Erkundungsexpedition in die Südsee 2012

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Philippinen

Erkundungs-Expedition für neue Freundeskreisreisen

in die Südsee

zur Osterinsel sowie nach Tahiti, den Cooks, Samoa, Tonga und Fidschi

im Oktober/November 2012

Anreise aus Peru;    Rapa Nui (Osterinsel);
Tahiti (Gesellschaftsinseln);    Cook-Islands;    Tetiaroa und Moorea;
Samoa;    Fidschi 1;    Tonga (Freundschaftsinseln);    Fidschi 2

Mittwoch 3.10.12            Aufbruch in unbekannte Gefilde:

liebe leute,

gerade vertrödele ich die zeit um mitternacht hier auf dem flughafen von lima, wo ich nun einige tage nach abflug der peru-gruppe ebenfalls auf meinen flieger warte -  allerdings nicht in die heimat, sondern richtung gänzliche neuer gestade: morgen mittag lande ich  - nach zwischenaufenthalt in santiago de chile und mehreren stunden zeitgewinn durch zeitverschiebung - auf der osterinsel, meinem ersten anlaufpunkt richtung südsee und einem der isoliertesten flecken dieses planeten mitten in den endlosen weiten des südpazifiks: der nächste von menschen bewohnte ort ist die insel pitcairn in über 2.000 km entfernung, auch nicht gerade der nabel der welt (dort wohnen heute noch die nachfahren der meuterer von der bounty). das südamerikanische festland ist über 3.000, tahiti gar über 4.000 km von der osterinsel entfernt..

die letzten tage bin ich auch nicht wirklich zur ruhe gekommen, witterten doch meine peruanischen freunde die seltene chance, mich mit beschlag belegen zu können:  bei der familie, deren damals 13-jährige tochter unserer gruppe bei der ersten peru-reise 2007 auf der großraumtaxifahrt zum flughafen ohne jede falsche scheu creolische lieder vorgesungen hatte (ich hab ja eigtl. das ave maria in erinnerung, aber mir wird geschworen, dass ich mich irre -  verwechsle ich evtl. mit den nonnen beim abschiedsessen..)  - evtl. erinnert sich noch jemand (?) - wurde ich zu sonntagsgestaltung und abendessen eingeladen.  die tochter ist inzwischen 18 und leadsängerin einer oft gebuchten peruanischen mädchenband, ausgesprochen weltgewandt und absolut professionell in ihrem metier: abends musste ich noch mit in eine karaoke-bar, wo sie (und ihre mutter - die gene halt..) ihr wirklich bemerkenswertes können unter beweis stellte und sämtliche mitbewerber in grund und boden sang..!!  

derweil die beiden niedlichen kleinen töchterlein der älteren schwester der sängerin den so fremdartig blonden onkel aus übersee mit rührendem vertrauen als willkommenes klettergerüst nutzten. erinnerte mich enorm an mein eigenes töchterchen in dem alter.. ;)  

so -  nach diesem familiengeprägten peruanischen wochenende wird nun aber wieder nach vorn geschaut: auf rapa nui (osterinsel) soll es neben den weltberühmten moais (diese arg verkopften riesenfiguren) verschiedene artefakte geben, die dazu geführt haben, dass sich die vertreter der verschiedenen wanderungs-schulen bis heute nicht recht einig werden können:  sind die ersten rapa nui (osterinselbewohner) nun aus polynesien oder südamerika gekommen ? während die traditionelle schule davon ausgeht, dass polynesien von südostasien her besiedelt wurde, schien z.b. thor heyerdahl die gegenrichtung logischer, da sich die frühen schifffahrer in diesem fall (wären sie also aus südamerika gekommen) MIT humboldtstrom und passatwinden zu den inseln der südsee hätten treiben lassen können, statt (von südostasien in gegenrichtung) auf der ganzen reise  - also tausende von kilometer !! -  dagegen anzukämpfen. die überlegung hat ja was, untermauert von baustil und nutzpflanzen, die in südamerika vorkommen; sogar das sonst vom titicacasee bekannte tortoraschilf wächst im kratersee von rapa nui und wurde (ähnlich wie am titicacasee) auch zum hausbau (in schiffsform!!) verwendet. 

ihr seht, ich befasse mich bereits mit dem thema und kann mir  - als friedlicher mensch stets am kompromiss orientiert - leicht mehrere einwanderungswellen vorstellen, gern aus beiden richtungen, was dann widerspruchsfrei sowohl die jeweils bemühten, beide theorien untermauernde indizien wie auch die vielzitierten unterschiede zwischen lang- und kurzohren (konkurrierende stämme auf der insel, die immerhin deutlich kleiner ist als la palma) elegant erklären könnte.

aber vielleicht bin ich übermorgen ja schlauer.  ich halte euch auf dem laufenden  -
bis dahin alles gute durch die nacht nach d-land und ganz liebe grüße vom flughafen lima, 
thomas
 

Donnerstag 4.10.12          Zwischenspiel/-fall in Santiago de Chile:

liebe leute,

tja, unverhofft kommt oft  -  
so fremd sind die gefilde gar nicht, in denen ich jetzt stecken geblieben bin:

die fluggesellschaft LAN Chile hat es fertig gebracht, eine derartige verspätung (2 std) beim zubringer aus lima nach santiago de chile hinzulegen, dass es richtig eng wurde. aber wir (es gibt noch mehr betroffene, deshalb "wir") hätten es trotzdem noch locker geschafft, wenn uns  - wie versprochen - bei ankunft in santiago jemand von LAN am ankunfts-gate in empfang genommen und zum abflug-gate durchgeschleust hätte.  war aber keiner da. dafür haben sie uns am abfluggate (rechtzeitig angerannt) erst mal runter zum kofferband geschickt, weil in chile die koffer eben nicht bis zum zielort durchgecheckt werden wie sonst überall auf der welt, sondern bei nationalen anschlussflügen vom band geholt und neu eingecheckt werden müssen. ein apfel, den jemand nicht rechtzeitig aufgegessen hatte, wurde nicht etwa schlicht entsorgt, wie es mit im handgepäck vergessenen wasserflaschen oder messern/scheren passiert, sondern es wurde eine anzeige gefertigt wg. illegaler einfuhr von agrargütern (ist in chile halt verboten, aus gesundheitsgründen. bei uns ISST man äpfel aus gesundheitsgründen..) 

nun hätte man ja dem flieger zur osterinsel bescheid geben können, dass wir auf dem weg sind, damit er die paar minuten wartet.  wurde aber unterlassen, so dass er zwar noch nicht weg war bei unserer neuerlichen ankunft am schalter, aber die tür war schon geschlossen, und niemand wollte sie wieder öffnen.  also sahen wir zu, wie der flieger flog, und der nächste fliegt nun nicht ne stunde später oder so, sondern halt erst morgen..  (womit wir sogar noch glück haben, denn es fliegt durchaus nicht jeden tag ne maschine nach isla de pascua..)

sie haben uns nun (auf ihre kosten) in ein sauteures hotel im zentrum einquartiert, wo aber  - im gegensatz zu jeder backpacker-absteige -  w-lan (internet) 15 dollar extra kostet.  ich kann zwar ein paar sachen in santiago erledigen, aber uns allen fehlt nun ein tag auf der osterinsel, und das war dort eh nicht so üppig: nur 3 tage.  jetzt halt nur 2 ganze tage -  etwas eng für ne auskundschaftung (und die anderen - zwei peruaner und ein cubaner -  haben dort sogar schon hotel und programm gebucht..). 

gut: ich kann den tag ja nun als urlaubstag einstufen, und solche urlaubstage gehen bei mir mit ernsthafter arbeit (also compi) drauf. zudem wollte ich in die stadt zum zentralbahnhof, um zu sehen, ob (für etwaige patagonien-folgegruppen) die züge ins seengebiet wieder fahren, die nach dem großen erdbeben im märz 2010 eingestellt worden waren (autobahn-wiederherstellung ging vor gleisarbeiten).

dabei lief ich an der großen zentralen straße alameda an den universitäten vorbei, die seit monaten bestreikt werden, weil der neue neoliberale präsident pinera die bildung komplett dem freien markt überlässt und so nur noch die kinder aus reichstem haus studieren können. ich freute mich grad über die friedliche atmosphäre auf den straßen, keinerlei demonstrative oder gar aggressive stimmung, nur ne menge junge leute unterwegs.  da kam plötzlich ein wasserwerfer vom mittelstreifen angekrochen  - das hielt ich erst mal für folklore - und schwenkte bedrohlich sein rohr über die passanten, um schliesslich auf eine gruppe junger mädchen zu zielen, die in meiner nähe stand und neugierig kicherten. mehr amüsiert als besorgt schaute ich mir das an, da wirklich absolut kein anlass für ein aktiv werden des werfers bestand. und doch:  völlig unerwartet schoss er voll in die gruppe hinein, die mit gar nichts gerechnet hatte.  der wasserstrahl war so hart, dass einige getroffene umgeworfen wurden; auch ich wurde dabei (eher kollateral) nass  - schlimmer ist, dass wohl sogar etwas tränengas beigefügt war, denn mir ätzt es jetzt immer noch in der nase..

ich war  - wie alle -  derart perplex ob dieses unerwarteten angriffs, dass es einen augenblick brauchte, bis ich wütend genug war, die feixenden polizisten neben dem werfer anzusprechen.  während die studentinnen erst mal kreischend davon liefen, stellte ich als eigentlich nicht-BEtroffener (aber GEtroffener) ziemlich aufgebracht den zugführer zur rede.  er meinte aber nur, dass er sich nicht rechtfertigen müsse und ich mich fort scheren solle, sonst festnahme.  seinen namen gab er natürlich auch nicht raus.  als ich mich darauf hin als "deutscher journalist" vorstellte ;) wurde er plötzlich ganz schweigsam und wendete sich einfach ab..

überall fielen mir nun die mannschaftswagen auf, die sich langsam näherten und aus dem bislang so friedlichen bild eher ein bürgerkriegsbild zauberten. ich trollte mich nun auch, wollte ja weiter zum hauptbahnhof und nicht auf eine chilenische wache, kam aber noch mit ein paar mindestens ebenso erschütterten älteren passanten ins gespräch, die meinten, diese szenen erinnerten sie fatal an die schlimmsten pinochet-anfangszeiten.

wenn ich nun an die schönen zeiten VOR pinera denke, als wir mit unseren gruppen durch das sonnige friedliche santiago spazierten, als noch die nette frau bachelet in der moneda (präsidentenpalast) residierte und diesen der öffentlichkeit zugänglich gemacht hatte (das hatte pinera gleich nach seinem amtsantritt gecancelt) -  da kommen einem schon die tränen. solche offenen, schamlosen übergriffe des irgendwie missverstandenen staatlichen gewaltmonopols hat es im viel verpönten cuba nie gegeben, auch zu unserer hausbesetzerzeit war es selten so krass gekommen. und hier wird einfach ohne jeden anlass mal kurz in die menge gefeuert -  der wasserstrahl hatte mehrere leute umgeworfen, so hart und unerwartet traf er sie.. 

tut mir ja jetzt leid für die patagonienfans, die noch auf ihre chance warten  - aber mich sieht chile garantiert nicht wieder, solange pinera an der macht ist und ich zudem gefahr laufe, dass eine gruppe von LAN so unprofessionell "betreut" wird, dass man den anschluss nicht bekommt, obwohl man schon am gate steht..!!  :( 

ob die bahn wieder fährt, interessiert mich daher grad nur noch peripher:  hab mich erst mal in ein café mit w-lan zurück gezogen, bis ich wieder trocken bin und diesen bericht gebloggt hab. von wegen chile ist das entwickeltste land der region: gleichzeitig unfähig (LAN) und brutal (staatsgewalt), offenbar dasselbe paar schuhe -  zeitgleich wird im süden gegen die mapuche-indianer vorgegangen wie in den rassistischsten zeiten:  ich kann nicht so viel fressen wie ich k... möchte !! :(( 

ihr hört von mir -  jetzt schreib ich erst mal an die deutsche botschaft, da haben wir ja inzwischen übung drin..  ;)   
ach ja:  und ne saubere beschwerde an LAN natürlich auch..!!

bleibt zu hoffen, dass ich morgen die osterinsel erreiche.
bis dahin ziemlich feuchten, angesäuerten gruß aus santiago de chile,
thomas

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Samstag  6.10.12             Ankunft auf Rapa Nui (Osterinsel):

iorana liebe leute (rapa-nui-gruß),

na nun aber:
mit eintägiger verspätung bin ich nun auf der osterinsel (rapa nui) eingetroffen. 

heute früh - es war noch dunkel in santiago - holte mich das von LAN zugesagte taxi pünktlich ab - im gegensatz zu den peruanern, die nur mit hängen und würgen den flug erreichten, nachdem ihr taxi sie versetzt hatte. beim einchecken sah ich dann schon, mit welchen figuren ich die nächsten tage die insel teilen werde..

6 stunden währte der flug immer strikt gen westen, direkt über die chile vorgelagerten inseln "mas a tierra" ("näher zum land") und "mas a fuera" ("weiter draußen"), heute eher unter den romantischeren namen "robinson crusoe" und "alexander selkirk" (der name des ausgesetzten matrosen, der die romanvorlage für den robinson gab) bekannt.  dennoch stellt man 5 stunden später bei eintreffen auf rapa nui seine uhr nur 2 stunden zurück, was bewirkt, dass die sonne sich hier sozusagen ewas verfahren hat und erst um 20:00 uhr untergeht (aber auch erst um 8:00 uhr aufgeht, versteht sich..). 

endlich tauchte der weitgehend karge felsen der osterinsel neben den flugzeug-bullaugen auf, und wir setzten knapp über der steilküste zur landung an. die landebahn ist außerordentlich lang (sogar die längste in ganz südamerika) und reicht bis zur küste der gegenüber liegenden inselseite:  die amis haben sie zur notlandebahn für ihre spaceshuttles ausgebaut. so dauert es nochmal 15 minuten fahrzeit, bis der flieger aus der landeposition die halle erreicht hat.  dort reicht aber ein einziges gepäckband aus  - es gibt eh bloß alle paar tage nen flieger, da gibt es kein vertun.. 

meine peruanisch-cubanischen freunde hatten ja vorgesorgt und per internet ein hotel für über 100 dollar pro nacht vorgebucht -  ich geh erst mal raus und will sehen, wie ich an eine unterkunft komme.  nach 10 minuten bin ich mit einer einheimischen handelseinig: privat einzelzimmer mit bad für 20 dollar pro nacht.  mit frühstück. 

der weg vom fughafen mataveri zur hauptstadt honga roa (eh der einzige ort auf der insel) ist nicht wirklich lang  - sozusagen auf der anderen straßeseite. die häuser der stadt sind einstöckig, überwiegend wellblech mit verkleideten, bunt bemalten spanplatten (muss ja alles vom festland geholt werden), und verstecken sich zwischen wirklich üppigem grün -  also die angekündigte baumlose kargheit habe ich mir anders vorgestellt.  aber es sind natürlich alles neuzeitlich gepflanzte pflanzen.. 

ich wohne bei diego und frau in einem niedlichen kleinen haus im landhausstil mitten im zentrum und doch total im grünen und unter üppiger blütenpracht: luftiges zimmerchen mit eigenem bad, die küche zur mitbenutzung zugelassen.  ein riesen-hund hat mich sogleich adoptiert und wacht vor meiner tür.. :)

die insel ist 24 mal 13 km groß, 163 quadratkilometer (zum vergleich:  la palma hat 760 qkm), und max. 500 meter hoch (la palma 2.500 m).  sie besteht aus drei sockelvulkanen, die erst in jüngerer zeit (vor ca. 1 mio. jahre) zu einer einzigen insel zusammen flossen. aber schon lange vor der erstbesiedlung war keine vulkantätigkeit mehr vorhanden.

eine chilenische mitbewohnerin schließt sich mir an, und ein erster bummel bringt uns die ersten moais (steinfiguren) am strand vor die linse. im winzigen fischerhafen paddeln deutlich mehr meeresschildkröten als fischerboote  - richtige schiffe können hier nicht anlegen, die müssen vor der küste ausbooten. es ist grad siesta zwischen 13 und 17 uhr wie auf la palma, echt ruhig hier, und nur wenige autos unterwegs. immerhin finde ich gleich einen motorroller-vermieter, was mich beruhigt, denn mit einem roller will ich in den nächten tagen die insel erkunden. 

