Erkundungsreisen Südostasien 2015

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Überwinterung  und Erkundungsfahrten

nach Thailand, Laos  und den Philippinen

von Dezember’14  bis März’15

Freitag  5.12.14       Anreise nach Bangkok mit Hindernissen:

liebe leute,

diesmal begann das abenteuer schon direkt an der haustür in berlin: 

zum ersten mal hatte ich für 1.12.14 montag nachmittag einen condor-flug DE nach bangkok BKK gebucht (statt thai air oder etihad),
ex frankfurt/main FRA, mit zubringerflug lufthansa LH ab berlin tegel TXL um 12:45 uhr. 

nun wollten die LH-piloten aber ausgerechnet montag ab 12:00 uhr streiken  - am sonntag abend 18:00 uhr war klar, dass auch mein zubringerflug nach FRA betroffen und gestrichen war. kostenlose umbuchungen auf eine früheren flug waren angeblich möglich: drei LH-flüge wurden für montag vormittag vor 12:00 uhr ausgewiesen. die umbuchung musste man allerdings telefonisch über die service-nummer der LH vornehmen  - die aber exakt ab bekanntgabe der streichungen wegen überlastung nicht mehr erreichbar war:  stets wurde man unter der service-nummer per ansage gebeten, es doch "einfach etwas später noch einmal" zu versuchen. 

obwohl ich brav alle paar minuten wählte, blieb es die nächsten stunden durchgängig bei dieser ansage. gegen 21:00 uhr waren die drei flüge von montag vormittag im internet wg. ausbuchung verschwunden  - derweil weiterhin kein durchkommen bei der servicenummer, so dass ich selber improvisierte und kurzentschlossen ein bahnticket kaufte.  die bahnticketpreise stiegen just zu dieser zeit von 125,- euro auf 203,- teuro für die 2.klasse (1.klasse war zeitweise billiger zu haben, aber alles keine durchgängigen verbindungen)  - ich war ganz klar nicht der einzige reisende, der irgendwie durch d-land hindurch kommen musste.  mit glück fand ich schließlich noch eine bezahlbare verbindung  - erkauft mit 4 mal umsteigen bis frankfurt flughafen.

die LH-servicenummer blieb noch bis 1:00 nachts unerreichbar, dann kam ich in eine warteschleife mit der ansage, bitte "nur noch EINEN augenblick" zu warten  - offenbar will die lufthansa die ertrotzten pilotengehälter durch telefongebühren wieder reinholen. denn erst um 3:00 uhr nachts (!!) bekam ich dann endlich einen mitarbeiter ans telefon. in dem augenblick machte nun aber der telefon-akku schlapp: ich hörte grad noch, wie mir versichert wurde, das bahnticket würde mir ersetzt werden  - dann war die verbindung tot. und statt eines gemütlichen einstündigen mittäglichen fluges nach FRA stand mir ein morgendliches 7-stündiges vabanquespiel mit vier zügen bevor, die jeweils im abstand von wenigen minuten aufeinander folgten..

wider erwarten klappten die vier anschlüsse  - was ich fast nicht zu hoffen gewagt hatte, denn in einem früheren fall hatte ich bei einer direktverbindung mit einem einzigen zug und reichlich pufferzeit fast den flug in FRA verpasst, weil der zug ohne jede erläuterung ständig auf freier strecke für längere zeit stehen blieb.  aber dank meines vaters, der viel bahn fährt und mir ganz genau die einzelnen bahnhöfe und anschlussgleise schon vorher erklärt hatte, erreichte ich sogar den vierten zug, der wartete (!), weil der dritte tatsächlich verspätung hatte.  ("schon" zwei tage später erhielt ich von der bahn eine mail mit dem hinweis, das ein zug (welcher ?) meines plans evtl. verspätung hätte und ich den anschlusszug möglicherweise verpassen würde -  ohne angabe einer alternativ-verbindung.  da war ich aber glücklicherweise schon in bangkok..)

