Erkundungsfahrt   Vietnam - April 2017

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Erkundungsfahrt nach

Vietnam im April 2017


Mittwoch 12.April 2017:     Philippinen: Tauch-Urlaub auf Mindoro Island -
                                               „I survived an Earthquake Dive“ !! :)
liebe leute,

nach familiengruppe und vor nordvietnam-erkundung verbringe ich eine nun schon traditionelle woche beim tauchen auf den philippinen -  in puerto galeras, einem der schönsten naturhäfen der welt und mit dem vorteil, dass die wunderschönen tauchreviere direkt vor der haustür liegen (also keine stundenlangen bootsanfahrten voraussetzen). 

die anreise erfolgte ex bangkok mit philippine airlines nach manila, von dort mit dem bus an die südspitze der insel luzon zur hafenstadt batangas, von dort mit einem bangka (traditionelle philippinische auslegerboote) über die batangas bay zur gebirgigen südlichen  nachbarinsel mindoro. 

„it’s more fun in the philippines“ ist der wahlspruch der pazifischen 7000-insel-nation – gleich der erste tauchgang erfüllte diesen anspruch an „abenteuerpaket“ über genüge: ein erdbeben unter wasser hatten auch meine tauchpartner, die teils schon über 1000 tauchgänge auf dem buckel haben (die instruktoren über 5000), noch nicht erlebt !!: 

kaum hatten wir nach dem abstieg im manila-channel den meeresgrund mit farbigen korallen und tausenden von bunten rifffischen erreicht, hatten wir den eindruck, ein d-zug kommt direkt auf uns zugefahren: ohrenbetäubender lärm an der schmerzgrenze, und die ganze umgebung, insbesondere halt das wasser selber, vibrierte durchdringend und brachte damit unweigerlich auch den eigenen körper zum schwingen, was buchstäblich durch mark und bein ging.  wir sahen uns erstaunt an (soweit man erstaunen durch die masken erkennen kann.. ;) und hielten uns die ohren zu, um die trommelfelle zu schützen. nach ca. einer minute war der spuk vorrüber, und wir setzten unseren tauchgang fort – nur um einige minuten später von einem weiteren, noch stärkeren erdbeben geschüttelt zu werden. auch während des aufstiegs erwischte es uns noch einmal, nun allerdings schon deutlich schwächer.

im boot erst machten wir uns klar, was dies wohl gewesen sein könnte:  halt ein unterwasser-erdbeben.  in der ferne, in der batangas-provinz von luzon, sahen wir rauchwolken aufsteigen, so dass wir einen augenblick über einen ausbrechenden vulkan spekulierten.  später konnten wir in der tauchbasis auf einer earthquake-app sehen, dass es mehrere erdbeben in der batangas-provinz gegeben hatte – sogar noch nach unserem aufstieg weitere, die sich richtung manila fortsetzten. dort hatte es auch schäden und verletzte gegeben (keine toten, gottseidank) – auf mindoro hatten lediglich die gläser geklirrt, aber keine schäden, nicht mal risse im putz o.ä..
nun stellen wir uns vor, wie es sich wohl angefühlt hätte, wäre das epizentrum näher gewesen.. (immerhin ziehe ich den aufenthalt unter wasser einem aufenthalt im hochhaus vor)

kann sich jemand an den (ersten?) katastrophenfilm „erdbeben“ aus den 70’er jahren erinnern, der ein zerstörerisches erdbeben in san franzisco zum thema hatte ?  damals versuchte man, das gefühl eines bebens im kinosaal durch stark vibrierende bass-töner zu simulieren, was ein ähnliches geräusch verursachte. zwar glaube ich nicht, dass es sich an land so anhört -  aber unter wasser allemal, nur viel stärker (ich denke es liegt am vibrierenden wasser)..