inzwischen sitze ich in einem kleinen gemütlichen lokal mit w-lan-anschluss an der hauptstraße (also da wo alle beiden läden sind) und hab erst mal einen leckeren bratfisch eingesaugt.  auf die teils geharnischten preise war ich vorbereitet:  wird ja (fast) alles aus chile importiert, sogar das wasser.  immerhin gibt es eine insel-brauerei, allerdings ist das inselbier noch teurer als das importierte chilenische.  na gut: dass es in der südsee nicht richtig billig ist, wusste ich ja schon, und das wird mir vermutlich auch bald zu schaffen machen.. 

immerhin ist es hier viel netter und ruhiger, als ich erwartet habe. und einen ersten eindruck von südsee-körpermaßen habe ich auch schon:  die nachfahren der großartigen alten seefahrer, die mehrfach tausende von kilometern in ihren doppelrumpfbooten zurücklegen mussten, bevor sie die osterinsel (bzw. andere abgelegene archipele) besiedeln konnten, haben deren überragend gute verdauung (nur die allerbesten futterverwerter überlebten die strapazen einschl. wochenlanger hungerperioden) geerbt und gehen bei heutigem supermarkt-angebot zum teil entsprechend schnell in die breite:  die südseebwohner gelten heute als die menschen mit dem höchsten bdi (körpermaßindex) der welt.  

so -  mein nachtisch kommt, schluss für heute.  die nächsten tage bin ich mit dem roller unterwegs und werde die geheimnisvolle untergegangene großsteinkopfkultur der ureinwohner sowie die heutige wochenendgestaltung ihrer nachfahren erkunden. dazu später mehr,
bis dahin ganz liebe grüße aus rapa nui,
thomas
 

Montag 8.10.12              Reisebericht:
Hallo lieber Thomas,
leider bin ich erst heute dazu gekommen, Deine letzten drei Reiseberichte zu lesen. Ziemlich erschüttert hat mich der Bericht über Santiago. In meiner Erinnerung stehen drei erlebnisreiche Tage in einer schönen, friedlich Stadt, und es ist kaum vorstellbar, dass sich das so schnell geändert hat.
Gefreut hat es mich, von den Mädels aus Lima zu lesen. Das "Ave Maria" hat sie nicht gesungen, sondern ein flottes Liedchen, dessen Text ich nicht verstehen konnte. Sie saß im Bus direkt neben mir, und ich habe mich über diese Unbefangenheit gefreut. Oft denke ich an diese oder jene Reisebegnung und frage mich, was aus den Menschen inzwischen geworden ist.
Interessant sind immer Deine ausführlichen geschichtlichen und politischen Erläuterungen zu den Ländern die Du bereist, oft genug Anregung für mich, mir weiterführende Lektüre  bei Amazon zu besorgen. Ich freue mich auf weitere Berichte (Internet ist doch eine feine Sache!) und wünsche Dir gutes Gelingen für den weiteren Verlauf.
Liebe Grüße
Karin

Montag 8.10.12              Isla de Pascua - Osterinsel - Rapa Nui:

iorana liebe leute, 

hier nun der erwartete bericht über die osterinsel, den "abgelegentsten ort der welt":

..und wieder sitze ich in einem gemütlichen café in der stillen hauptstraße, wo ich ihnen gleich den mokachino (cappuccino mit kakao) beigebracht habe. inzwischen bin ich um einige erfahrungen, die insel betreffend, reicher: 

rapa nui bildet den östlichen eckpunkt des dreiecks osterinsel - neuseeland - hawaii, welches poynesien umschließt.  die bewohner waren und sind genetische polynesier, die sprache ein dialekt des polynesischen (glücklicher weise spricht man - chile sei dank - allgemein auch spanisch). aber halt enorm isoliert in den weiten des pazifiks: außer pitcairn - die fluchtinsel der meuterer von der bounty -  gibt es kein land innerhalb von 4.000 km umkreis.. 

die insel hat bei 163 km2 nur knappe 4.000 einwohner -  die alle im einzigen, gemütlichen und etwas verschlafen wirkenden ort hanga roa am fuß des ringkratervulkans leben.  das klima ist angenehm:  nicht zu heiß und schon gar nicht zu kalt,  gelegentlich ein schauer, sonst sonne und der beständige südost-passat -  so still wie hier ist es selten,  die einsamkeit im schier unendlichen ozean kaum begreifbar.. 

die letzten tage bin ich mit dem scooter kreuz und quer über die insel geheizt und habe so ziemlich jeden stehenden und liegenden moai gefunden.  dabei wurde mir klar, wie sehr der film "rapa nui" von kevin kostner an originalschauplätzen gedreht wurde: es gibt tatsächlich die höhle, wo junge mädchen vor ihrer vermählung einige zeit eingeschlossen wurden, um so diese schöne weiße haut zu bekommen. es gibt auch die höhlen-werft direkt am meer, wo kanus bzw. flöße gebaut wurden -  nicht ganz einfach auf einer insel ohne bäume.. und es lag an der verbindung einer kurzohrfrau mit einem langohrmann, dass der geplante vernichtungsfeldzug der langohren gegen die kurzohren verraten und stattdessen die langohren vernichtet wurden.

unmittelbar an der küste reihen sich unzählige "ahus": dutzende steinpodeste aus basalt, auf denen die moais (teils gigantische figuren aus porösem tuffstein) in reihe aufgestellt waren, die alle richtung land schauten. die podeste sind äußerst sauber gearbeitet, im ausnahmefall erinnern die perfekt zugeschnittenen steine sogar an beste inkamauern. allerdings waren die figuren in einer späteren periode allesamt vom sockel gestoßen worden und dabei z.t. zerbrochen.  die heute stehenden figuren wurden im zuge von restaurationen wieder aufgerichtet, angefangen von thor heyerdahl, der 1955/56 hier gründlichere forschungen betrieb  - die meisten ahus aber sind und bleiben zerstört, dabei gleichwohl immer noch beeindruckend.

am beeindruckendsten ist der steinbruch, in dem die figuren gebrochen wurden:  hier findet man hunderte von moais in verschiedenen phasen der fertigstellung. während der größte aufgerichtete moai 11 meter hoch war, liegt hier ein unfertiger corpus noch im fels, der 23 meter misst. aber dann ist gegen ende des 17. jahrhunderts was dazwischen gekommen.. 

die bewohner der insel scheinen wirklich von biblischen plagen heimgesucht worden zu sein, ihr schicksal wirkt wie eine parabel auf die (zukünftige ?) menschheitsgeschichte:
erstmals besiedelt ca. im ersten jahrtausend unserer zeitrechnung, kam im 14. jahrhundert eine zweite welle polynesischer einwanderer unter dem sagenhaften führer hotu matu'a, der seither als stammvater der insulaner gilt. bald teilten sich verschiedene stämme die insel, wobei es einen unüberbrückbaren gegensatz zwischen neuem und altem volk, den lang- und kurzohren, gab, bei dem die kurzohren von den langohren versklavt und zum bau der moais gezwungen wurden (die moais zeigen ausschließlich langohren). das weltbild der rapa nui war inzwischen dergestalt, dass sie sich aufgrund ihrer komplett isolierten lage für die einzig existierenden menschen auf dem einzig existierenden land im ansonsten unendlichen meer hielten.

neben den megalithischen moais war der vogelmann-kult von bedeutung. jedes jahr maßen sich die jungen krieger im wettkampf: wer als erster ein ei der rauchseeschwalbe - einem zugvogel, der auf einem der küste vorgelagerten inselchen brütete -  unbeschädigt zur hauptinsel brachte, war für ein jahr der vogelmann und damit vielfach privilegiert.  so wurden - in den besseren zeiten - mögliche auseinandersetzungen zwischen den stämmen symbolisch auf niedrigster stufe als wettkampf ausgetragen.

ursprünglich dicht bewaldet, wurde die insel im lauf der zeit durch menschlichen raubbau komplett entwaldet. holz wurde für feuer, boote, werkzeuge und vor allem für den transport der unzähligen moais verwendet. die zunehmende entwaldung verschlechterte die lebensbedingungen der bewohner, was diese durch den bau immer größerer moais zum besseren zu wenden suchten.  als der letzte baum gefallen war, war im grunde auch die lebensgrundlage der menschen vernichtet: kein feuerholz, keine werkzeuge, keine boote mehr zum fischen.  die kultur degenerierte rapide, und die kurzohren lehnten sich gegen die fatale beherrschung durch die langohren auf, was mit der fast kompletten vernichtung der langohren und dem sturz der verhassten moais endete (ca. 1680).
abgeschnitten vom nahrungsreichtum des meeres, verlegten sich die verschiedenen stämme nun auf kriege gegeneinander zur nahrungsbeschaffung durch kanibalismus. als die ersten weißen unter dem kommando des holländes jakob roggeveen am ostertag 1722 die insel betraten, stand kein moai mehr auf seinem sockel.  schon am ankunftstag verließ man die insel fluchtartig wieder, weil die rapa nui alles klauten, was sie mitnehmen konnten und man sie daraufhin kurzerhand zusammenschießen ließ. 

isoliert und abseitig gelegen, war die insel eher selten ziel von inanspruchnahme. piraten raubten frauen, peruanische sklavenhändler männer für den guanoabbau vor ihren küsten. einzelne rückkehrer brachten aus peru die pocken auf die insel, andere aus tahiti die lepra. lebten zur besten zeit ca. 20.000 menschen auf der insel, war die bevölkerung bei ihrer entdeckung durch eigenes tun bereits auf ca. 4.000 geschrumpft, menschenraub und krankheiten reduzierten die ureinwohner nun auf exakt 111 personen im jahr 1877.

1872 war die isla de pascua (osterinsel) von chile annektiert worden;  nun wurde das land gewinnbringend an schafzüchter verpachtet, die die verbliebenen ureinwohner in einer ecke der insel  - dem heutigen (einzigen) ort hanga roa - mit stacheldraht einzäunten. (angesichts der entwicklung anderer inseln verstehe ich gar nicht, dass man diese insel nicht grundsätzlich in eine gefängnisinsel umgewandelt hat -  4.000 km rundum von den nächsten küsten entfernt, wäre von hier wirklich kein entkommen gewesen..).  

erst 1966 erhielten die einheimischen volle bürgerrechte -  heute gibt es wieder knapp 4.000 einwohner im ort.  der rest der hügeligen insel ist brach- und weideland;  einige aufforstungen hauptsächlich mit eukalyptuswäldern, die teils recht gewaltige exemplare entwickelt haben.  aufgrund der vulkanischen struktur ist die insel durchzogen von spalten und höhlen -  praktisch jede familie hat ihre private höhle als potenziellen rückzugsort. ich war in einigen drin: hier kann man jeden atomschlag überstehen. wenn es ganz schlecht läuft, wird es also eines tages vielleicht hier tatsächlich die einzigen überlebenden des planeten erde geben  - mit ihren erfahrungen hätten die bewohner jedenfalls ganz gute chancen, es diesmal besser zu machen..

nachdem ich samstag abend mit einheimschen in einigen ihrer interessanteren schuppen authentisches nachtleben genießen durfte, war der sonntag wieder ruhig, wie alles hier.  das bisschen tourismus, das es bis hier her schafft (die meisten sind eh chilenen  - meist jugendliche, die hier einen reiterurlaub absolvieren) verläuft sich bis zur unsichtbarkeit auf der insel. angesichts dieser ruhe, die einen überkommt, wenn man sich derart weit ab vom schuss quasi in the middle of no-where befindet, beginne ich zu verstehen, wie eine freundin hier wiederholt und gleich monatelang abschalten konnte: zu pferd über die insel ziehen und den rest der welt vergessen, weil unwichtig und eh völlig unerreichbar -  kann man sich hier tatsächlich vorstellen.. :)

für mich aber geht es schon heute abend weiter:  ein 6-stündiger flug bringt mich nach tahiti. da ich dabei 5 stunden durch zeitverschiebung gewinne, lande ich nur eine stunde nach abflug noch am selben abend in pape'ete, wenn's planmäßig läuft. und damit ist es dann mit dem spanischen leider vorbei -  in französich-polynesien spricht man dann halt französisch..

ich geh dann mal packen  -
ganz liebe grüße noch von der isla de pascua,
thomas

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Dienstag 9.10.12              Ankunft Tahiti,
                                 Französisch-Polynesien / Gesellschaftsinseln:

ia orana e maeva (tahitianischer gruß, etwa: hallo und herzlich willkommen)

soeben bin ich nach 6 stunden nachtflug gut in pape'ete auf dem flughafen faaa (hat  wirklich 3 a !!) im östlichen kerngebiet polynesiens gelandet. abflug war 22:00 ortszeit rapa nui, hier war es bei landung 23:00 uhr -  5 stunden zeitverschiebung: damit bin ich nun exakt 12 stunden hinter der mitteleuropäischen sommerzeit, bei euch in D war es im landemoment schon 11 uhr vormittags des folgetages.  so weit war ich noch nie rum um den erdball.. 

die passkontrolle ging fix:  wir sind hier in der EU, weil französisches überseegebiet.  die währung ist zwar der pazifische franc, aber fest an den euro gekoppelt.  die tahitianer sind französische staatsbürger mit wahlrecht zum EU-parlament. 

am flughafen wurde ich von meinem schweizer vermieter abgeholt (das hatte ich vorab geregelt, um nicht mitten in der nacht unterkunft suchen zu müssen), und nun bin ich schon im zimmer bzw. auf der terrasse davor, am hang mit blick auf die stadt. hier ist es auch nachts noch warm, viel wärmer und tropischer als auf der osterinsel. 

so -  und jetzt ist ne mütze schlaf überfällig, inzwischen steht man ja sogar auf der osterinsel schon wieder auf. alles gute und ganz liebe grüße aus tahiti-nui,
thomas
 

Donnerstag 11.10.12         Tahiti:  Abenteuer im Regenwald:

liebe leute,

heute habe ich wieder ein unfreiwilliges abenteuer hingelegt, welches sich gewaschen hat - 
davon gleich mehr, doch der reihe nach: 

tahiti (original: o'taheite) ist eine doppelinsel in form einer acht:  die größere "halb"-insel heißt tahiti-nui, die kleinere tahiti-iti. iti heißt klein, nui heißt groß - siehe auch rapa nui = großes land (im gegensatz zu den winzigen umliegenden vogelfelsen, die sogn. motus).

bewohnt wird tahiti nur im unmittelbaren küstenstreifen, da aber durchgängig.  das gesamte insel-innere hingegen ist unbewohnt: ein unzugängliches steilwandiges vulkangebirge, die oft senkrechten wände mit dichtem grünen regenwald bedeckt.  dieses inselinnere interessiert mich natürlich besonders -  und ich habe es heute deutlich gründlicher als vorgesehen kennen gelernt..

gestern erkundete ich pape'ete (wird genau so gesprochen): nach der verschlafenen osterinsel, wohin man besser alles mitbringt, weil es eh nix zu kaufen gibt (sie haben nicht ja mal einen hafen für größere schiffe, was auch die versorgung vom mutterland erschwert), wirkt pape'ete fast wie eine europäische großstadt, auch mit dem dichten verkehr und den vielen (meist hochwertigen) geschäften, restaurants und bars.  bei genauerem hinsehen sind es zwar auch nur drei parallelstraßen vor den grünen hängen, aber die sind ständig vom verkehrsstau verstopft. 

die uferpromenade ist hübsch angelegt, das ufer selber ein einziger langer jachthafen. hier gehen auch die fähren und katamarane zu den nachbarinseln ab. 

tagsüber also städtische hektik  - bei sonnenuntergang viele jogger auf der promenade und kanuten (auslegerkanus) am trainieren im wasser. die werden richtig schnell, die kleinen flitzer, vor allem wenn bis zu 20 paddler im takt paddeln..  (nicht rudern !)  abends ab 20 uhr wird es ruhig.

heute bin ich dann mit einem mietwagen um die insel gefahren -  leider gibt es hier keine roller.  ein kleiner renault clio  - mehr brauche ich ja nicht. also einmal rund auf der inselumfahrung, so war der plan.

erst mal zum grab vom letzten tahiti-könig pomare V.: ein turm aus natursteinen, auf dessen spitze eine urne steht -  böse zungen sagen, es sei die schnapsflasche, an der sich der könig zeitlebens festhielt.  eine neue kultur kommt eben nicht, ohne dass die alte kaputt geht -  in jeder beziehung.. 