mit dem ICE aus naumburg im kellergeschoss des flughafens FRA eingetroffen, schleppte ich mein gepäck also noch einmal durch die gänge, und siehe da: man kann seine koffer schon am bahnhof für den flug einchecken. prima service, denke ich -  und die kofferwaage zeigt für meinen reisekoffer knappe 17 kilo an (erlaubt 20 kg).  doch zu früh frohlockt: der wichtigtuer am schalter will auch mein handgepäck wiegen, und da komme ich dann auf über 25 kilo. das will er nicht durchgehen lassen, bietet mir aber mit kulanter gebärde an, vom handgepäck ins hauptgepäck umzuschichten. 
mein freundlicher hinweis, dass ich im handgepäck ausschließlich die dinge hätte, die auch bei kofferverlust keinesfalls verloren gehen dürften, und dass es dem flieger unterm strich doch vollkommen egal wäre, wie das gewicht intern verteilt sei, fruchtet nichts: herr wichtig besteht auf umpacken.  das ist mir aber zu heikel, und so nehme ich meinen koffer wieder vom band, zeige ihm freundlich lächelnd den mittelfinger und gehe halt zum offiziellen condor-eincheckschalter, wo man mir den koffer ohne weiteres kommentarlos abnimmt  - ganz so wie ich es seit 25 jahren weltweit reisen kenne. (und wenn man sich ansieht, was heimreisende thais an "handgepäck" dabei haben, wird die verbissene kleinlichkeit am bahnhofsschalter erst richtig deutlich..) 

immerhin erreichte ich mit fast unfassbar viel glück doch meinen hauptflug, der dann sehr pünktlich abhob und nach einem ruhigen nachtflug auch überpünktlich am folgenden morgen in bangkok landete. phet erwartete mich, und bald schon konnten wir die daten der kommenden südostasiengruppe abgleichen:  alles im grünen bereich, auch wenn wir in den nächsten tagen teils vor ort noch nach dem rechten schauen werden;  darüber hinaus auch einige neue erkundungstouren realisieren wollen zu den bergstämmen nahe der burmanischen grenze und zu den sogn. "viertausend inseln" bei den mekong-wasserfällen im süden von laos.

dazu zu gegebener zeit mehr  -
bis dahin nun wieder sonnige grüße aus 30 grad flipfloplatschenwetter mit weihnachtsmusik,
thomas (+ phet)  :)

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Sonntag  7.12.14       Königsgeburtstag

freitag 5.12.14: königsgeburtstag

traditionell ist der königsgeburtstag ein wichtiger feiertag in thailand.  königstreue thai (also eigentlich alle) tragen ihm zu ehren heute gelbe hemden, denn gelb ist die farbe dieses königs, weil er an einem montag geboren wurde: gelb ist die farbe des montags  - jeder wochentag hat hier seine eigene farbe..

(die sogn. "gelbhemden" haben die farbe politisch missbraucht, weil sie die königstreue in abgrenzung zu den "roten" für sich reklamierten. die rothemden sind aber mindestens genau so königstreu  - vertreten nur politisch eine etwas volksfreundlichere richtung als die ihre privilegien verteidigenden, eher erzkonservativen gelbhemden).

heute tragen aber wie gesagt eh alle gelb. und abends ab 19:30 uhr stehen dann alle auf der straße mit brennenden kerzen in der hand, landesweit.  sieht sicher enorm beeindruckend aus, wenn man das von oben sieht. dazu singen sie dem könig ein ständchen. ganz rührend..