diese erdebebenserie vom letzten wochenbeginn ist inzwischen abgeebbt, es hat kein weiteres ruckeln gegeben.  derweil mache ich hier meine tauchgänge und sehe jeden tag tolle sachen:  neben den bereits erwähnten immer neuen, nicht gebleichten korallenformationen mit ihrer vielzahl an bunten neugierigen rifffischen immer wieder auch größere genossen wie zackenbarsche und muränen, riesenmuscheln sowie gelegentlich eine große seeschildkröte, die ganz ruhig durchs wasser segelt und sich durch uns taucher nicht im geringsten irritieren lässt. (ich will versuchen, einige fotos auf fatzebuck hochzuladen.)

nur eine seeschlange fehlte mir zu meinem glück, denn ich will alle diese tiere diesmal auf der mir von meinem töchterchen und ihrem freund zum geburtstag geschenkte gopro-kamera aufnehmen (bzw. die kamera unter wasser testen). ich hatte hier schon mehrfach die weißschwarz gestreiften schlangen gesehen, auch in der südsee  - sie waren immer ca. 40 cm lang und gehören zwar zu den giftigsten schlangen der welt, ihr maul ist aber für kleine fische gebaut und kann einen menschen höchstens in den finger beißen: weiter kriegt sie ihr stumpfes maul nicht auf. dachte ich bisher..

denn als ich diesmal die hoffnung gerade aufgegeben hatte eine zu finden, schlängelte sich plötzlich ein gewaltiges kaliber direkt unter mir durch die korallen:  mindestens 1,5 meter lang, fast armdick und mit einem kopf, der einen mit sicherheit beißen könnte  - wenn sie wollte. will sie aber nicht: sie sucht  - sich durch schmale korallenöffnungen schlängelnd -  kleine fische und ignoriert mich total:  passe halt doch nicht in ihr beuteschema, und ich werde mich hüten, sie zu ärgern oder in die defensive zu drängen..
schöne bilder btw, nur leider verkleinert die gopro die tiere mit ihrem weitwinkel zu eher unspektakulären dimensionen.. :)

sobald ich hier durch bin, wollen phet und ich nächste woche nord-vietnam besuchen, um nun endlich doch ein neues programm dort zu entwickeln.  werden wir hier kommunizieren..
bis dahin ganz liebe grüße von den phils,
thomas :)


Samstag  22.April 2017:      Vietnam:  Verbindungsprobleme ;)

liebe leute,                                                                                                           nach oben

just einen monat unter der haube, konnten phet und ich das kleinst-jubiläum heute mit einem speziellen abenteuer angemessen begehen:

wir sind ja zurzeit in vietnam unterwegs, um zu sehen, ob wir hier ein neues programm auf die beine stellen können.  dazu haben wir von hanoi aus zunächst den hohen norden in den bergen von sapa angefahren –  ein ort der etwas wirkt wie ein schweizer skiort im sommer, aber mit echten almöhis: das sind die zerfurchten gesichter der in bunte trachten gekleideten vertreter der bergvölker, der sogenannten minoritäten. mit einem moped haben wir hier in den hängen der bergdschungel die abenteuerlichsten pfade ausgekundschaftet – vor allem übel steil abwärts direkt am abgrund bringt freude..

heute brachte uns tagsüber ein komfortabler bus mit schlafliegesitzen zurück nach hanoi, wo wir direkt den nachtzug nach da nang in zentralvietnam nehmen wollten. der bus sollte gegen 17:00 uhr in hanoi eintreffen, der nachtzug um 19:30 starten – genügend pufferzeit, sollte man meinen. 