dann zum landzunge point de venus: in der bucht neben der landzunge ankerte captain cook bei seiner ersten reise, als er von der englischen königlich-wissenschaftlichen gesellschaft den auftrag hatte, den venusdurchgang vor der sonne von der anderen seite der erde (also möglichst weit entfernt von england, um einen winkel messen zu können) zu beobachten.  man wollte mit diesem winkel den abstand der erde zur sonne berechnen  - klappte aber nicht mit der damaligen technik (es gab ja noch keine fotos oder zeitabgleich rund um den globus). dafür haben seine berichte über die südseeschönheiten, gleich welcher natur, den berühmten südsee-mythos befördert. und er nannte den tahiti-archipel, seinen finanziers zum dank, "gesellschaftsinseln".

bald merke ich, dass die ganze küste zersiedelt ist von farbenfrohen holzhäusern mit giebeldach und buntblühender blütepracht im vorgarten. so folge ich einer stichstraße ins inselinnere, um der dortigen wilden natur näher zu kommen. was auch gelingt:  ein als wanderpfad (dreitätiges trekking quer durch die insel) beschriebender weg lässt sich gut befahren, da die piste glatt geschoben und steile strecken (die bald immer zahlreicher werden) betoniert sind.  obwohl mehrere flüsse durchquert werden müssen und die piste zu eng für gegenverkehr ist, machte das alles nix:  der kleine clio baggert sich tapfer durch jede engstelle, und gegenverkehr gibt es eh nicht. für die fahrkunst werde ich mit fantastischen ausblicken auf die von dichtem grünem dschungel überwucherten steilhänge unter wolkenumdräuten bizarren kegeln und zacken sowie hunderten wasserfällen belohnt, die aus schwindelnden höhen in idyllische teiche und bäche stürzen.  vor lauter begeisterung habe ich bald die erste speicherkarte vollgeknipst..

wider erwarten zieht sich die piste immer höher hinauf -  ich hatte ja jederzeit mit dem übergang in einen wanderweg gerechnet. auf ca. 500 metern höhe, im zentrum der insel, nähere ich mich einer sagenhaft hoch aufragenden steilwand, die wie eine himmelsmauer das tal sperrt.  die straße windet sich an ihrer flanke immer höher, an wenden/umkehren ist nicht mehr zu denken.  endlich tut sich in der wand ein loch auf:  ein grob behauener enger tunnel bringt mich durch die wasserscheide der insel auf die andere, südliche seite. 

bislang waren alle steilstücke zuverlässig betoniert gewesen, so dass ich bestens rauf kam, wenn auch oft im ersten gang.  runter sollte es also schon gar keine probleme geben, denke ich  - ein gewaltiger denkfehler, wie sich bald herausstellt.. 

auf der anderen seite des tunnels geht es sofort steil bergab. nur bemerke ich beunruhigt, dass die erwartete betonspur nicht auftaucht, sondern der wagen auf ausgewaschener schotterpiste mehr abwärts rutscht als fährt.  und das bei all den abgründen ringsum..

es ist klar: hier komme ich nie mehr zurück, diese pisten kann man mit einem clio nicht aufwärts fahren. also immer wacker abwärts voran, steil und steiler, absolut atemberaubend. bis  - tja, bis:  zur ersten steilstrecke aufwärts. :(  

mehrfach nehme ich verzweifelten anlauf, aber es fehlt immer das letzte stück  - ein clio ist halt kein geländewagen, die räder rutschen hilflos durch.  der frontspoiler verabschiedet sich, weder vorwärts noch rückwärts ist was zu machen  - ich sitze in der falle.  diese seite ist einfach nicht so in schuss wie die andere.. 

als ich begreife, dass ich hier definitv nicht mehr weiter komme, packe ich kurz entschlossen meinen proviant zusammen und beginne, die piste richtung küste abwärts zu wandern. dabei ist mir klar, dass ich immer noch ca. die hälfte des 3-tages-trekkings zu bewältigen habe, also ca. anderthalb tage. und es ist schon mittags.  na prima  - flotter schritt ist angesagt, wenn ich das heute noch schaffen will..

"drum danket gott und seid froh, denn es könnte schlimmer kommen"  - und sie dankten gott und waren froh, und es kam schlimmer.  so komme ich mir jetzt vor: nicht nur dass die straße immer noch steiler wird als zuvor (ich kann kaum drauf laufen, geschweige jemals fahren) -  nun beginnt es auch noch zu regnen, und zwar heftigst. wenn jetzt noch eine meiner trekkingsandalen reißt, dann gute nacht.. 

sofort bin ich durchgeweicht, bleibe aber ganz bewusst guten mutes, denn in so einer situation die nerven zu verlieren oder depressiv zu werden ist ja auch nicht zielführend.  die situation ist auch einfach ZU schräg..

die vielgerühmte lagune, welche ich nach ca. einer stunde fußmarsch erreiche und die ich unbedingt hatte sehen wollen, ist bei dem regen kaum auszumachen.  von hier aus sollen es noch drei stunden bis zur ringstraße sein  - das mag reichen, aber das auto könnte man dann heute nicht mehr holen..

es klart auf, wird wunderschön sonnig, die wanderung macht plötzlich riesenspaß !!
ich fotografiere fast die nächste speicherkarte voll, so zauberhaft ist es hier. dabei komme ich mir vor wie im märchen:  wer hat schon das glück, auf tahiti (!!) das inselinnere zu fuß durchqueren zu dürfen  - das machen bestimmt nicht viele. jedenfalls ist mir hier bislang noch niemand begegnet.

ach ja:  ich wollte ja eigentlich hilfe holen. selten habe ich so gern motorengeräusch vernommen: nach so vielen stunden einsamkeit nähert sich tatsächlich ein allradfahrzeug auf dieser piste.  ein paar e-werkstechniker prüfen die piste, die zum see führt -  der ist nämlich ein stausee. sie hören sich meine geschichte an und sind sofort bereit, mich bzw. den wagen aus der falle zu ziehen. sie kennen das schon:  immer wieder kommen touristen auf dumme gedanken und fahren sich dann mit ihren mietwagen irgendwo fest.. 

aber sie sind nicht wegen mir da.  also wird jetzt erst mal ladung zum generatorhäuschen geschafft  - beim abladen kann ich mich nützlich machen.  die verständigung ist arg eingeschränkt  - sie können wenig englisch, ich kein französisch. als ich einem jungen techniker sage, er kann dennoch ruhig französisch sprechen, ich verstehe das meiste, weil ich es aus dem spanischen ableiten kann, fragt er mich auf spanisch, ob ich denn spanisch spreche. verständigungsproblem gelöst:  er hat in spanien studiert..  whow -  irgendwo in der tahitischen wildnis begegnet man dem vielleicht einzigen tahitianer, der spanisch spricht..!!  :))

auf der ladefläche es geht also wieder rauf in die berge.  der see liegt jetzt in schönster sonne, ich kann tolle fotos machen.  dafür liegt jetzt ein baum quer über dem weg  - kein problem: auf der ladefläche findet sich eine kettensäge, und ratz fatz ist der baum weg.  hochacht:  die sind hier echt gut vorbereitet.. 

der weg ist so steil, dass sogar der allrad-mitsubishi probleme hat: immer wieder rutschen die räder durch  - da legt der fahrer irgendwann seelenruhig das allradgetriebe ein.  manoman  - ich lern hier echt noch was..  :)

endlich erreichen wir den verlassenen clio.  die techniker sind beeindruckt: so weit sei noch keiner gekommen, versichern sie mir, schon gar nicht mit einem clio  - die anderen touris mussten sie immer schon sehr viel früher (also weiter oben) rausziehen.  ich bin geschmeichelt -  das ist doch was: wenn schon in die sch... reiten, dann wenigsten so tief wie kein anderer..

da kaum aussicht besteht, den clio den langen weg abwärts zu bergen (er würde vor lauter aufsetzern bald die bodengruppe verlieren), beschließen die techniker, den wagen den kürzeren weg nach oben rauszuziehen. schon setzt sich der zug in bewegung -  mit der unterstützung macht der clio regelrechte sprünge aufwärts richtung wasserscheide.  am tunnel lassen mich die techniker frei  - und weigern sich konsequent, auch nur ein trinkgeld (geschweige bezahlung) anzunehmen. das wäre halt ihre arbeit  - nicht der rede wert. ich fass es schon wieder nicht -  so was hab ich echt lang nicht mehr erlebt..!!  und ich weiß nicht mal ihre namen.. :(( 

eine stunde später bin ich wieder auf der nördlichen ringstraße und setze meine morgens unterbrochene rundfahrt um die insel fort. zwei stunden bleiben mir bis sonnenuntergang -  viele besichtigungen sind da nicht mehr drin.  ist ja auch alles ganz interessant  - aber über die wasserfall-highlights, die hier angepriesen werden, kann ich nach den inland-wasserfallkaskaden nur noch müde lächeln.

tahiti-iti muss ich nun links liegen lassen, aber die bucht, wo bougainville noch vor cook ankerte auf der ersten weltumseglung eines franzosen, da schau ich noch mal rein.  auch ein marae, eine tahitianische kultstätte, schau ich mir noch an  - einen ahu und steinfiguren gibt es hier auch, die heißen sogar moais, aber sehen doch sehr anders aus als die von der osterinsel.  eher noch ähneln sie zentralamerikanischen figuren.. 

bei sonnenuntergang fahre ich nach pape'ete ein und suche mir was zu essen. 
jetzt habe ich den reisebericht geschrieben und die osterinsel-fotos auf facebook hochgeladen,
und morgen geht es zu den cook-inseln. es ist spät geworden, und ich muss noch etwas umpacken. 
verzeiht den langen schrieb, aber ich will das nicht alles wieder vergessen  - ist schließlich ein tagebuch.. ;)

also vielen dank fürs mitlesen und alles gute sowie ganz liebe grüße aus pape'ete, tahiti,
thomas
 

Sonntag  14.10.12            zu Osterinsel / Rapa Nui:
Iorana,  lieber Thomas!
Hoki ku rivariva-á koe?  (Wie geht es dir?)

Nur zwei kleine Anmerkungen:

1. Weit vom Schuss mag die Osterinsel ja sein, doch nach Ansicht ihrer frühen Bewohner durchaus nicht in the middle of NOWHERE.
   Im Gegenteil. - Sie nannten ihre kleine Heimat "Te Pito o te Henua", was auf rapanui so viel heisst wie
   "Der Nabel (oder das Zentrum) der Welt". - Der W E L T  , wohl bemerkt!

2. Im späteren Verlauf Deiner Reise wirst Du Rapa Nui, den alten Namen der Insel, mit "großes (nui) Land" übersetzen.
   Das Rapa ist ein dreieckiges Paddel, das bei zeremonialen Tänzen benutzt wurde und noch heute bei der jährlich im Februar
   stattfindenden "Tapati", einer kulturellen Festwoche, vorgeführt wird.
   Und da die Insel auch die Form eines Dreiecks hat, haben sie sie halt "Großes Paddel" genannt, also nicht "Großes Land".

Wie auch immer. Diese Insel kann ich jedem Burnout-Gefährdeten nur wärmstens empfehlen, und das, obwohl ich während meiner zahlreichen und längeren Aufenthalte dort feststellen musste, dass die Einwohner den schon von Thomas Cook bemerkten etwas lockeren Umgang mit fremdem Eigentum nicht abgelegt haben. Aber die Pascuenser sind so interessant und liebenswert, dass
man ihnen das einfach verzeihen  m u s s .

Evelyn

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Montag 15.10.12             Bericht aus der zentralen Südsee: 
                                 Rarotonga, Cook-Islands

liebe leute,

hier nun also ein bericht von den outer islands  - mal sehen wann der raus geht: 
ist hier nicht so einfach mit den verbindungen, nicht mal mein quad-handy spielt hier mit.. 

bin zurzeit auf rarotonga, cook-inseln. 
die cook-islands waren die englische antwort auf französisch-polynesien:
man nahm sie 1888 zur zeit der ariki (oberhäuptling) makea, der "königin von rarotonga", unter "schutzvertrag", bevor die franzosen sich hier auch noch breit machen konnten.
zuvor schon hatten einige evangelikale missionare mit den freien sitten schluss gemacht und den insulanern, die bislang frei und fröhlich lebten, klar gemacht, dass die erde ein jammertal sei und das glück erst im himmel warte -  für diejenigen, die den himmel erreichen, versteht sich..
bis heute hat hier jedes dorf mindestens 5 kirchen unterschiedlicher konfession, die unfrieden in die dorfgemeinschaften bringen. andererseits sind die leute heute halt auch extrem christlich gläubig..

1900 fielen die inseln unter neuseeländische verwaltung;
seit 1960 sind die ca. 10.000 cookies unabhängig, in freier assoziierung mit neuseeland  - was für die cookies den vorteil hat, dass sie neuseeländische staatsbürger sind und jederzeit im mutterland wohnen und arbeiten können.  so leben heute doppelt so viele cookies in neuseeland als auf den inseln.

rarotonga (2.200 einwohner), die hauptinsel, ist eine kleine runde vulkanische insel, mit einem riff vor der küste einmal rundrum, welches der schifffahrt nur ganz wenige öffnungen lässt. 
die lagune rund um die insel ist glasklar, das wasser heimelig warm, so dass man den ganzen tag drin bleiben kann/könnte.  die farben sind unbeschreiblich:  alle töne von hellblau über türkis bis dunkelblau (draußen vor dem riff), dazwischen die weißen schaumkronen der brecher am riff.

die insel ist mit grünem dschungel überwachsen und hat eine zackige gebirgs-silhouette,
die sich bizarr gegen den blauen himmel abhebt.  um die bergspitzen bilden sich gelegentlich wolken, die kurz abregnen und so den dichten wildwuchs besorgen.
das klima ist angenehm:  bei weitem nicht so heiß wie erwartet, sondern durch das meer immer mit einer frischen milden brise gekühlt und mit unglaublich guter frischer luft.

ich wohne in einer hütte mit selbstversorgung  - zusammen mit zwei anderen weltenbummlern, einem jungen deutschen, der schon ein paar wochen hier weilt,  und einem neuseeländer.
zur mobilität habe ich mir wieder einen motorroller gemietet, für den man aber den cook-islands-führerschein machen muss:
1 lichtbild (kann sein) und 20 dollar (muss sein), und schon ist man stolzer besitzer dieses führerscheins. (ist ja immer gut wenn man im problemfall was zum abgeben hat.. ;)

im grunde gibt es nur ein dorf (der begriff "hauptstadt" ist absolut lächerlich für die paar hütten, aber es ist nun mal die hauptstadt der unabhängigen politischen einheit cook-islands..), immerhin hat es eine tankstelle, markt, post, polizei, jede menge handicrafts und  - ganz wichtig -  eine echt coole open-air-bar, die "whatever-bar", wo freitag abends auch richtig was los ist.

samstag abends ist dafür gar nix los -  weil ab mitternacht ist ja sonntag, und der ist hier echt noch heilig:  alles (!!) geschlossen. und alkoholausschank-verbot: also kein bier zum essen. aber es gibt ja eh kein essen  - und zu den paar keksen als alternative passt bier dann auch eher suboptimal..

so habe ich heute (sonntag) zeit für fotos sortieren, reisebericht schreiben (ohne ahnung wann der raus geht), und inselrundfahrt mit dem scooter.
na gut:  die insel hat man in 45 minuten umrundet. da passt ja noch mehr in den tag.  aber man kann ja auch wanderungen machen ins innere der insel. 

ich fahre also mit dem scooter einen pfad entlang, wo ich mir nicht ganz sicher bin ob der zielführend ist. zwei riesen-hunde springen mich an -  ich denke:  so'n shit, wie werde ich die kläffenden wadenbeißer los, aber siehe da: sie laufen mir nicht kläffend und schnappend hinterher, sondern setzen sich an die spitze, laufen ganz ruhig vorneweg, stets umschauend ob ich auch folge. 
ich denke: na mal sehen wo die mich wohl hinführen wollen -  und siehe da: sie führen mich zielsicher an allen zweifelhaften abzweigungen vorbei und exakt zum einstieg des wanderwegs.  die haben echt erfahrung als blindenhund, scheint mir..

selbstredend begleiten sie mich nun auf meiner wanderung in die berge, stets eifrig und aufmerksam nach vorn und hinten sichernd.  da bräuchte ich mir wirklich keine sorgen wg. piraten- oder kanibalenattacken zu machen.. 
der weg ist teilweise derart zugewachsen, dass ich ohne die hunde sicher umgedreht wäre  - so finde ich die gesuchte bergspitze (glaube ich) und auch wieder runter. 