normalerweise spricht der könig dann zu seinem volk, welches ihm zujubelt, und schließlich gibt es ein riesiges feuerwerk über dem chao-praya-fluss.  denn der könig ist tatsächlich ungeheuer beliebt im volk, geradezu irrational.  immerhin ist er auch ein relativ netter könig und hat sein leben lang immer mal wieder einem kind über den kopf gestreichelt.  er war für königliche verhältnisse außergewöhnlich volksnah -  liegt vielleicht auch daran, dass er nie könig sein sollte (auf bildern sieht er immer so aus, als könne er nicht fassen, könig zu sein), sondern zunächst mal nur der jüngere bruder des eigentlichen königs war. deshalb wurde er auch nie dafür ausgebildet und stolperte nur während seines studiums quasi versehentlich in den job, als sein gerade erst gekrönter älterer bruder unversehens tot aufgefunden wurde.  ein tragischer unfall, wie sogleich offiziell festgestellt wurde..

heute ist jedoch alles anders:
der könig kann nicht mehr zu seinem volk sprechen, denn er ist mindestens sehr alt und gebrechlich, evtl. auch schon längst senil.  jedenfalls hat er schon lang nix mehr von sich hören lassen, obwohl das dringend not getan hätte, z.b. während der undemokratischen unruhen letztes jahr, die letztlich in einen militärputsch mündeten  - und wenn man ihn im fernsehen so auf seinem thron hängen sieht, sieht das eher bedauernswert als respekteinflößend aus.

immerhin klappt der rest:  auch phet steht mit ihrer gelb gewandeten crew vor dem shop und drückt sogar mir eine kerze in die hand. dann singen sie einen wunderbaren katzenchor, und später verglüht ein feuerwerk hinter den wolkenkratzern über dem fluss, was ich so noch nie gesehen habe:  neben den unglaublichsten farben zerstieben da auch jede menge brennende herzen und saturnartige sphärische gebilde mit ring drumrum  - wirklich phantastisch..!! 

allen ist es klar, aber niemand wagt darüber zu sprechen:  das wird wohl der letzte königsgeburtstag gewesen sein. jedenfalls mit DIESEM könig.  was danach kommt, darüber möchte niemand nachdenken, denn der kronprinz als gesetzlicher nachfolger ist alles andere als beliebt. seine wesentlich beliebtere schwester steht als frau nicht in der rangfolge  - für sie müsste man erst das thronfolgegesetz ändern. was zwar viele thai dringend wünschen  - aber natürlich gibt es auch widerstände von interessierter seite.  auf jeden fall wird das probelm wohl erst angegangen, wenn es ansteht  - nur ist es dann ja vermutlich eh zu spät. 
(insgeheim bin ich mir zwar sicher, dass hinter den kulissen schon mächtig gewirkt und geschoben wird -  aber das thema darf hier keinesfalls öffentlich angesprochen werden, denn es könnte als verbotene kritik am königshaus ausgelegt werden..)

wie auch immer:  wir gehen später noch was leckeres essen und erhalten sogar ein bier, obwohl der alkoholausschank am königsgeburtstag verboten ist.  hätte mich gar nicht gestört (hatte auch erst mal einen mangolassi bestellt)  - viel mehr verwundert mich, dass es offenbar saubermänner in der putschregierung gibt, die den alkoholausschank auch an silvester (!) verbieten wollen.  und eine solch große party trockenzulegen, das wird wohl doch für diskussionen sorgen..   

zurzeit sitze ich hier täglich an den ausschreibungen für domrep und guatemala im oktober resp. november 2015  -
ich hoffe nur, ich kriege die noch fertig bis zur abreise mit gruppe. 
vorerst ganz liebe grüße aus bangkok,
thomas :)
 

Mittwoch 10.12.14      ..und noch ein Geburtstag :)

liebe leute,

noch sind wir in bangkok mit verschiedenen vorbereitungen beschäftigt, so dass es hier im grunde noch nicht so viel zu berichten gibt.

aber gestern habe ich mal wieder einen geburtstag in der ferne verbracht, und er wird mir in erinnerung bleiben - 
denn Phet lud mich zur Feier des Tages ins Dachrestaurant des höchsten Gebäudes Thailands ein:
den Bayoke Tower in Bangkok.  