nun erreichte der bus die stadtgrenze von hanoi tatsächlich gegen 17:00 uhr  – nur um dann konsequent im stau zu stehen.  die minuten zerrinnen; an einer dem bahnhof relativ nahen stelle lässt man uns nicht aussteigen  -   statt dessen entfernt sich der bus auf einer umgehungsstraße wieder und nähert sich erst zwei stunden (und einer beinahe-herzattacke) später wieder der innenstadt.  um 19:15 können wir endlich den bus verlassen und in ein taxi springen, dessen fahrer wir die dringlichkeit offenbar vermitteln konnten: er schlängelt sich wie ein aal durch den trubeligen verkehr, ignoriert laut hupend jede rote ampel und wirft uns um 19:29 vor dem bahnhof ab. mit den tickets wedelnd rennen wir zu den gleisen, jemand zeigt uns den zug  - der gerade anrollt (die züge in vietnam verkehren mit einer minutengenauen pünktlichkeit, die unsere DB vor scham im boden versinken lassen müsste).
wir laufen neben dem zug her, eine an uns vorüberziehende waggontür steht einladend offen, wir springen mit den rucksäcken rein  - und zeigen dem verblüfften schaffner unsere tickets, der uns dann durch den halben zug und schwankende abteilverbindungen zu unserem wagen und abteil führt.  dort fließen bei phet erst mal ein paar tränchen der erleichterung: die anspannung der letzten stunden, die insgeheim längst verloren geglaubte zugfahrt und die tatsache, dass wir es  - offenbar unter tatkräftiger mithilfe unserer schutzengel -  gegen jede rechnerische wahrscheinlichkeit in buchstäblich letzter sekunde doch noch geschafft haben, bricht sich bahn.. 

unser pikobello sauberes schlafabteil mit vier weiß bezogenen kabinenpritschen ist noch frei -  ein junges vietnamesisches pärchen steigt erst einige stationen später zu.  ein rollender verkaufsstand kommt vorbei und versorgt uns mit warmem bier plus eiswürfel im pappbecher und etwas obst;  später suchen wir aber doch noch den restaurantwagen auf: abgeranzte holzbänke, die frage nach der speisekarte wird mit sozialistischer nonchalance mündlich gekontert: das angebot ist eine mit warmem wasser übergossene instantnudelpackung  – mitropa war 4-sterne dagegen.  aber wir sind erstens riesig dankbar, überhaupt im zug zu sitzen, und finden eine fahrt in so einer musealen zeitmaschine ja eh witzig.. :) 

der zug ruckelt jetzt mit gemächlichem tempo durch die nacht und erinnert mich mit seinem geratter und kurvenquietschen an zugreisen in meiner jugend lange vor der ICE-epoche.  unsere begleiter wollen mitten in der nacht in vinh schon wieder aussteigen – wir werden morgen früh die alte kaiserstadt hue vorerst links liegen lassen und kurz darauf den wolkenpass queren: die klimatische wetterscheide zwischen nord- und südvietnam. gegen mittag erreichen wir da-nang, wo wir aussteigen und die gegend bis hoi an erkunden wollen, bevor wir uns langam wieder nach norden zurück arbeiten.  

soviel für heute -  später wieder mehr,
ganz liebe grüße derweil durch die nacht aus einem wackelnden und quietschenden, aber durchaus gemütlichen zug,
thomas + phet :) 

update:  haben hoi an inzwischen erreicht und ein nettes hotel mitten in der altstadt gefunden, und sogar mit etwas wifi zum hochladen des berichts.. :)
 

Dienstag 2.Mai 2017:      Vietnam:  Erkundungsreise erfolgreich abgeschlossen :)

liebe leute,

nun haben wir die reise durch tonkin und annam (nord- und zentral-vietnam) weitgehend hinter uns gebracht und dabei tatsächlich eine tolle reise-idee für ein zukünftiges vietnam-programm entwickeln können: 

hoi an ist eins der schönsten städtchen in vietnam -  es gibt einfach nicht so viele vietnamesische ortschaften, die von den brutalen bombardierungen des vietnamkriegs verschont geblieben sind und die wunderschöne traditionelle architektur erhalten haben.  weshalb wir unsere erkundungen diesmal auch eher auf die teils wahrlich grandiosen naturräume konzentriert haben (nachdem unsere erste "externe" vietnam-reise 2010 noch arg kulturlastig ausgefallen war).  