im übrigen gibt es hier (außer sonntags halt) leckeren fisch, meist allerdings als fish'n'chips, wobei ich mir die fettigen chips(fritten) spare. der fisch ist trotzdem richtig gut, auch wenn sie sich - echt british trädischn halt -  alle mühe geben, ihn mit fettiger panade ungenießbar zu machen.

morgen will ich die ganze insel zentral von nord nach süd queren und in den nächsten tagen weitere inseln des archipels abklappern  - so weit weg und zugleich mitten drin in der südsee werde ich kaum noch mal sein.  komme mir vor wie auf der "schatzinsel" -  und einige der cookies würden auch prima jeden piratenfilm adeln..  ;) 

ich melde mich sobald ich wieder zuverlässige verbindung habe  -
bis dahin ganz liebe grüße aus der zentralen südsee, 12 stunden zeitdifferenz zu mitteleuropa (euch hinterher:  ab mittags hier lebt ihr schon im folgetag),
thomas
 

Dienstag 16.10.12             Ein Tag in der Südsee:

kia orana liebe leute,
das ist cook-maori und bedeutet soviel wie "auf dass du lange lebst".
ein gut gemeinter wunsch, denn das war damals gar nicht so selbstverständlich, waren die polynesier doch oft kannibalen (..na ja: gab halt nicht so viel auswahl an proteinen..).

ich stell euch hier mal einen ganz normalen tag in der südsee vor:

6:00 uhr:  es dämmert  - man wird ganz ohne wecker von vielfältigem vogelgezwitscher und hahnengekräh geweckt.  zeit zum aufstehen, denn um 18 uhr wird es schon wieder dunkel. und ich will den tag nutzen: eine wanderung quer durch die insel, die im innern unbewohnt und straßenlos ist -  nur steile, mit dichtem dschungel überzogene vulkanschlote, die eine bizarre silhouette bilden. die wanderung ist mit 8 km und 6 bis 7 stunden angegeben, man soll gutes schuhwerk nutzen (da die pfade rutschig sein können) und nicht vom weg abgehen. ich hab allerdings nur meine trekking-sandalen dabei, die müssen reichen, weil die festen schuhe habe ich mit dem hauptgepäck in tahiti gelassen.
7:00 uhr:  mein lieblings-kiosko an der back-road (innere uralte ringstraße, schon 1.000 jahre alt, früher mit korallensteinen gepflastert) hat schon offen, da bekomme ich meinen lieblingskaffee: mokkachino (kaffee mit heißer schokolade). aber frühstück gibt es erst ab 9:00.  da ich keine zeit verlieren will, nehme ich eben ein paar kekse mit für unterwegs.  die neuseeländischen weintrauben für 20 dollar müssen leider draußen bleiben..
8:00 uhr:  ich parke meinen scooter am einstieg zur wanderung, mache vorsichtshalber ein foto vom hier aushängenden wegeplan und marschiere frohen mutes los. es ist sonnig, und ich rechne damit, gegen 11 (also nach 3 stunden, halber weg) unter "the needle" (der nadelförmige vulkanschlot, der das inselzentrum markiert) auf 500 meter höhe frühstücken zu können. der weg führt an einem munter gurgelnden bach entlang aufwärts durch zunächst lichten, dann immer dichteren wald. 
9:00 uhr:  kein bach mehr  - und es wird richtig steil:   mit handeinsatz ziehe ich mich an den wurzeln hoch, die hier glücklicherweise den lehmigen boden stabilisieren und stufen bilden.  der dschungel ist so dicht, dass ich keine ahnung hab wo ich mich befinde und wie viel weg noch vor mir liegt. 
9:30 uhr:  "the needle" ist erreicht -  in der halben zeit !! ich bin aber auch zügig aufgestiegen, um nicht in verzug zu geraten;:  das tahiti-abenteuer steckt mir noch in den knochen..  hier auf 500 meter höhe habe ich nun tollen ausblick bis zur küste, sowohl nach norden (wo ich her komme) wie nach süden (wo ich hin will), jeweils nur ca. 4 km.  das keks-frühstück kommt jetzt gerade recht..
10:00 uhr: ich schlappe weiter, nun steil bergab.   gut dass die wurzeln den lehmigen, sonst rutschigen boden so schön strukturieren. trotzdem ist es eine üble kletterei, mehr gerutscht als gegangen, absolute trittsicherheit ein muss. oft halte ich mich an den stabilen stängeln des riesenfarns oder der affenleiter (spiralige liane) fest.
11:00 uhr: wieder führt der weg durch das tal eines baches, den ich ständig kreuze. ich bin froh über die trekkingsandalen, die problemlos nass werden können. dabei muss ich höllisch aufpassen, den weg nicht zu verlieren, der nichts weiter als ein ziemlich überwachsener, kaum sichtbarer pfad ist.  eine menge vögel zwitschern, ein paar winzige eidechsen (skinks) entdecke ich, die gut getarnt auf den zweigen sitzen, auch ein giftiger ciempies (hundertfüßler) kreuzt den weg und macht sich eilig davon. (es gibt hier glücklicherweise weder schlangen noch skorpione oder taranteln.) 
11:30 uhr: an einem wasserfall erreiche ich den fahrweg -  kaum in der hälfte der vorgesehenen zeit. hier hatte ich schon vorgestern bei der inselrundfahrt den ausgang ausgekundschaftet. jetzt treffe ich hier ein neuseeländisches pärchen, die ebenfalls überlegen, die wanderung zu wagen, und mich entsprechend ausfragen.  vorerst nehmen sie mich in ihrem golf-cabrio-mietwagen mit bis zur straße, der insel-umfahrung, wo ich am strand auf den bus warte, der stündlich einmal die insel umrundet. derweil nehme ich erst mal ein kurzes erfrischendes bad im glasklaren wasser der lagune, und fühle mich gleich wieder wie ein mensch. 
12:00 uhr: ich sitze im bus, der überall auf zuruf hält.  gemütlich tuckern wir mit vielen halts um die insel zurück in die "hauptstadt".
12:30 uhr: endstation -  nun muss ich nur noch meinen scooter vom einstieg holen. 
13:00 uhr: da die zeit ja nun reichlich vorhanden ist, gehe ich ins wal-museum. dort gibt es guten kaffee, und ich lerne eine menge über den walfang vergangener tage.  wusste gar nicht, dass pottwale zu den zahnwalen gehören.  heute sind die wale, die häufig im archipel kreuzen, hier streng geschützt.  leider nicht überall: es gibt immer noch länder, wo man den kindern die heldentaten der walfänger beibringt  - hier bringt man den kindern die notwendigkeit des walschutzes bei.. 
15:00 uhr: ich sitze auf der veranda im hotel und checke die mailbox. internetverbindung ist hier aber glückssache.. 
16:00 uhr: beine hoch und nixtun genießen..
17:00 uhr: für heute abend bin ich zu einer kultur-veranstaltung eingeladen:  dank des langsam zunehmenden tourismus hat der heimatverein, der die kultur der cook-maoris mühsam am leben hält (musik, tänze, kleidung, traditionelles essen, feiern..) heute richtig zu tun. früher sind sie nur 5 mal im jahr zu offiziellen anlässen aufgetreten  - heute treten sie fast jeden tag vor gästen auf, die damit den erhalt der alten kultur befördern. ich fahre also mit dem scooter zum "highland paradise", einem alten marae (stein-heiligtum), an dem der auftritt ausgesprochen authentisch aufgeführt wird.
18:00 uhr: die sonne versinkt -  die show beginnt: in ihren traditionellen bast-umhängen treten die akteure auf -  teils ganz schön martialisch: plötzlich sind aus den behäbigen freundlichen einheimischen finster dreinschauende krieger geworden, die bei stampfenden tänzen mit ihren waffen derart bedrohlich rumfuchteln und zustoßen, dass man einen ganz guten eindruck davon bekommt, warum man diese leute damals "wilde" nannte: denen möchte man ja wirklich nicht im dunkeln begegnen..!! 
dazu gibt es reichlich erklärungen:  die polynesischen inseln wurden nach und nach - bei jeweiliger überbevölkerung - von auswandererschiffen besiedelt. von rarotonga aus stachen im 13. jahrhundert 7 große doppelkanus mit jeweils 80 mann (einschl. frauen) besatzung in see und erreichten nach über 1.000 km neuseeland, welches sie besiedelten. daher rufen die cookies den anwesenden neuseeländischen gästen nun ein herzliches "wellcome home" zu.. :) 
19:00 uhr: es gibt ein umukai, ein essen aus dem erdofen, aus kochtopflosen zeiten: zuvor im feuer glühend gemachte steine werden in einem erdloch versenkt, die speisen in bananenblätter gewickelt dazu gelegt, alles zugeschüttet und nach vielen stunden garen geöffnet.  hühnchen, fisch und alle möglichen mir unbekannten knollenfrüchte wie taro, tapioka und cassava etc. werden nun ausgebreitet und verteilt. schmeckt alles ganz ausgezeichnet, wenn man etwas chili dabei hat. dazu ein lokales bier:  bisschen säuerlich, aber okay.
20:00 uhr: die show geht weiter:  alte tänzen werde aufgeführt, atemberaubend schnell lassen die mädels ihre hüften im baströckchen kreisen zu wirbelnden trommeln.  dann erscheint der missionar und verbietet die wilden tänze (repräsentiert das jahr 1823) -  sie werden nun wesentlich züchtiger, bodenlang gekleidet und als gospel fortgeführt. dafür hört zu dieser zeit auch das gegenseitige bekriegen und aufessen auf: die befriedeten stämme ziehen auf missionarsgeheiß aus den bergen an die küste und vergessen für 140 jahre die berge, wo nun nur noch die geister der vorfahren leben. 
1960 werden die cooks unabhängig, 1974 wird der flughafen von queen elisabeth persönlich eingeweiht und der inselstaat an die welt angeschlossen. bei den jungen leuten heißt es nun: "let's go to the plane", wenn der bestaunte wöchentliche flieger aus auckland kommt. (inzwischen kommt er täglich, plus einmal die woche aus tahiti -  deshalb bin ich eine woche hier).
erst jetzt, seit ca. 20 jahren, strebt nun der heimatverein eine teilweise rückbesinnung an und hat seinen hauptsitz in den bergen, an dem alten, inzwischen restaurierten marae, genommen. 
21:00 uhr: ende der veranstaltung, ich schwatze noch ein wenig mit dem leiter, der die sache so schön erzählt hat.  diese show wäre wirklich eine gute einlage, auch für den freundeskreis, weil einem so die alte kultur tatsächlich näher gebracht wird als nur durch immer ähnliche handicrafts.  das englisch war übrigens auch gut verständlich. 
beim nachgespräch wird mir klar, dass "dick" hier eben kein makel, sondern ein schönheitsideal und statussymbol ist:  also "schön" (bei frauen) und "stark" (bei männern).  die jungen krieger und mädchen waren sicher schlank, aber respektspersonen und häuptlinge mussten dick sein (statussymbol), und die jungen frauen wurden vor der verheiratung regelrecht gemästet, um aufs schönheitsidealgewicht zu kommen. und das ist heute nicht anders -  im gegenteil: jeder möchte status vorweisen, ganz wie bei uns (bei uns eher mit dicken autos..).  
22:00 uhr: bei der heimfahrt läuft mir eine kokosnuss-krabbe durch das scheinwerferlicht. ich wusste ja, dass sie nachtaktiv sind und kokosnüsse knacken können. aber das sie auch so groß werden wie kokosnüsse, ist mir neu. inzwischen weiß ich: ihr panzer wächst jedes jahr einen zentimeter im durchmesser. eine 30 cm große krabbe ist also ca. 30 jahre alt. und die viecher werden 50 jahre alt, es soll sogar 80-jährige (!!) geben.. hey  - und da sind dann ja noch beine und scheren dran..!!  :O 
23:00 uhr: in d-land ist es nun schon 11:00 uhr morgen vormittag (12 stunden zeitdifferenz).  hier gibt es jetzt ein bierchen aus dem hütteneigenen kühlschrank als absacker, dabei wird zurzeit am compi der reisebericht geschrieben. und dann gehts poofen. denn morgen ist die nacht wieder früh zuende:  schließlich will ich noch ein paar nachbarinseln kennen lernen.. 

also gute nacht, und ganz liebe grüße aus rarotonga, der urheimat der kiwis,
thomas :)
 

Donnerstag 18.10.12         Cooks: Outer Islands:

kia orana liebe leute,

bin noch im cook-archipel und gerade von den "outer islands" zur hauptinsel rarotonga zurück gekehrt.

die cooks bestehen aus 15 inseln, wobei die meisten inseln selber kleine archipele sind:
also eine insel mit mehreren motus (kleininseln) drum herum.

ich habe mir aitutaki ausgesucht, ein korallenriffatoll, welches als das schönste der welt gilt,
was nur von den bewohnern bora-boras bezweifelt wird. 
apropos  - ich wurde mehrfach auf bora bora angesprochen:
diese insel ist einer der teuersten, evtl. DER teuerste touristische hotspot der WELT (!!) -
für einen tag bora bora kann ich mir alternativ mindestens eine woche sonstige südsee leisten.
ihr könnt euch denken was ich gewählt habe..

korallenatolle sind meist alte vulkaninseln, die nicht mehr aktiv sind und an deren saum sich ein korallenriff (nur in den tropen) entwickelt hat. die vulkanische hauptinsel erodiert und versinkt dann langsam, während das riff wächst, und mit der zeit einen ring bildet, aus dessen mitte die versinkende restinsel ragt.
in manchen fällen sind die vulkaninseln irgendwann komplett versunken und auf dem alten vulkansockel ist nur noch das ringförmige atoll vorhanden, dessen über den wasserspiegel ragende teile dann eine kette kleiner flacher inseln ergeben. 

aitutaki ist so ein teils versunkener vulkan mit einem großen atoll drumrum, das viele kleine motus (inselchen) bildet.  die farben sind einfach fantastisch, kaum zu beschreiben:
draußen das tiefblaue meer, dessen wellen sich am riff weißschäumend brechen,
innerhalb des riffs eine hellblaue bis türkisfarbene, dabei unwirklich leuchtende flache lagune, wo man zwischen bunten rifffischen schnorchelt und sich an den weißen zuckersandstränden der motus unter palmen sonnt.

zu den outer islands gehören noch weitere der cook-inseln, auf denen mancher robinsontraum reifte, z.b. pukapuka, wo sich um 1860 ein brite mit drei frauen niederließ und die gesamte heutige bevölkerung (ca. 60 leute) von ihm abstammen. 
oder suwarrow  - heute komplett unter naturschutz: die insel wurde bekannt durch das buch des neuseeländers tom neale, der dort zwei mal für längere zeit ganz allein lebte und dessen insel-lebensbericht ich in den 80'ern las  - ein hauptantrieb für meinen eigenen auswanderungswunsch auf eine ferne insel. 

heute habe ich mir nun meinen alten robinson-traum erfüllt und mich zu einem unbewohnten winzigen motu des aitutaki-atolls bringen lassen, wo ich den ganzen tag allein verbrachte. und mich schon bald zu meiner entscheidung für das vielseitigere la palma beglückwünschte: wird mir doch etwas lang, die zeit, so über längere zeiträume auf einer einsamen insel.  also so etwa nach 20 minuten.. 

nachdem ich ausgiebig geschnorchelt hatte, vertrieb ich mir die zeit mit dem schlachten einer kokosnuss, die dort zu hunderten wachsen:  die muss man ja zunächst mal von ihrer faserigen hülle befreien, was mit hilfe eines angespitzten stockes gemacht wird, sofern man einen hat. kostet aber den anfänger sicher mehr kalorien, als sie nachher einbringt..
und wie öffnet man schließlich die kokosnuss ohne werkzeug ?
wenn man sie z.b. direkt auf die drei augen haut, die ihr an einem ende so eine art gesicht verpassen, zerspringt sie in drei teile. dann ist das kokoswasser aber weg. wenn man sie hingegen mit dem stock auf ihren "äquator" schlägt, dann zerfällt sie (mit etwas übung) exakt in zwei teile  - das wasser kann man dann weitgehend erhalten und trinken,  und das fleisch mit einer scharfen muschelschale auskratzen. ohne kokosnüsse wären die ansonsten ziemlich artenarmen atolle wohl kaum besiedelt worden..