In gut 300 Meter Höhe sitzt man da im 83 Stock draußen (!) unter freiem Himmel auf einem großen Balkon, trotz Höhe und Nacht angenehm temperiert und windgeschützt, und drinnen klimatisiert ein riesiges prächtiges Bufett mit Meeresfrüchten, Sushi und auch sonst allem, was man kennt oder nicht kennt. 
Wahnsinnige Aussicht auf die anderen, sonst so hoch wirkenden Hochhäuser, die von hier oben dennoch wie Spielzeug aussehen.. 
Darüber noch eine rotierende Aussichtsplattform, und drunter eine Ufo-Bar mit leuchtenden Tischen und Stühlen, die dabei noch ständig die Farbe wechseln:  Kam mir vor wie bei Raumschiff Orion oder Star Trek..  :) 
 
Ab morgen sind wir im Land unterwegs, die neue Gruppe vorbereiten.
Euch allen ganz liebe Grüße aus Bangkok,
Thomas :)

                                                                                                                    
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Montag 22.12.14        Inspektionsreise durch Thailand:
                           River Kwai, Sukothai, Chiang Mai und Pai
liebe leute,

gerade sind wir von einer interessanten inspektionsreise quer durch thailand bis hoch in die berge der nördlichen grenze nach myan mar (burma) zurück in bangkok eingetroffen: 

mit dem river-kwai-zug fuhren wir entlang der westlichen grenze nach burma über die berühmte brücke bis zum ende der heutigen strecke, um auszutesten, was hier gruppenmäßig realisierbar ist.  während des zweiten weltkrieges hatten hier die japaner versucht, das thailändische bahnnetz mit dem birmanischen netz zu verbinden und einen 400 kilometer langen verbindungsstrang durch den dschungel geschlagen. die arbeiter - westliche kriegsgefangene und asiatische zwangsarbeiter -  wurden mit grober gewalt zu ständiger schneller arbeit gezwungen, damit die riskant gebaute strecke in kürzester zeit fertiggestellt werden konnte.

über sukothai (eine frühere hauptstadt des alten siamesischen königreiches) erreichten wir chiang mai, ehemalige hauptstadt des damals benachbarten lanta-reiches.  hier im norden des heutigen thailands bereisten wir in den letzten tagen dann die bergregionen nahe der birmanischen grenze mit dem aussteiger- und backpackerparadies pai als mittelpunkt.  diese dschungel sind die heimat der sogn. bergstämmme: verschiedene minderheiten wie karen, asha, khmu und hmong, die in der thailändisch-birmanisch-laotischen grenzregion seit alters her oftmals vom opiumanbau leben und sich von daher stets im konflikt mit den exekutiven der mehrheitsgesellschaften befinden -  bis hin zu teils bürgerkriegsähnlichen zuständen z.b. in myan mar..

heute kamen wir in einem gewaltmarsch per bus nach chiang mai und flugzeug zurück nach bangkok  -
nur für wenige tage und für wenig mehr als die wäsche zu waschen, denn schon am ersten weihnachtsfeiertag brechen wir auf in den osten des landes, um phets eltern in ihrem heimatdorf nahe der kambodschanischen grenze zu besuchen und dann zu den mekong-fällen in laos weiterzureisen.  denn ich muss in jedem fall nach vier wochen aufenthalt thailand verlassen, um bei erneuter einreise ein neues vierwochen-visum zu erhalten, welches dann auch für unsere januargruppe reicht.

dies als kurzes lebenszeichen von unserer seite  -
das programm der januargruppe ist jedenfalls bestens vorbereitet und in allen abschnitten erneut in augenschein genommen, um einen problemfreien ablauf zu garantieren.  zusätzlich konnten wir einige neue landesteile erkunden, um für etwaige zukünftige programme spannendes material zu generieren.

vorerst wünschen wir allen hier-mit-lesern wunderschöne weihnachten und gelungene festtage - 
wie wir den jahreswechsel verbringen, wissen wir noch nicht so genau, aber das wird sich hier rechtzeitig darstellen lassen. 

bis dahin ganz liebe grüße aus den tropen südostasiens,
thomas :)