da es hier zudem strand, umland und halt viele gemütliche bars und geschäftslokale zum bummeln und handeln gibt, wird dieser ort nicht nur auf der durchreise abgehakt, sondern ein erholungs-schwerpunkt unseres neuen vietnam-programms werden. 

darüber hinaus konnten wir in den letzten tagen die alte kaiserstadt hue mit ihrer weitgehend restaurierten kaiserlichen zitadelle und den schönen parfum-fluss besuchen, die sogn. "demilitarisierte zone" (DMZ) am 17. breitengrad (der historischen demarkationslinie zwischen nord- und südvietnam) mit ihren teils erschütternden kriegshinterlassenschaften besichtigen  - hier hatte sich die bevölkerung vor den andauernden amerikanischen bombardements regelrecht eingegraben und unterirdische ortschaften gebildet -  sowie den fantastischen naturpark phong nga mit seinen gewaltigen, märchenhaften tropfsteinhöhlen der superlative erkunden:  sowohl die größte, wie auch die längste sowie die schönste höhle der welt sind hier zu finden. 

bei ninh binh befuhren wir mit booten die sogn. "trockene halongbucht":  ein schiffbares flüsschen schlängelt sich romantisch durch die reisfelder und dschungel zwischen bizarren, senkrecht aufragenden karstkegeln und führt auch immer wieder als unterirdischer fluss durch die berge hindurch.  diesem flusslauf kann man nun durch die berge und ihre höhlen folgen und erreicht so immer wieder total abgeschnittene, rundum von bergdschungel eingehegte täler, in denen man sich über ein auftauchen von king kong nicht wundern würde.

und tatsächlich wurden hier die meisten passagen des neuesten king-kong-film "skull island" gedreht: das im film vorkommende eingeborenendorf steht hier in der urweltlichen kulisse, und die (einheimischen) statisten des films bevölkern in voller montur das dorf zur freude der zufällig (und bislang meist ahnungslos) hereinschneienden touristen.. :)

zurück in hanoi, kamen wir gerade in die feierlichkeiten des unabhängigkeitstages, zu einem langen brücken-wochenende mit dem 1.mai verbunden: die straßen der altstadt sind für den verkehr gesperrt, die hanoier familien mit ihren kindern spielen und spazieren rund um den zentralen "see des zurückgegebenen schwertes", abends ist alles nachtmarkt.  phet und ich erlaubten uns den spaß, diese kleinen e-hooverboards (ähnlich wie kleine segways) auszuleihen und damit etwas herumzueiern -  was nicht ohne einige blaue flecken abging, aber spaß machte..

jetzt lecken wir unsere wunden und sind ganz froh, eine solche sich schon in sapa bietende möglichkeit dort noch nicht wahr genommen zu haben:  dann hätten wir wohl die ganze reise mit schmerzenden schrammen überstehen müssen.  so ist es im richtigen (letzten !!) augenblick passiert, und wir können uns dankbar auf den heimflug vorbereiten..

südvietnam haben wir diesmal nicht berücksichtigt, da das zurzeit klimatisch nicht opportun ist: viel zu heiß zu dieser jahreszeit. dafür sind jetzt halt der norden und zentralvietnam gut zu bereisen, die im winter zu kalt und verregnet sind  - und die für naturliebhaber auch die interessanteren landschaften beherbergen sowie das traditionellere vietnam zeigen. eine ausschreibung für den märz nächsten jahres 2018 ist bereits in arbeit  -
bis dahin ganz liebe grüße aus dem festlichen hanoi,
von thomas und phet :)

p.s.:  internetverbindung war wieder mau -  den bericht stellen wir jetzt gerade in bangkok ein, wo wir gesund und glücklich wieder eingetroffen sind und uns hier nun auch um phets neue schengenvisa-erteilung für den sommer kümmern wollen..               
                                                                                                                          
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