so eine robinsonade ist vielleicht das richtige, um mal vom stress ganz runter zu kommen.  allerdings habe ich das gefühl, dass ich mir dafür zuerst neun zehntel meines hirns amputieren lassen müsste, sonst wird da gar nix ruhig. aber es war wohl eine gute übung:  nach rückkehr mit der kleinen propellermaschine nach rarotonga konnte ich meinen sundowner ganz ruhig in der whatever-bar trinken, einer coolen bar am strand mit cooler bedienung, coolen gästen und cooler musik.  dabei konnte ich ganz entspannt aufs meer starren und darüber sinnieren, warum eigtl. die insulaner ihre verstorbenen verwandten im eigenen garten beerdigen und die grabstellen ganz pragmatisch als gartenmöbel und sitzgelegenheit verwenden..   

na ich werde die nächsten tage noch einige male gelegenheit zum ruhe-üben haben. morgen geht es aber erst mal wieder zurück nach tahiti, und damit auch wieder zurück in die welt. jedenfalls gemessen an den verträumten cook-inseln, die mir wirklich viel spaß gemacht haben..  :) 

alle guten wünsche und grüße nach haus,
thomas
 

Samstag  20.10.12            Dein Abenteuer im Regenwald . . .
Hallo Thomas,
habe mich köstlich über Deinen Reisebericht mit dem Clio amüsiert. Du scheinst ja echt nicht aus der Ruhe zu kommen . . . oder war das nur im Nachhinein weniger dramatisch? Wär wieder nichts für "Connies" gewesen, zumindest nicht, wenn ich allein unterwegs wäre.
Weiterhin viel Spaß bei Deinen Abenteuern.
LG Connie
 

Samstag  20.10.12            @ Connie:
hallöchen liebe Connie, 
freut mich dass du dich amüsiert hast  -
zeigt es mir doch, dass hier noch jemand mitliest.. :)
also ganz genau genommen war ich während der wanderung - ganz allein durch tahitis inlanddschungel und solange ich nicht wusste wie die geschichte ausgeht -  innerlich schon etwas  - äh -  angespannt. im nachhinein ist es natürlich nur noch eine anekdote..
wär wohl für niemanden was gewesen, so allein  - aber du wärst ja nicht allein: dafür gibts ja den freundeskreis.. ;) :) :) 
da gibts halt den einen, der vorhab alle fehler durchprobiert, und dann gibts die infos akkurat aus erster hand. (hab inzwischen schon einigen anderen hier diese falle erspart..)
dir ganz liebe grüße noch aus tahiti (wo ich heute auf marlon brandons insel tetiaroa war),
thomas :)

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Sonntag  21.10.12            Gesellschaftsinseln zweite Runde: 
                                 Mo'orea und Tetiaroa:

ia orana liebe leute, 

die letzten tage habe ich noch mal tahiti und umgebung (gesellschaftsinseln) unsicher gemacht:

freitag früh nahm ich die fähre zu tahitis schwesterinsel mo'orea, in 17 kilometer entfernung, was die echt schnelle neue fähre in 30 minuten wegfetzte.  (die alte fähre brauchte für den weg 2 stunden..)

gleich am anleger auf mo'orea mietete ich mir einen scooter und rollerte damit über die nicht allzu große insel  - die rundstrecke ist halb so lang wie auf tahiti, aber doppelt so lang wie auf rarotonga: 60 km. (preisfrage: wie lang sind die anderen strecken ?? :)

mo'orea wird auch "blumeninsel" genannt, was ja schon mal einiges aussagt. sie hat zwei wunderschöne tief eingeschnittene buchten, drum herum steil aufragende berge (bis 1.200 meter) vulkanischen ursprungs, grün dschungelüberwuchert, lagune drumrum.  sie ist ruhiger, aber mitnichten preisgünstiger als tahiti.

als captain cook nach seinem zweiten tahiti-aufenthalt absegelte, beobachtet er eine beeindruckende ansammlung großer doppelrumpfkanus, die je 100 mann fassten und eine beachtliche armee von 2.000 mann darstellten, die sich die nachbarinsel mo'orea einverleiben wollten. er hielt die sache für besiegelt:  eine solche armee würde kein stammeshäuptling einer kleineren insel aufhalten können. 
bei seiner rückkehr (3. reise  - seine letzte: er wurde später auf hawaii von dortigen einheimischen erschlagen) erkundigte er sich nach dem ausgang der damaligen schlacht -  und siehe da:  der mo'orea-häuptling mavine hatte die tahitianische armada sehr wohl zurück geschlagen und galt seither als unbesiegbare autorität..

abends bin ich schon wieder in tahiti, denn ich habe ein date für den folgenden samstag morgen: 

um 6 uhr früh legt ein stolzer segelkatamaran ab und bringt mich (und ein paar weitere gäste) in zweieinhalb stunden zum 60 km entfernten tetiaroa-atoll, eine kreisrunde kette flacher koralleninselchen ohne zentralinsel, berühmt geworden durch die tatsache, dass marlon brando sich hier in den 60'er jahren eine privatinsel kaufte: 
bei den dreharbeiten zum film "meuterei auf der bounty" (1960) verliebte er sich nicht nur in die hauptdarstellerin, sondern auch in eine der inseln dieses atolls.  als er (auch durch den film) reich genug geworden war, kaufte sie kurzerhand für 200.000 dollar (die insel) und lebte oft und gern an diesem fleck, den er für den schönsten der welt hielt.
nach seinem tod 2004 wurde das atoll - seinem wunsch entsprechend - in gänze geschützt;  allerdings versuchen seine erben, ein luxus-ressort auf seiner insel mit dem namen "the brando" zu errichten -  die bauarbeiten sind bereits weit fortgeschritten, allein an den genehmigungen hapert es zurzeit wohl noch.. 

das atoll ist ein ringförmig komplett geschlossenes korallenriff, mit ca. 15 inseln wie auf einer perlenkette im kreis angeordnet (halt die über den meerespiegel ragenden riff-anteile).  sie sind dicht mit kokospalmen, pandanus und meertrauben bewaldet und ein geschütztes vogel-refugium. 

da es keine einfahrt in die lagune gibt, muss der katamaran draußen vor dem riff ankern. dann bringt uns pierre, unser skipper, mit dem dingi (schlauch-beiboot mit außenbordmotor) einzeln über das riff in die lagune, was bei 2-meter-wellen ein ganz besonderer nervenkitzel ist: da bei ablaufender welle das riff für augenblicke frei liegt, muss das boot im rechten moment mit einer welle über das riff getragen werden. 
wir nähern uns also dem riff, welches im wellental wie eine einmeter hohe mauer die durchfahrt massiv versperrt. das boot verhält und wird auf den wellenkamm der folgenden welle gehoben. mit dieser welle lassen wir uns über das riff tragen -  tatsächlich bleibt 1 meter wasser unter dem kiel, der außenborder muss nicht einmal hochgeklappt werden..

in der lagune unternehmen wir eine ausgedehnte wanderung zu mehreren motus (kleininseln), wobei wir auf sandbänken durchs seichte wasser von inselchen zu inselchen laufen.  auf der vogelinsel ist betreten verboten, denn die vögel nisten auch am strand bis an die wasserlinie. wir laufen also wasserseitig mit einigen metern abstand vorbei -  meiner ansicht nach trotzdem zu nah: wenn das so bleibt, wird es hier in einigen jahren keine vögel mehr geben  (ich kenne das von einigen hotspots auf galapagos, bevor die konsequenter geschützt wurden).

später gibt es am strand frisch gefangenen "poissant cru", also "roher fisch", der aber mit limonensaft mariniert wird und ganz vorzüglich schmeckt. (freundeskreisinsider kennen so was ähnliches aus südamerika:  die leckeren ceviches..! :)

nach angemessenen bade- und schorchel-zeiten im klaren badewannenwasser verlassen wir die inseln am späten nachmittag. dabei wird die rückfahrt über das riff noch abenteuerlicher als die hinfahrt, denn jetzt müssen wir GEGEN die wellen raus: in dem moment, in welchem die welle das riff bedeckt, müssen wir mit voller motorkraft die welle hinauffahren (wobei das boot wie auf einer sprungschanze einen ganz gewaltigen hopser ins nachfolgende wellental macht) und auf der wellenrückseite abwärts rauschen, bevor die welle das riff wieder frei gibt. also eine blitzaktion  - die unser skipper bravourös meistert, wobei er diesmal allerdings vorsichthalber doch den motor hochklappt, damit die schraube nicht über das riff schrammt. 

bei aufgefrischtem wind nehmen wir kurs zurück auf tahiti, die gischt der überkommenden wellen druchnässt uns komplett, was bei den temperaturen aber kein problem ist.  später esse ich am hafen noch mal leckeren (brat-) fisch, um dann pape'etes äußerst ruhiges nachtleben bei einer guten einheimischen band im szenelokal "les 3 brasseurs" zu erkunden..

heute SONNTAG nachmittag wird mich beni, der hotelbesitzer und schweizerische honorarkonsul, zum flughafen bringen, da ich heute noch nach auckland / neuseeland fliege, um morgen nach samoa weiterzureisen. da ich beim flug nach auckland aber die DATUMSGRENZE überschreite, komme ich dort am MONTAG abend an.  bei allen meinen reisen westwärts gewann ich bislang jeweils ein paar stunden -  aber heute abend werde ich gerechterweise einen ganzen tag verlieren. d.h., statt euch 12 stunden HINTERHER zu sein wie bisher, werde ich euch ab morgen 12 stunden VORAUS sein !! ich kann euch dann quasi morgens schon verraten, wie der tag wird, der bei euch noch gar nicht begonnen hat.. ;)

zurzeit läuten hier ständig die kirchenglocken, denn es ist  - wie gesagt -  sonntag, und die französisch-polynesier sind  - wie heute alle polynesier - extrem christlich und verbringen den sonntag großenteils in der kirche. dafür ist nix geöffnet, nicht mal die busse fahren -  also ich kann gar nix besseres machen als reiseberichte schreiben und fotos sortieren. apropos: soeben habe ich ein neues cook-islands-fotoalbum auf facebook eingestellt  - erreichbar unter la-palma-explorers (bei facebook, meine ich).

meine nächste meldung wird dann wohl aus samoa kommen. bis dahin ganz liebe grüße noch aus tahiti, der wiege aller südseeträume,
thomas

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Mittwoch 24.10.12           Sprung über die DATUMSGRENZE -
                                 via Auckland/Neuseeland nach Samoa:

liebe leute,

gerade sitze ich bei einem leckeren mokkachino auf der noblen terrasse des aggie grey's, einem altehrwürdigen hotel an der bucht von apia, hauptstadt von samoa.  das "aggie's" war zu zeiten der lebhaften alten dame, nach der es heißt, bevorzugter aufenthaltsort von leuten wie james a. mitchener, gary cooper und marlon brando, auch die queen persönlich kam hier zur 25-jährigen "silber"-unabhängigkeitsfeier 1977 unter. 

die reise hierher hat mich drei tage, aber nur 24 stunden reisezeit gekostet:
SONNTAG nachmittag in tahiti gestarte, landete ich nach 6 stunden flug in auckland, neuseeland, gegen 23:00 uhr  - des MONTAG abend.  durch den sprung über die datumsgrenze verlor ich den montag, der in tahiti noch nicht begonnen, hier aber schon wieder vorüber war. 
ich übernachtete bei scotty in dessen backpackerlodge nahe des flughafens; er brachte mich DIENSTAG früh wieder zum flughafen -  und froh, das graue, kühle und verregnete neuseeland zu verlassen, flog ich wieder in den warmen sonnigen norden.  dabei überflogen wir die tonga-inseln, deren bunte atolle wie juwelen im blauglitzernden ozean zu mir in 10 km höhe herauf schimmerten. (diesen archipel werde ich im weiteren verlauf der erkundungsreise südsee ja auch noch besuchen -  dann eher froschperspektive..) 

nach einer weiten schleife über die beiden samoa-hauptinseln savai'i und upolu landeten wir gegen mittag auf upolu, samoa  - nach geldbeschaffung per atm schlug ich die freundlichen angebote der überteuerten taxifahrer aus und machte mich auf den weg zur bushaltestelle, wurde aber von einem privatwagen aufgegriffen und in die hauptstadt chauffiert.  nette leute hier -  und man merkt auf der längeren fahrt entlang der küste in die hauptstadt gleich, dass man es nun nicht mehr mit neo-kolonialisierten gebieten, sondern einem unabhängigen staat zu tun hat: während französisch-polynesien wie 'europa in schön' und die cook-inseln wie 'neuseeland in sonnig' rüberkommen, ist die grundverschiedene samoa-tradition durchaus noch lebendig  - aber man merkt halt auch, dass der sponsor fehlt:  männer allgemein und polizisten im besonderen laufen in röcken herum, und die menschen leben großteils nach wie vor in ihren 'fales', also der traditionellen palmdach-hütte ohne wände (oftmals inzwischen allerdings teilverkleidet, um ein minimum an privatsphäre herzustellen). es ist alles sehr sauber, aber doch auch sehr viel einfacher (ich vermeide bewusst den begriff "ärmlicher", weil das der sitation nicht gerecht würde) als bisher.

äußerst positiv fällt auf, dass das preisgefüge wieder etwas angemessener ist: bislang war die südsee deutlich teurer als europa, jetzt spürbar günstiger.  mit dem geld, das ich hier gegenüber tahiti spare, kann ich mir den rest der reise locker leisten.. ;) 
beispiel:  die unterkunft kostete mich in tahiti 95 euro pro nacht mit frühstück, hier 17 euro (nein: nicht im aggie's, und natürlich ist der standard auch einfacher:  ventilator statt klimaanlage).  ein bier dort 5 euro, hier 5 taler gleich 1,50 euro.  damit lässt sich leben.. 

ja: man rechnet hier in talern !!  das ist deutsches erbe aus unserer glorreichen kolonialepoche, die hier die tausend jahre von 1900 bis 1914 währte: am hafen steht das denkmal, das der ersten deutschen fahnenhissung am 1. märz 1900 gedenkt. daneben steht ein weiteres denkmal, das der matrosen gedenkt, die dafür "hiergeblieben" sind:  kurz zuvor hatten sich drei amerikanische und drei deutsche kriegsschiffe in der bucht von apia gegenseitig belauert und wollten nicht weichen, auch nicht als ein übler hurrikan aufzog.  während des sturms, der sich zu einem der schlimmsten des ganzen 19. jahrhunderts auswuchs, wurden die sechs schiffe munter durch- und übereinander geworfen und sanken allesamt in der bucht. nur einem engländer, der auch noch mitmischen wollte, gelang der rechtzeitig rückzug auf hohe see, die anderen zerschellten letztlich an den riffen.  über 150 matrosen fanden den tod (als "ehrenvoll gefallen fürs vaterland" bzw. schlicht "killed in action" erinnert auf den beiden einschlägigen memorials),  die schiffe liegen bis heute am grund der bucht. 1900 bekam deutschland westsamoa, die usa das wesentlich kleinere ostsamoa zugesprochen  - die amis halten ihren teil bis heute;  die deutschen verloren ihren zu beginn des ersten weltkriegs, als neuseeland die inseln besetzte. 1962 erreichte westsamoa als erste pazifische nation nach referendum die unabhängigkeit und nennt sich seither schlicht 'samoa', wo man stolz auf seine traditionen ist und das parlament eher einem ältestenrat der oberhäuptlinge der verschiedenen großfamilien gleicht; während ostsamoa assoziierter teil der usa ist  (die bewohner aber keine us-staatsbürger sind).