                                                                                                                      
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Freitag  2.01.15         3 Berichte:
                               -
Weihnachten bei Phets Eltern auf dem Land
                               -
Abenteuer auf den Viertausen Inseln in Laos
                               -
Silvester 2014/15 in Bangkok
liebe leute,

zunächst einmal wünschen wir euch rund um den globus ein
WUNDERSCHÖNES UND GLÜCKLICHES NEUES JAHR 2015 !!!

wie wir hier die silvesterparty verbrachten, ließ sich zwar nicht mehr "rechtzeitig darstellen" (wie ich beim letzten lebenszeichen etwas vollmundig angekündigt hatte), aber wir sind jedenfalls auch gut rüber gekommen:  grad noch rechtzeitig aus laos heimgekehrt nach bangkok, um hier mit phets staff und allen leuten auf der straße - wie hier üblich, warm genug ist es ja -  ins neue jahr feiern zu können.. 

zuvor hatten wir fast nirgends ausreichend internetkontakt, so dass wir unsere berichte sammeln mussten und ich sie erst jetzt einstellen kann (3 berichte):

                                                                                                                          
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WEIHNACHTEN 2014:                                                                                    
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25.12.14:  am ersten weihnachtsfeiertag warfen wir unsere taschen in den wagen von phets tochter piping und ließen uns von ihr in den hintersten winkel des isaan bringen -  ein abgelegenes reisbauerngebiet im ostwärts gelegenen dreiländereck zwischen thailand, laos und kambodscha.  in der kreishauptstadt wird lao gesprochen, in phets heimatdorf khmer (kambodschanisch), weshalb phet alle drei sprachen fließend spricht und auch während ihrer militärzeit in den 90'ern in kambodschas flüchtlingslagern eingesetzt war, da sie mit den leuten sprechen konnte. 

das heimatdorf hat gerade eine asfaltdecke für die dorfstraße spendiert bekommen, so dass es bei durchfahrten des (seltenen) busses nicht mehr so staubt.  autos gibt es hier so gut wie keine  - einige leute haben motorroller, auf denen in asien ja locker ganze familien platz finden.  überhaupt sieht es im dorf enorm typisch oldfashioned thaimäßig aus -  eine tatsache, die mich frohlocken lässt, phet aber eher peinlich ist:  sie kennt ja den westlichen lebensstil und fragt mich immer wieder besorgt, ob ich mit der einfachheit hier klar komme.  aber ich habe schon schlimmeres erlebt, als sich beim duschen das wasser über den kopf kippen zu müssen, und an das großfamiliäre abendessen auf sitzmatten auf dem boden gewöhne ich mich gern. das haus ist ein typisches pfahlholzhaus:  unten inzwischen zwar teilweise ummauert, aber im prinzip der offene wohnbereich, oben die privaten schlafzimmer (eher abgehängte verschläge).  gekocht wird über holzkohlefeuer  - phet hat ihren eltern schon vor zeiten einen großen gaskocher samt flasche und automatischem reiskocher hingestellt, aber sie bevorzugen weiterhin den traditionellen stil am offenen feuer.. 

als kind ging phet mit ihrer mutter in den dschungel hinterm haus zum kräuter suchen -  heute ziehen sich die reisfelder bis an den horizont.  aber damals bestand auch das haus nur aus ein paar bambusmattenwänden. kräuter werden heute im garten angebaut. wasser kommt per pumpe aus einem brunnen hinter dem haus, die etwas lehmig-trübe brühe schmeckt erdig-frisch und ist gut verträglich.  jedenfalls für die einheimischen..
geduscht wird im ummauerten badezimmerbereich per eimer-über-den-kopp-strategie; das WC ist ein (immerhin) hock-(steh-)klo, ebenfalls mit eimerspülung.  auch wenn sich das für mitteleuropäische ohren evtl. etwas rückständig anhört:  das kenne ich aus so vielen anderen ländern, das ist gar keine umgewöhnung für mich. frage mich nur niemand nach den technischen details der abschirmung sickergrube-brunnen  - aber sie scheint zu funktionieren, da es keine einschlägigen krankheiten im dorf gibt.

phets eltern sind schon recht alt (weit jenseits der 80), die mutter kaut  - wie alle frauen im dorf - ständig auf einem roten brei herum, den sie aus verschiedenen kräutern und kernen stampft. phets geschwister leben zum teil im haus oder auf nachbargrundstücken, ihre zahlreichen nichten und neffen begrüßen uns neugierig und zutraulich.  beim spaziergang durch das dorf wird deutlich, dass hier irgendwie fast alle miteinander verwandt oder veschwägert sind.  es gibt einen fischnetzflechter, einen korbflechter, köhler und schmied -  jeder geht in ruhe seinem tagwerk nach und hat dabei stets zeit für ein nachbarschaftsschwätzchen. jede familie hat auch ihren wasserbüffel auf dem feld, der hier den traktor ersetzt.  zurzeit - am ende der regenzeit -  haben hühner, enten, hunde, katzen und eben auch wasserbüffel junge  - ein einziges großes tierkindparadies..

phet zeigt mir auch ihr reisfeld -  welches sie aber nicht selber bebaut (wie auch), sondern ihrem im dorf lebenden bruder überlassen hat.  so ist sie immerhin am (äußerst geringen) gewinn ein wenig beteiligt und unterstützt praktischerweise damit gleich die familie.  wir haben ein paar kisten bier mitgebracht, und bald ist der boden unter dem haus mit sitzmatten eingedeckt, ein großes festessen aus vielen schüsseln mit dem, was feld und garten hergeben bereitet, und die ganze großfamilie am futtern und schwatzen.  phets mutter spricht mir zu ehren thai mit mir -  die hiesige verkehrssprache und für sie so gut wie eine fremdsprache. ich merke das nicht mal, aber phet weist mich lachend drauf hin. immerhin:  phets älteste schwester und ihr jüngerer bruder sprechen etwas englisch, und ich erfahre im laufe des abends eine menge über das heutige leben auf dem land. übrigens handelt es sich "nur" um ein essen uns zu ehren:  weihnachten ist hier unbekannt.. 

geschlafen wird im haus in abgehängten verschlägen -  alles einfach, aber blitzsauber.  am nächsten morgen schlendern phet und ich mit der kaffeetasse in der hand durch das dorf und schwatzen mit den nachbarn im licht der noch tiefstehenden sonne.  im isaan wird es oft arg heiß -  zurzeit etwas gemildert, da auch hier "winter" ist (nur 25 grad..).

gegen 9:00 uhr verabschieden wir uns von der familie, denn phets tochter bringt uns über sisaket und ubon ratchathani bis zur grenze nach laos, wo wir mittags eintreffen und problemlos das visum erhalten. wir wollen zu den mekong-wasserfällen an der grenze zu kambodscha, wo der mekong in ein weitflächiges gemisch aus wasser und land zerfließt und so eine bizarre inselwelt entstehen lässt: die sogenannten "viertausen inseln". dazu mehr im nächsten reisebericht.. 

                                                                                                                      
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ABENTEUER auf den VIERTAUSEND INSELN -  LAOS:                          
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26.12.14:  ein thai-polizist begleitet uns auf die laotische seite, damit piping mitkommen kann, denn es gibt nur in laos eine toilette.  dann verabschieden wir phets tochter, die zurück zu den großeltern fährt, während uns ein sammeltaxi nach pakse in die hiesige provinzhauptstadt bringt.  hier wollen wir auf dem busbahnhof den nächsten bus zu den viertausend inseln nehmen, aber es sind nur offene (überdachte) pickups da, die unerwartet lange (3 stunden) für die fahrt über das land brauchen, mit häufigen stopps. irgendwie schaffen wir es, den falschen bus zu besteigen, in welchem wir gedrängt wie die hühner sitzen, und müssen nach einbruch der dunkelheit an einer einsamen straßenkreuzung aussteigen.  wir folgen dem licht einer herberge in der nähe -  der besitzer ist überraschender weise bereit, uns in seinem wagen die fehlenden 15 kilometer zum pier zu bringen.  am pier angekommen, erfahren wir, dass die boote zu den inseln aber nur bis 18:00 uhr (sonnenuntergang) fahren -  und es hier am pier mit übernachtung schlecht bestellt ist.  über den dunklen mekong sehen wir schon die lichter von don det schimmern, der hauptinsel mit jeder menge gästehäusern -  aber wie hinkommen ??