2009 führte samoa den linksverkehr ein, da die beziehungen zu australien und neuseeland inzwischen viel bedeutender (und günstiger) sind als die zu den usa  (und somit die importierten autos das lenkrad überwiegend rechts hatten). am letzten jahreswechsel 2011/12 sprang samoa dann auch noch über die datumsgrenze nach neuseeland, so dass die beiden samoa-teile heute zwar die gleiche uhrzeit, diese aber an verschiedenen tagen haben, obwohl das komplett amerikanisierte ostsamoa in sichtweite von upolu liegt..

ich bin euch zeitlich nun also nicht mehr 12 stunden hinterher, wie bislang, sondern 12 stunden voraus.  wenn ihr in wenigen tagen auf winterzeit umstellt, werden es sogar 13 stunden differenz sein, 14 stunden zur GMT -  das ist rekord und liegt daran, dass samoa halt eigentlich etwas zu weit östlich liegt. da das kein problem ist, verstehe ich gar nicht, warum ozeanien nicht längst die datumsgrenze per se verlegt hat: da wird eine wirschaftszone willkürlich nach kolonialmaßstäben geteilt, was - wie samoa beweist -  problemlos änderbar wäre.  dann läge die datumsgrenze eben etwas weiter östlich, aber die wirtschaftszone ozeanien wäre wenigstens im datum vereint.. 

die nächsten tage werde ich also das südsee-herzland samoa (ohne amerikanisch-samoa) erkunden -  einen kleinen roller habe ich schon (wobei ich inzwischen auf das fabrikat achte: die sonoren viertaktenden japaner hört man kaum  - während die vespa, die ich neulich auf mo'orea hatte, mit ihrem aufgeregten gekreische mich fast den letzten nerv gekostet hat..).  

ihr werdet von mir hören -  bis dahin ganz liebe grüße aus dem sonnigen apia, samoa,
thomas :)
 

Samstag  27.10.12            Samoa: Ostinsel Upolu:

talofa liebe leute (wie hier die freundliche begrüßung heißt), 

nach einigen tagen prall voll der erlebnisse auf samoa will ich euch mal einen zwischenbericht schicken,
denn die nächsten tage werde ich wohl nicht an den compi kommen:

mit meinem rollerchen flitzte ich also - nachdem ich apia, die hauptstadt, ausreichend kannte um mich heimisch zu fühlen - kreuz und quer über upolu, die östliche insel des unabhängigen staates westsamoa. die westlich gelegene insel savai'i werde ich ab morgen erkunden, aber nur mit leichtem gepäck, und daher nehme ich das netbook nicht mit.  (das im osten gelegenene kleinere amerikanisch-samoa werde ich nicht besuchen  - kein bock auf den us-einreisestress.)

die insel upolu ist ein langgezogenes oval, mit einer ringstraße drumrum (wie die bisherigen inseln ja auch) und  - im unterschied dazu - drei cross-island-roads durchs landesinnere. inland und küsten sind überall dort mit regenwald bedeckt, wo sie nicht für die dörfliche landwirtschaftlich gerodet sind; die küsten sind häufig steil und schroff (relativ jungvulkanisch), mit einigen versteckten stränden, an denen dann die dörfer stehen.  während französisch-polynesien und die cook-inseln komplett europäisiert sind (bevorzugte einreise für eu-bürger, alle sprechen französisch bzw. englisch) und ihre polynesischen ureinwohner total integriert (alle leben einen westlichen lebensstil), merkt man samoa seine unabhängigkeit deutlich an: hier atmet man noch originale südseeluft vom feinsten..!! :)

d.h. allerdings auch, dass nur die besser gebildeten einwohner in der stadt englisch sprechen  -  auf dem land wird ausschließlich samoa-polynesisch gesprochen.  die dörfer sind noch recht ursprünglich:  die einheimischen leben in ihren 'fale' (in tahiti 'fare', beides wird wie im deutschen ausgesprochen), was 'haus' heißt und eine ovale hütte meint mit vielen pfosten, die ein gewölbtes dach tragen, aber ohne wände.  (wobei es freilich auch moderne abwandlungen gibt mit ein paar planen oder sogar wänden in einem bereich, um etwas privatheit herzustellen.)

tagsüber sind die bewohner auf dem land, welches sie u.a. mit taro, süßkartoffeln, bananen und vor allem kokosnüssen bewirschaften. die fales stehen leer und wirken fast wie unbewohnt, da auch möbel meist fehlen. erst abends bzw. bei regen sitzen die familien in ihren hütten auf dem boden - als rückenlehne dient einer der pfosten -  und palavern. nachts werden matten zum schlafen ausgerollt.

während ich auf tahiti aufgrund des europäisch wirkenden vorstadt-charakters der küste aus schierer langeweile bald ins landesinnere abbog, werden mir diese authentischen dörfer hier nicht zuviel:  die hübschen holzhütten mit palmblatt- oder wellblechdach unter palmen und brotbäumen in gepflegten gärten, daneben liegt ein auslegerboot, überall spielen kinder  - es ist eine idylle wie aus einem südseeroman.. :)  

dabei sind die leute unbeschreiblich freundlich und offen: während ich mit meinem scooter durch die dörfer rolle, grüßen wirklich sämtliche (!) bewohner freundlich, die kinder laufen - sobald sie das motorgeräusch vernehmen - direkt zur straße, winken lachend und machen den kasper.  wenn ich halte, kommen sie sofort angerannt und schauen mich mit riesig großen augen an;  einige trauen sich sogar diesen alien zu berühren und quietschen dann vor vergnügen. (der kurze gedanke, es könnte dabei was abhanden kommen, ist völlig abwegig und beschämt mich regelrecht.) dabei ist niemand auf ein geschäft oder trinkgeld aus  - auch an diesen gedanken muss ich mich erst gewöhnen.. 

da auch frauen und junge mädchen fast kokett lachend und zwinkernd grüßen und winken, kommt mir der gedanke, wie der südseemythos entstanden sein könnte:  bougainville, der erste französische weltumsegler, hatte überschwänglich von der freundlichkeit und offenheit der südseebewohner geschwärmt. dabei vergaß er aber mit jedem kilometer, den er sich von tahiti entfernte, mehr, dass seine abfahrt nicht ganz freiwillig, sondern etwas überstürzt erfolgte:  seine matrosen hatten die von den insulanern freizügig angebotenen früchte eigenmächtig auf die mädchen ausgeweitet, was aber offenkundig ein missverständnis war und bald zu ärger führte.  wenn die mädchen die fremden matrosen aber so anlächelten, wie das in ihrer kultur offenbar üblich ist (wohlgemerkt: für alle !! - männer und kinder lächeln genauso..), dann wird das in der kultur der weißen matrosen evtl. missverstanden. 

na ich grüße jedenfalls zurück -  bei allen gleichermaßen, versteht sich. vom vielen freundlichen nicken hab ich bald einen steifen nacken, und den lenker halte ich nur noch mit einer hand, damit ich rechtzeitig zurück winken kann.  (merkwürdigerweise lässt sich der suzuki-roller besser mit dem arsch lenken als mit dem lenker -  und das ist gut so, denn mit dem arsch hätte ich weitaus schlechter zurückwinken können.)  

ein abstecher bringt mich an der ostküste zu einer versteckt liegenden bucht. hier ist auf der karte das dorf tiavea verzeichnet, altersgenossen evtl. noch ein begriff aus den 70'er jahren, als in kneipen die raubkopie des kultbuchs "der papalagi" kursierte: "die reden des südseehäuptlings tiuavii aus tiavea" des holsteiners erich scheuermann, der in den 20'er jahren auf samoa lebte und seinen (fiktiven) einheimischen, nach einer reise in unsere welt, diese seinen clanangehörigen beschreiben lässt und damit wohl als einer der ersten autoren den westlichen lebensstil als alleinseeligmachender ideologie in frage stellte. 

die von der haupttraße steil abwärts führende, arg ausgewaschene und überwachsene piste erinnert mich an mein unfreiwilliges abenteuer in tahiti, und ich lasse den roller vorsichtshalber stehen, um zu fuß die abgelegene küste zu erreichen. im wald liegen versteckt immer wieder familien-fales, wo kochfeuer vor der hütte rauchen, und muntere kinder kommen lachend angerannt, um sich fotografieren zu lassen.  aber unten in der idyllischen bucht finde ich kein dorf mehr, nur ein paar plattformen früherer fales und die ruine einer reichlich überdimensionierten kirche, die sich fast schuldbewusst in den sie überwuchernden schlingpflanzen versteckt. 

auf dem rückweg zum roller erwischt mich ein gruß der heraufdämmernden regenzeit.  ab november beginnt es zu schütten, und einen vorgeschmack erhalte ich jetzt: in sekunden bin ich bis auf die knochen nass, was nicht so schlimm ist, da es warm ist.  nur muss ich jetzt mit dem roller die aufgeweichte piste aufwärts zur hauptstraße eiern.. doch bald lacht wieder die sonne, und ich bin dank meiner microfaserkleidung schneller trocken, als ich nass wurde. aber mir fällt beim weiterfahren auf, dass die einheimischen in ihren kurzen klamotten keinen unterschied zwischen trocken und nass, sonne, regen oder baden, machen:  sie gehen mit ihren sachen abends ins meer, die nässe stört sie nicht im geringsten. so ist das eben, wenn es warm genug ist. und wenn die frauen in ihren kurzen wickelröcken und nassen hemdchen aus dem meer steigen, sich keck die haare nach hinten werfen und dabei fröhlich winken und lachen:  dann ist der südseemythos auch wieder - wie kann ich es ausdrücken - mit händen zu greifen.. ;)

per zufall finde ich ein tolles beach-fale-hostel direkt am strand, die türkis leuchtende lagune und einige motus (vogelschutz-inselchen) malerisch dahinter drapiert: typisch samoanische wandlose hütten direkt am meer zum vermieten, dazu ein uriges lokal mit leckerem essen (inkludiert); die einzigen wände hat dankenswerterweise das wasch- und toilettenhaus. na das merke ich mir gleich mal vor, falls der freundeskreis doch mal in die südsee will..!! :) :) 

abends bin ich zurück in apia. freitag abend ist hier ausgehen angesagt (samstag nicht, weil ab mitternacht ist ja sonntag, und der ist und bleibt hier heilig).  zudem werden zurzeit 50 jahre unabhängigkeit und halloween gefeiert.
nach dem abendessen finde ich mich also in der einzigen relevanten open-air-disco ein, und erlebe nun mal das polynesische schönheitsideal aus erster hand: während auf dem land die leute eher schlank sind (nur die familienoberhäupter erkennt man an ihrer leibesfülle), sind in der stadt jetzt die schönheiten der nacht unterwegs, und die sind halt schön.  und das heißt hier vor allem: dick.  und zwar richtig.. 
vorteil: die tanzfläche ist in wahrheit höchstens halb so voll wie sie aussieht. nachteil: ich komme mir vor wie ein kind, da alle anderen mindestens in der doppelten gewichtsklasse spielen, einschließlich der frauen.  ich bin der einzige papalagi (weiße) im laden.  da fällt man auf. und wird genauso freundlich wie auf den dörfern angesprochen.  wie auch immer: ich amüsiere mich prächtig, bin aber noch vor mitternacht zu haus.

heute samstag ist großer frisch- und fischmarkt: riesentrubel.  ich fühle mich wohl wie in südamerika, aber nach einem mokkachino in meinem lieblingscafé will ich noch mal rauf in die berge. blöderweise wird es wieder regenzeitlich, und so verbringe ich den größten teil des tages am laptop mit mails beantworten, fotos sortieren und reisebericht schreiben. denn ab morgen bin ich ohne compi: ich nehme die fähre nach savai'i, um diese - größere und angeblich noch ursprünglichere - insel einige tage lang zu erkunden.  werde aber nur eine kleine tasche mitnehmen auf dem roller, der mich begleiten wird, denn da drüben gibt es wohl nix, schon gar nicht am sonntag.. 

nach rückkehr werdet ihr von mir hören. 
bis dahin alles gute nach europa und ganz liebe grüße aus dem immer wieder überraschenden samoa,
thomas
 

Freitag  2.11.12               Samoa: Westinsel Savai'i:

talofa tele lava, liebe leute,

hiermit melde ich mich ordnungsgemäß zurück aus savai'i: ich bin nun wieder in apia, samoas hauptstadt auf der östlichen insel upolu, und habe eben meinen compi ausgegraben (aus dem hiergelassenen gepäck) und reaktiviert.   

die letzten tage verbrachte ich also auf savai'i, der westlichsten und größten, gleichwohl wildesten, ursprünglichsten und am wenigstens besiedelten insel des samoa-archipels. hier ticken die uhren noch mal etwas langsamer als auf upolu:
vermutet als das verlorene hawaiki'i - der mythischen urheimat aller polynesier, wo die seelen der verstorbenen wieder hin gehen - ist die insel von vulkankratern geprägt, mit dichtem grünen regenwald bedeckt und von einem korallenriff eingefasst, so dass die küste fast komplett von einer türkis schimmernden lagune umgeben ist.  mehrere lavafelder jüngerer ausbrüche  - die letzten von 1905 bis 1915 - haben allerdings ihre magmaströme so weit ins meer fließen lassen, dass das vorgelagerte riff von lava teils überspült wurde und an diesen stellen quasi rechtwinklig gegen die neue küste stößt.

es gibt kaum autos auf der (einzigen) ringstraße, die einmal um die insel führt  - und die dörfer sind noch traditioneller als auf upolu. dafür haben sich die dorfoberhäupter - die einzigen, die hier autos fahren (lassen) - für ihre dicken weißen suv's diese ringstraße aber schön asfaltieren lassen, was nun auch mir mit dem roller das fortkommen erleichtert. 

nachdem ich von der etwas altersschwachen fähre, die die 16 km überfahrt in anderhalb stunden bewältigte, runter bin, bummele ich erst mal durch dörfchen wie aus dem südsee-bilderbuch: die fales (wandlose häuser der familien) stehen als straßendörfer an der landstraße, immer etwa 50 bis 100 meter zurück versetzt in blühenden gärten und meist gruppiert zu 3 bis 5 hütten, so wie sich die großfamilien halt zusammen setzen.  drum herum haben sie taro, cassava, ananas, bananen etc im schatten von großen mango- und avocadobäumen gepflanzt. alles sehr sauber und hübsch, mit vielen blumen und bunten farben..

wie zuvor schon auf upolu, grüßen mich auch hier sämtliche (!) bewohner; und halte ich für ein foto, kommen sie teils sogar raus (sie sehen das ja) und stellen sich bereitwillig in pose.  ich fotografiere nur wenig, um so wenig wie möglich zu stören, aber sie fühlen sich offenkundig gar nicht gestört  - was daran liegen mag, dass sie ja eh so offen ohne wände leben und alles sehen, ohne sich darüber zu wundern. uns mag diese fehlende privatsphäre befremden  -  die samoaner würde eher wundern, wie es sein kann, dass wir in städten mit so vielen anderen menschen zusammen leben, ohne diese je zu sehen.  wir kennen ja sogar unsere nachbarn kaum bis gar nicht, weil wir sie  - obwohl so nah lebend -  kaum mal zu gesicht bekommen und das ganze leben lang unter uns bleiben, nur auf die kahlen wände anderer häuser guckend.  hier hingegen sieht man seine familie und alle nachbarn jederzeit und hat mit ihnen steten kontakt, kann sie auch einfach zum schwatzen aufsuchen  - sitzplätze gibt es reichlich: der hüttenboden ist ja groß genug; und überraschend oder ungelegen kann man nicht kommen: jeder sieht ja was ihn erwartet..  daran mag auch das selbstveständliche grüßen liegen: weil wir unsere städtischen mitbewohner gar nicht kennen, grüßen wir sie auch nicht auf der straße, aber hier kennen und grüßen sich halt alle, und der vorbeirauschende rollerfahrer wird da gewohnheitsmäßig (und sicher auch etwas neugierig) mit einbezogen.  wenn ich nach dem weg o.ä. frage, gibt man mir immer bereitwillig auskunft, auch wenn es mit der sprache etwas hapert, denn man spricht hier halt samoa-polynesisch. 

ich übernachte in niedlichen beach-fales: kleinen offenen hütten mit holzboden direkt am strand mit meerblick.  wobei man mir eine matraze statt der sonst üblichen bastmatten zugesteht, und ein moskitonetz.  außerdem werde ich von der gastgebenden familie essensmäßig komplett versorgt, denn bars oder restaurants gibt es in diesen dörfern nicht. immerhin gibt es einen dorfladen, wo ich mir ein abendliches bier holen kann. 

diese bewirtung ist äußerst nett und wirkt enorm persönlich, auch wenn ich übers jahr nicht der einzige gast bin, denn man hat sich auf diese art der touristen-unterbringung spezialisiert. aber es gibt nur wenige touristen hier, deutsche treffe ich gleich gar nicht.  d.h., jetzt muss ich wirklich ziemlich weit weg sein, denke ich..  (na klar: 13 stunden zeitdifferenz  - mehr gibt es auf diesem planeten halt auch nicht..) 

die offenen wände haben einen auch für mich leicht erkennbaren vorteil:  sie sind die klimatisch angemessene wohnart hier  - im gegensatz zu dem kleinen zimmer, welches ich in apia bewohne, ist es hier luftig und auch ohne ventilator oder klimaanlage weder muffig noch zu warm oder schwül, sondern ausnehmend angenehm.  der staub wird von der ständigen leichten brise weg geblasen, feuchtigkeit ist schnell abgetrocknet, und es wird auch nachts nie zu kalt für die dünne bettdecke, die man eh erst morgens kurz vor sonnenaufgang überwirft. sicherheitshalber haben die hütten rundum unter dem dach bastmatten befestigt, die bei stärkerem wind als windschutz herab gelassen werden können.  (manche touris ziehen diese matten natürlich gleich rundherum runter, um sich gewohntere wohnverhältnisse zu verschaffen..)

ich lerne einige neuseeländische surfer kennen und gehe mit ihnen vor das riff, um die hier ziemlich beeindruckenden weltklassewellen zu reiten. das bringt jede menge adrenalin ins idyll  - allerdings bin ich froh, wenn ich liegend nicht vom brett geworfen werde, an aufrichten ist bei mir nicht zu denken.  dafür gehen die surfer später mit mir zum wandern und schnorcheln  - immer nur surfen war ihnen auf dauer wohl auch zu einseitig. ich schnorchle mit begeisterung an der außenkante des riffs, wo und wann immer es möglich ist, denn dort ist es viel spannender als in der lagune.  so tolle korallengärten habe ich noch nie gesehen, meine ich. 

eine wanderung führt uns durch dichten regenwald zu einer 12 meter hohen pyramide, dem größten vorchristlichen heiligtum ganz polynesiens, heute allerdings komplett überwachsen. danach baden wir im glasklaren pool eines wasserfalls, klettern die felswand hoch und springen aus ziemlich irren höhen in den magisch blau leuchtenden teich. abends flattern flughunde auf der suche nach früchten durch die dämmerung: riesige "fledermäuse" mit fast einem meter spannweite, die keine insekten jagen, sondern sich auf obst spezialisiert haben (is ja auch echt leichter zu fangen für solche schwergewichte..).

rund um die insel bemerke ich immer wieder gemauerte wassergefüllte pools direkt an der küste  - sie wirken wie schwimmbecken ohne gäste. auf nachfrage erschließt sich folgender hintergrund: überall an der küste fließt süßwasser aus unzähligen quellen ins meer. diese quellen werden nach möglichkeit gefasst und mit der ummauerung vom salzwasser getrennt, um so an das reine süßwasser zu gelangen.  da sieht man mal, wie das bei einer naturnahen insel funktioniert:  da süßwasser leichter als salzwasser ist, bildet sich im inneren der insel über dem salzwasser-grundwasserspiegel durch versickerndes regenwasser eine sogn. süßwasserlinse, die dann im küstenbereich austritt.  auch an unserem strand fließt an einer stelle kühles süßwasser direkt aus dem sand ins meer.  diese süßwasserlinsen sind auf inseln, die stärker genutzt werden, oft längst aufgebraucht  - wie z.b. auf la palma, wo es so etwas früher auch gab, die süßwasserlinse durch den massiven wasserverbrauch in der intensiven landwirtschaft (bananen) aber längst abgepumpt ist und durch wasser aus dem gebirge ersetzt werden muss.. 

zwischen 20:00 und 21:00 uhr ist im dorf betstunde -  dann ist fahrzeugverkehr untersagt, und die dorfgemeinschaft bzw. familie sitzt zum meditieren und singen in ihren fales beisammen. zudem gibt es in jedem dorf mindestens drei kirchen unterschiedlicher christlich-protestantischer glaubensgemeinschaften -  es überwiegen methodisten und mormonen (heilige der letzten tage). die dörfer haben hier so viele kirchen, wie sie in südostasien tempel haben -  ich denke, polynesien ist der kirche ganze freude, so tief religiös wie sie hier sind.  und sie singen richtig gut.. :)

nun gut  - jede zeit geht vorüber, und so packte ich heute meine wenigen habseligkeiten wieder auf den roller und kam mit der fähre zurück nach upolu.
sonntag werde ich sehr früh morgens samoa verlassen und nach fiji (fidschi) weiter fliegen.  ihr werdet dann wieder von mir hören - 
bis dahin ganz liebe grüße noch aus samoa, dem herzlichen herzen der südsee und "wiege polynesiens", und "fa" (tschüss),
thomas :)

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Dienstag 6.11.12              Fidschi: Ankunft in Nadi auf Viti Levu:

bula vinaka liebe leute,

nun bin ich ein fidschi..!!  :)

nach dem start in samoa mitten in der nacht konnte man schon beim anflug im licht der ersten morgendämmerung (fantastische farbschichtung beim flug über den wolken:  tiefschwarzer sternenhimmel, aber im osten leuchtende farbstreifen blau - orange - tiefrot..!!)  die schiere größe der fidschi-hauptinsel viti levu erahnen, da wir locker 10 minuten drüber flogen, bevor wir auch nur zur landung ansetzten:  diese insel beinhaltet etwa so viel masse wie alle anderen südseeinseln zusammen.

im 19. jhd. bekannt als die "kannibaleninsel", ist fidschi - genauer: fiji -  heute touristische drehscheibe der südsee mit doppelt so viel buchungen wie tahiti. der archipel liegt schon im (süd-) westpazifik und gehört damit nicht mehr zu polynesien ("viel-inseln"), sondern zu melanesien ("schwarz-inseln"), wobei sich die farbe auf die bewohner bezieht:  im gegensatz zu den hellhäutigen polynesiern sind die melanesier schwarz. da die engländer im 19. jahrhundert für ihre zuckerrohrplantagen in großem stil arbeitsimigranten aus ihren indischen kolonien heranschafften, ist ein großer teil der heutigen bevölkerung indischer abstammung.  wobei die inder zwar genauso schwarz (also süd-inder) sind, aber viel drahtiger als die melanesier.  man merkt den indischen einfluss auch daran, dass hier in nadi (sprich nändi) nicht kirchen, sondern hinduistische tempel überwiegen. 

seit 2006 ist fiji eine militärdiktatur, da das mit der demokratie so eine sache ist, wenn die einwanderer zahlenmäßig die angestammte bevölkerung überflügeln: als eine ethnische indische partei gewann und den ministerpräsidenten stellen wollte, löste das militär das parlament kurzerhand auf und stellte die priorität der fijis wieder her. die hatten nämlich lange um ihre unabhängigkeit gekämpft und sie erst 1970 von england errungen -  nach dem putsch flogen sie dafür umgehend aus dem commonwealth of nations raus. mit der rückkehr zur demokratie wartet man nun offenbar, bis man genügend inder aus dem land geekelt hat: vor 2014 ist keine neuwahl vorgesehen. tatsächlich sehe ich hier in nadi aber ausschließlich inder die geschäfte betreiben.. 

die nächsten tage werde ich zunächst die gebirgig zerklüftete und im inneren weitgehend unbewohnte hauptinsel umfahren und dann die vorgelagerten archipele erkunden:  über 300 inseln und inselchen drängeln sich da in der azurfarbenen see, wo man filme wie "die blaue lagune" und "cast away" (bei uns "verschollen") mit der landschaft als hauptdarsteller drehte.

ich werde berichten  -
bis dahin alles gute und ganz liebe grüße von der anderen seite (wieder 12 stunden zeitdifferenz und damit exakter tag-nacht-gegensatz zu euch),
thomas
 

Samstag  10.11.12            Fidschi: Rundtour Hauptinsel Viti Levu:

vandra vinaka liebe leute,

(das heißt "schönen guten morgen", was es bei euch nun ist, während ich hier schon das abendessen des tages bestelle, der bei euch gerade heraufdämmert ;)

hier ein kurzer zwischenbericht aus viti levu, der fiji-hauptinsel, bevor ich morgen früh zu den vorgelagerten äußeren inseln aufbreche: 

viel zu groß für den roller, erkundete ich mit dem öffentlichen bus die große grüne hauptinsel, die in ihrem gebirgigen inneren mitnichten unbewohnt, sondern von vielen kleinen fiji-dörfern durchsetzt ist. der breite küstenstreifen ist seit der englischen kolonialzeit weitgehend mit zuckerrohr bepflanzt, der heutigen haupteinnahmequelle der insel. der ganz überwiegende bevölkerungsanteil ist hier und in den küstenstädten indischer abstammung. 

die inder sind zurzeit im weihnachts-einkaufsrausch, da hier nächste woche das hinduistische diwali-lichtfest gefeiert wird, eine art zeitgleiches weihnachten und neujahr, an welchem ab neumond fünf tage lang mit kerzen, öllampen, lichterketten und viel feuerwerk verschiedene hinuistische gottheiten geehrt und das neue jahr eingeläutet wird. dazu werden kinder beschenkt und komplett neue kleidung getragen.

im insel-inland überwiegen regenwaldgebiete und vereinzelte kleine, recht traditionelle fiji-dörfer der ureinwohner, die hier einen (erblichen) häuptling zum chief haben. ich besuchte ein fijidorf, was mit einigem zeremoniellem aufwand verbunden ist:  man kann nicht einfach in so ein dorf marschieren und sich umschauen  - das wäre despektierlich. man besorgt sich also zunächst ein passendes gastgeschenk  - am besten kava-wurzeln, das kommt immer gut an, so ähnlich wie cocablätter in den bolivianischen minen - und überreicht dieses päckchen mit möglichst großer geste dem häuptling. der ist angemessen hoch erfreut und lässt daraus im versammlungs-langhaus in einem großen hölzernen trog mit kaltem wasser ein getränk bereiten, welches wirklich ausgezeichnet (!) schmeckt und eine leicht betäubende wirkung hat. jedenfalls für die zunge, würde ich mal sagen  - aber man wird tatsächlich auch schön ruhig.  was auch nötig ist: jeder anwesende trinkt eine kokosnussschale voll davon auf ex und klatscht dann drei mal in die hände, bevor der nächste dran ist.  das geht so lange reihum, bis der trog leer ist. also man sollte wirklich zeit haben  - aber die leute haben hier ja reichlich zeit, also wo ist das problem.. ;)

danach wird man gern im dorf herum geführt:  die hütten sind große einraum-hütten, traditionell als sogn. bure mit palmblattdach und ebenfalls aus palmblättern gewundenen dichten stabilen wänden ohne fenster, nur eine tür (also nix ohne wände wie in samoa..!!). modernere hütten haben eher holzwände und wellblechdach  - sind aber sonst genauso einfach gestrickt.

wenn man zum essen eingeladen wird, sollte man sich das gut überlegen  - nicht dass man das hauptgericht is(s)t: immerhin handelt es sich um nachfahren erklärter kannibalen !!
scherz beiseite: das ist schon ein weilchen her.  immerhin stand ich am grab von ra udre udre, einem häuptling, der zu lebzeiten (ende 19. jhd) mindestens 99 menschen verspeist haben soll.  gern auch missionare -  allerdings nur die fiji-konvertiten.  diese menschen-verspeisung war hier aber nie eine jagd aus gründen der nahrungsbeschaffung, sondern ein religiöser kult, bei dem der opfertod des fiji-schöpfergottes nachempfunden und dessen kraft seinen anhängern zuteil werden sollte.  (erinnert mich irgendwie an das christliche abendmahl.) dabei durfte das fleisch keinesfalls mit den fingern, sondern nur mit ganz bestimmten geweihten gabeln berührt werden. 

das transzendieren blutiger religiöser rituale hin zu unblutigen symbolischen ersatzhandlungen wird ja gemeinhin als zivilisatorischer fortschritt angesehen, und die fijis ließen sich recht schnell christianisieren, evtl. gerade wegen des ähnlichen, aber eben symbolischen abendmahls.
(würde mich freuen, wenn gewisse heutige monotheistische religionen ihre verbliebenen archaischen schmerzhaften blutrituale, exerziert an schutzbefohlenen, auch mal auf zeitgemäßere unblutige symbolische akte umstellen wollten  - wer mich kennt, weiß was ich meine..)  

durch das viele zuckerrohr, die schwarze bevölkerung und das ruhige leben nach "fiji-time" komme ich mir manchmal fast nach cuba versetzt vor.. :)    während man termine und verabredungen getreu der fiji-time gern ein bis drei stunden nach verabredetem zeitpunkt wahrnimmt, fährt der bus übrigens regelmäßig 10 bis 15 minuten zu früh ab. da muss man erst mal drauf kommen.. :O

die hauptstadt suva im südosten, also im direkten einflussgebiet des hier vorherrschenden südost-passats und entsprechend verregnet, ist mit über 100.000 einwohnern die größte stadt des ganzen südpazifiks (insel-ozeanien). in den abgeschiedenen idyllischen buchten liegen wunderschöne, teils hoffnungslos überteuerte strandresorts und tauchbasen, wobei die meisten immerhin auch schlafraum-angebote für backpacker haben.  nach der abgeschiedenheit samoas, wo ich tagelang keine anderen touristen gesehen hatte, staune ich hier über die nicht geringe zahl junger rucksackreisender, die sich aber offenbar lieber am strand als in den bergdörfern aufhalten.

nach vier tagen inselrundfahrt zurück im lichterrausch-nadi, werde ich morgen sehr früh mit einem katamaran zu den äußeren inseln, den mamanucas und yasawas, aufbrechen, wo ich so berühmte abgelegene drehorte wie "die blaue lagune" und den überirdisch schönen strand vom planeten wega aus dem film "contact" (mit jodie foster) aufsuchen will.  eine woche lang werde ich diese verwirrende welt kleiner und kleinster inseln durchkreuzen und dazu wieder nur das wichtigste mitnehmen, also z.b. keinen laptop, weil es dort eh kein internet gibt.

ihr hört dann am kommenden wochenende wieder von mir - 
bis dahin ganz liebe grüße aus fiji, melanesien,
thomas
 

Samstag  17.11.12            Fidschi: Outer Islands  - Mamanucas und Yasawas:

ni sa bula liebe leute, 

da bin ich wieder: soeben gelandet auf dem "mainland" von fiji, der hauptinsel viti levu, nach einer woche interessantem insel-hüpfen auf den vorgelagerten outer islands der yasawas und mamanucas. diese inseln sind teils winzige flache koralleninseln, teils kleine hohe vulkaninseln, aber immer umgeben von türkis schimmernden lagunen, die im sonst tiefblauen warmen meer im flachwasser-küstenbereich von korallenriffen gebildet werden. die inseln sind smaragdgrün bewachsen;  auf einigen gibt es einfache fiji-dörfer, wo die menschen ganz so wie seit jahrhunderten leben, und an einigen stränden gibt es niedliche resorts mit gästebetten in schlichten doppelzimmern oder mehrbett-schlafräumen (und ohne internet!).  

ein motorisierter katamaran fährt täglich die resorts dieser inseln an und setzt gäste dort ab bzw. nimmt weitereisende gäste auf, die sich dann auf einer anderen insel absetzen lassen. so kann man island-hopping machen und dabei verschiedene südsee-trauminseln kennen lernen und dort baden, schnorcheln, wandern oder z.b. kajak fahren. auch eine tropfsteinhöhle besuchten wir (einige andere traveller und ich), deren hinteren teil man nur tauchend erreichen konnte. 

einige inseln gruppieren sich um die berühmte "blaue lagune", die unwirklich wie von innen in verschiedenen blautönen leuchtet.  ich wohnte dort einige tage in der oarsman's bay an dem überirdisch schönen strand aus dem film "contact" mit jodie foster: eine einfache lodge, vom nahen fijidorf versorgt, liegt hinter dem strand unter palmen, man bekommt vollpension aus garten und meer. eine wanderung auf die "ridge", den höhenzug hinter dem strand, erlaubt unbeschreiblich fantastische fernblicke in die leuchtenden lagunen und glitzernden buchten der umgebenden inseln, bevor man sich zur erfrischung in die warmen glasklaren fluten der lagune stürzt.. 

heute unternahmen wir noch einen segeltörn durch den mamanuca-archipel und schnorchelten dabei am strand der insel, die durch den film "castaway" (deutsch "verschollen") mit tom hanks bekannt wurde. einige zeit vergeht auch damit, in der hängematte liegend über sein unverdientes glück zu sinnieren, an solch unwirklich schönen gestaden weilen zu dürfen.  und da ich eh nicht anders kann, beginnt sich im hinterkopf auch schon ein traumprogramm für eine märchenhafte südsee-freundeskreisreise zu manifestieren.. :)

ab morgen mache ich mit leichtem gepäck einen einwöchigen abstecher zu den tonga-inseln, dem letzten (nie kolonisierten) königreich der südsee. laptop ist dabei, denn ich hoffe auf internetverbindung. 

also bis demnächst in diesem theater - 
ganz liebe grüße von den traumhaften, lieblichen, zugleich wilden und überhaupt enorm vielseitigen fidschis,
thomas

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Dienstag 20.11.12             Königreich Tonga  -
                                 und Flug mit der weltletzten DC3 im Liniendienst:

malo e lelei liebe leute, 

inzwischen bin ich in tonga, einem kleinen pazifischen königreich in der südsee, bestehend aus hunderten winziger inselchen, von denen die wenigsten bewohnt sind und es nur auf drei inseln einige wenige autos gibt. damit bin ich auch wieder in polynesien, was man an physiognomie und sprache merkt.  die (naja: relativ !!) benachbarten samoa- und tongainseln gelten als das kerngebiet der polynesier, von wo aus sie ab vor ca. 3.000 jahren mit regelrechten auswanderertrekks auf riesigen doppelrumpfkanus nach und nach die pazifische inselwelt bis nach hawaii, neuseeland und zur entfernten osterinsel besiedelten.

tonga rückte in d-land ende der 70' kurz ins bewusstsein, als der damalige könig tupou IV. bonn besuchte, um den aus dem 19. jahrhundert stammenden "immerwährenden freundschaftsvertrag" zwischen d-land und tonga zu erneuern. er lud damals die deutschen ganz generell ein, seine unbewohnten inseln zu bevölkern -  was dem südseetraum vieler deutscher auftrieb gab und sich gerade in zeiten der friedensbewegung (bzw. der angst vor einem atomschlag zu zeiten der nato-nachrüstung anfang der 80'er) eine regelrechte auswanderungsbewegung formierte  - bis der könig die freundliche einladung angesichts des drohenden ansturms zurück nahm.  (ich kann mich gut erinnern, denn auch ich spielte damals mit dem gedanken und ging bald darauf anstelle dessen nach la palma.. ;)
nun bin ich tatsächlich hier in tonga und treffe einige der damaligen auswanderer, die inzwischen idyllische kleine resorts auf abgelegenen inseln betreiben.

tonga, das letzte existierende königreich im pazifik, war nie europäisch kolonisiert.  wer nun annimmt, dass sich die polynesischen traditionen dann hier wohl besonders gut halten konnten, irrt allerdings gewaltig: kein anderes südseereich ist derart fundamental christianisiert worden wie tonga.  dass der sonntag arbeitsfrei geheiligt bleibt hat verfassungsrang, denn die verfassung wurde dem damaligen könig tupuo I. im 19. jahrhundert von einem methodistischen missionar diktiert; auch die landesflagge, die aussieht wie vom roten kreuz, darf laut verfassung nie geändert werden. immerhin hat der könig vor 2 (!) jahren dem parlament die ernennung des premierministers zugestanden  - bislang hatte er das selber gemacht und auch sonst absolute machtbefugnisse.  (dieser könig tupuo V., der als erklärter bismarck-fan gern mit pickelhaube und monokel posierte und seit dem tode seines d-land-besuchenden vaters ab 2006 regierte, ist letztes jahr gestorben -  aktueller könig ist sein jüngerer bruder tupuo VI.) 

da hier sonntags wirklich gar nix offen hat und alle tonganer zur kirche gehen (wer nicht geht, wird vor den ältestenrat zitiert), hatte ich mir noch am samstag abend gleich nach ankunft auf der hauptinsel tongatapu einen roller gemietet und konnte so am sonntag auf völlig leeren straßen die insel umfahren.  in den dörfern schlenderten die familien in sonntagskleidung (schwarze wickelröcke mit heller bastschürze für männer und frauen) zur kirche;  der könig mit gemahlin ging in die kirche neben meiner unterkunft (ich wohnte dort bei einer netten tonganischen familie neben dem königspalast, einem türmchengeschmückten viktorianischen holzhaus aus dem 19. jhdt). 

die tonganer leben - wie die samoaner - in fales, allerdings haben die häuser wände und sind heute meist rechteckig, nur die versammlungshäuser sind noch oval mit kuppeldach. es gibt keine industrie, man lebt in subsistenzwirtschaft vom landbau:  taro (yams), cassava (maniok), kokosnüsse und viele tropische früchte wie mango, banane, ananas, noni etc.. in den bäumen hängen kopfüber ganze kolonien äußerst schwatzhafter flughunde (bis 70 cm spannweite), die erst nachts richtig aktiv werden, der einfachheit halber aber nur überreife früchte jagen und deren größte sorge es sein dürfte, im alter inkontinent zu werden.. ;)

gestern montag flog ich nach vava'u, einer abgelegenen inselgruppe im norden des landes. der hammer war dabei allerdings das beförderungsmittel:  es handelte sich um die weltweit letzte noch im dienst befindlichen DC3 !! 
die zweimotorige propellermaschine erkannte ich sofort:  so ein ding steht als museumsstück auf dem tempelhofer flughafen  - es ist einer der in berlin so unvergessenen "rosinenbomber" aus den nachkriegs-blockadetagen !!  tatsächlich verließ der flieger am 20. april 1945 (letzter hitlergeburtstag) die werft und verpasste damit weitgehend den krieg, wurde aber bis in die 70'er jahre militärisch genutzt (auch in berlin = also echter rosinenbomber !!, und dann in vietnam), später nach neuseeland verkauft und landete auf umwegen und mehrfach totalüberholt schließlich im königreich tonga, wo er nun weiterhin im liniendienst eingesetzt wird.  (mein wissen über die maschine erwarb ich aus einem beiliegenden flyer.)  
ich meine: in cuba fahre ich ja gern und oft mit autos aus diesen tagen -  aber geflogen bin ich noch nie mit so einem museumsstück.  schon das satte geräusch der motoren, die vibrationen (hoffentlich nur good vibrations), die rustikale innenausstattung  - toll !!  ..sachen gibts.. :)  

nun bin ich also auf vava'u im norden der tongaischen inselwelt und erkundete heute die hiesige fjord-durchzogene hauptinsel nebst einiger nebeninseln, die per damm oder boot leicht erreichbar waren. da der zugesagte roller wg. pleite der firma nicht realisierbar war, lieh ich mir von einem netten tonganer dessen 250'er honda rebell, ein chopper-artiges motorrad, und konnte nun ganz easy-rider-mäßig über die inseln (soweit miteinander verbunden) cruisen.  was mit so einem gerät auf asfaltierter landstraße viel spaß macht, aber auf unbefestigten nebenstrecken schnell an seine grenzen stößt..

die nächsten tage werde ich mit segelboot/katamaran und seekayak auch einige der abgelegeneren inseln des vava'u-archipels erkunden - 
ca. zum ende der woche gibts dann hier wieder mehr zu berichten.
bis dahin alles gute aus der sonne ins frühwinterliche d-land,
ganz liebe grüße aus neiafu (ort), vava'u (archipel), tonga (königreich), südsee,
thomas
 

Sonntag  25.11.12              Tonga:  Vava'u  - und Rückkehr nach Fidschi:

malo e lelei, liebe leute,

(bzw. bula vinaka, da ich aus tonga gerade wieder zurück auf den fidschi-inseln bin.
folgendes hatte ich aber noch in tonga geschrieben, es dort nur nicht mehr ins netz stellen können):

seit einigen stunden schon warte ich am flugfeld von vava'u auf die DC3, die mich wieder zur hauptinsel tongatapu bringen soll. sie hat heute gehörige verspätung, da gewaltige tropengewitter zwischen den inseln rumdonnern. hier ist es zurzeit allerdings sonnig..
beim einchecken musste ich vorhin auf die waage steigen, mit dem handgepäck. dafür kennt man hier keine sicherheits- oder passkontrolle -  wenn ich meinen namen nenne und sie den auf der liste finden, ist das okay so. und in welchem gepäckstück ich wasser oder nagelknipser transportiere, ist ihnen auch egal.

die letzten tage verbrachte ich oft auf booten zwischen den bezaubernden inseln, ließ mir idyllische inselresorts und einsame bilderbuchstrände zeigen und schnorchelte im glasklaren wasser zwischen bizarren korallengärten und quietschbunten rifffischen.  auch in eine nur durch einen tunnel unter wasser erreichbare höhle tauchte ich hinein, um dann im dunkel der höhle vom tiefblauen licht überrascht zu werden, welches durch den untermeerischen einlass leuchtete. meine unterwasserführerin war die 14-jährige rothaarige tochter des skippers, die mich sehr an mein töchting in dem alter erinnerte.

bis oktober kann man zwischen den inseln übrigens mit plankton fressenden riesenmantas sowie herden von buckelwalen rechnen, die hier in warmen südseegewässern ab juni gebären und ihre kälber bis zum oktober so weit stabilisieren, dass die jungtiere fit sind für die lange reise in die kalten antarktischen gewässer, wo es dann endlich richtig viel krill zu futtern gibt.  in tonga ist das schnorcheln mit den walen erlaubt, die ihrerseits die boote und schnorchler neugierig umkreisen. kritiker halten diese gewöhnung an den menschen allerdings für problematisch, da den walen auf ihrem zug in die antarktis außerhalb der ozeanischen schutzgebiete von japanischen walfängern aufgelauert wird, sofern diese nicht von den mutigen aktivisten der "sea shepherds" gestört und gestoppt werden.  obwohl japan mit entwicklungshilfeprojekten massiv einfluss zu nehmen versucht, werden die sea shepherds von einigen inselstaaten inoffiziell so gut wie möglich unterstützt und gelten hier als helden -  sehr zu recht, wie ich finde..!! :)

gerade ist die DC3 gelandet  - ich mach jetzt mal socken.. 
..............
                                                                                                                        
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nun bin ich schon wieder in fidschi und im hotel. 
d.h., die DC3 hat uns gut durch einen gewittersturm nach tongatapu gerüttelt, wo ich noch einen sonnigen samstag verbracht habe und abends nach fidschi weiter geflogen bin. hier wird nun der sonntag gestaltet, indem bei ein bis zwei fiji bitter mit travellerfreunden die erlebten abenteuer sowie die lösung des sozialen problems beschwatzt wurde.  (letzteres ist uns natürlich gelungen:  die lösung heißt 44.. :) 

nun habe ich noch eine woche hier in melanesien, bevor mein südsee-abenteuer beendet ist und ich zu den philippinen aufbreche.
aber jetzt ist erst mal gute nacht   -  
ganz liebe grüße aus nadi (ort), viti levu (insel), fiji (ozeanien),
thomas (müde)
 

Donnerstag 29.11.12         Fidschi: Westernstadt Levuka,
                                 und noch einmal auf die Yasawas:

bula vinaka liebe leute,

die letzten tage in fidschi verbringe ich nun noch einmal auf einigen trauminseln, um die zeit sinnvoll zu nutzen und so viele resorts wie möglich kennen zu lernen -  quasi aus beruflichen gründen :)

zuvor hatte es mich per zeitmaschine ins 19. jahrhundert verschlagen:
anfang der woche setzte ich von der hauptinsel viti levu auf die im osten befindliche kleinere insel ovalau über und ließ mich vom offenen inselbus auf der einzigen straße, einer schmalen staubpiste, durch dichten regenwald und einen bizarren vulkankrater nach levuka, der ehemaligen hauptstadt fijis, bringen.  bis 1872 war die kleine stadt die einzige auf den fidschis, und angeblich brauchten die kapitäne keine lotsen zum hafen, weil die im wasser treibenden schnapsflaschen den weg wiesen. hier hatten die damaligen, zumeist britischen geschäftsleute ihre kontore, es gab jede menge hotels, absteigen, kneipen und bars.  kaum nachvollziehbar wenn man das heutige kaum 500 meter lange verschlafene nest sieht, aber fast jedes haus trägt das attribut "das erste.. bzw. "das älteste..".

so wohnte ich im royal hotel, dem ältesten hotel fidschis, welches entgegen seines 5-sterne-namens ein etwas altersschwaches viktorianisches holzhaus mit quietschenden dielen, ratternden ventilatoren und kleinen zimmerchen mit eisenbetten ist -  absolut nicht herrschaftlich, aber äußerst charmant, vor allem lobby und bar, die mit ihren rattansesseln aus einem alten film über zigarrenrauchvernebelte tropische absteigen zu stammen scheinen.

in der beachstreet, die von palmen beschattet sorglos direkt am ufer verläuft (etwaige aufgepeitschte wellen tropischer stürme werden draußen am riff gebrochen), stehen landseitig alte holzhäuser: lager, lokale und kontore, die einem frühen western entsprungen zu sein scheinen . die weißen betreiber all dieser etablissements liegen derweil auf dem friedhof der ältesten kirche fijis:  die heutigen bewohner sind ausnahmslos schwarze fidschis, die den zurzeit einzigen vorbeischlendernden weißen jederzeit mit einem fröhlich herausgeschmetterten "bula !!" grüßen. im whale's tales aß ich den besten fiji-fisch in cocosmilch meines gesamten südseeaufenthalts..

nun bin ich dort wieder weg und habe mich noch einmal zu den outer islands der yasawas weit im westen bringen lassen, weil hier die südsee am südseemäßigsten ist und ich die einzelnen inseln noch genauer kennen lernen wollte.  samstag werde ich wieder auf der hauptinsel sein, denn sonntag früh geht mein flieger nach auckland. dann ist mein südseeabenteuer (für diesmal ?) beendet..

noch vor wenigen wochen waren südsee und ozeanien totales neuland für mich -  nach nunmehr zwei monaten kreuz und quer durch alle teile dieser weltgegend bin ich derweil zur anerkannten autorität auf dem gebiet herangereift: die backpacker und sonstigen traveller - alle erst seit wenigen tagen vor ort - fragen mir gern löcher in den bauch betreffs jeweils anderer südseeterritorien. aber so habe ich vor kurzem ja auch angefangen.. :) 

der schnelle katamaran, der mich zu einer anderen insel bringt, kommt gleich rein  -
glücklicherweise kann ich von der edel-lodge, in der ich grad bin, ins internet zum mails checken.. 
ich melde mich wieder,
bis dahin alles gute und ganz liebe grüße noch von "gegenüber",
thomas
 

Samstag  1.12.12               Abschluss Südsee und Resümee:

liebe leute,

soeben komme ich von den reizvollen outer islands zurück zum fiji-mainland und verbringe nun meinen letzten tag in der südsee mit dem ordnen der gesammelten unterlagen und des gepäcks.  letzteres ist durch ersteres mittlerweile ganz schön übergewichtig geworden.. ;)

gestern war letztes schnorcheln (abschnorcheln ?)  - auf offener see am außenriff, mit haien: wie ein wurf junger hunde umkreiste mich ein rudel weitgehend ungefährlicher riffhaie und folgte mir in jede der bizarren schluchten und höhlen, die von den wunderschönen korallengärten gebildet werden.  aber die wollten nur spielen  - sie ließen sich sogar anfassen und zogen mich ein stück mit (das wäre auf den galapagosinseln total verboten, aber hier ist solche interaktion mit den tieren erlaubt, und sie haben scheinbar ihren spaß dabei. jedenfalls ziehen sie sich nicht zurück, sondern kommen immer wieder neugierig an -  wie junge hunde eben..). 

aus inspektionsgründen ließ ich mich auf verschiedenen idyllischen inseln an den einheimisch geführten resorts absetzen, so dass ich jetzt einen guten überblick über das angebot habe und dies zu unserem vorteil nutzen kann, sollten wir tatsächlich eine freundeskreisreise in die region zusammenstellen können. diese inspektionen machen mir spaß und geben meinen reisen sinn -  ohne das wäre mir schier langweilig:  ich habe das gefühl, dass mir mein beruf tatsächlich berufung geworden ist.
das ergebnis ist, dass ich nun kompetenz für die südsee aufgebaut habe und ein exakt auf den freundeskreis zugeschnittenes einmaliges spitzenprogramm zusammenstellen kann in der hoffnung, diese traumhafte welt bald unseren interessierten gästen vorführen zu können.  :))

die abreise morgen kommt nun gerade recht, denn das wetter tendiert inzwischen arg richtung regenzeit und zyklon-gefahr.  eine fiji-schulklasse wird mich morgen nach auckland auf ihre klassenreise begleiten. durch meine relativ lange anwesenheit (mit tonga-unterbrechung ein monat) bin ich hier inzwischen ziemlich bekannt: viele einheimische grüßen mich strahlend mit "tomassi" (das ist ein typischer fiji-name :) 

die nächsten tage ist flugzeug angesagt: morgen auckland, übermorgen hongkong und manila  -  meine nächste erkundung gilt den philippinen.
davon dann das nächste mal - 
hier noch ein letztes  "ni sa moce"  (etwa "lebt wohl") aus der südsee,
thomas
 

Fortsetzung:   Reisetagebuch Philippinen                                                           nach oben

 

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