für einen guten aufpreis ist ein bootsführer schließlich gern bereit, uns noch heute abend über den fluss zu bringen. phet hat ein ziemlich schlechtes gefühl, aber ich bin nicht willens, so kurz vor dem ziel aufzugeben, wenn die erfahrenen einheimischen bootsführer keine bedenken haben.  so besteigen wir das kanu und fahren in die dunkle stille hinaus, nur das wasser gurgelt um uns herum, und das boot scheint regelrecht über schlaglöcher zu treiben. der mond steht in dünner sichel schon knapp über dem horizont, es ist dunkelschwarz, das boot hat keinerlei beleuchtung, immerhin sind auch noch ein paar andere boote unterwegs. ich leuchte dem bootsführer mit meiner taschenlampe (und mache uns gleichzeitig dadurch für andere sichtbar), und der kapitän findet tatsächlich problemlos seinen weg durch die immer wieder im schein der lampe sichtbar werdenden büsche und inselchen, steine und felsen. insgeheim gebe ich phet recht und schwöre mir, nie wieder bei nacht einen unbeleuchteten fluss zu befahren  - schon gar nicht den mekong, der für seine tückischen strudel und stromschnellen bekannt ist.  immerhin sind die schmalen langboote dafür ausgelegt, auch größere strudel  - verursacht durch felsen unter wasser -  glatt zu durchlaufen.

wie auch immer:  gegen 21:30 erreichen wir sicher das ufer der hauptinsel  - nur um hier festzustellen, dass es um diese uhrzeit keinen taxiservice gibt, uns zu unserem vorbestellten gästehaus zu bringen.  autos gibt es hier eh nicht, aber jede menge fahrrad-verleiher. so mieten wir gleich zwei fahrräder für je einen euro pro tag (!), binden unsere taschen fest und radeln den schmalen pfad wieder in die nacht hinaus.
natürlich haben die räder keine beleuchtung, und ich bin froh, dass ich zwei stirnlampen dabei habe, mit denen wir uns den weg leuchten.  4 kilometer dunkelheit, dann über eine schmale brücke auf eine nachbarinsel, dann stehen wir vor dem haus -  froh, nirgends hängen geblieben und gestürzt zu sein.  das gästehaus ist freilich verschlossen, da hier spätestens um 9 uhr abends ruhe einkehrt, aber schließlich gelingt es uns, den besitzer rauszurufen. der uns nun beichtet, unser zimmer längst anderweitig vergeben zu haben  - niemand rechnet hier damit, dass gäste noch um diese uhrzeit eintreffen könnten.  tja -  nicht mit UNS gerechnet, gelle.. ;)  

so kommen wir statt in der gebuchten hütte im haupthaus unter, schönes neues zimmer  - bekommen noch ein bierchen in die hand und können dies auf dem balkon genießen, wo wir direkt auf das dunkle mekong-wasser schauen und den untergehenden mond bewundern.  ich mache drei kreuze, dass uns der mekong nicht sang- und klanglos verschlungen hat -  und ahne kaum, wie realistisch diese möglichkeit ist.  bzw. wie recht phet mit ihrem schlechten gefühl hatte.  es ist ja alles gut gegangen  - aber es wird uns eine lehre sein..

am nächsten tag können wir schon bald nach dem frühstück in unsere hütte wechseln und sitzen nun direkt am ufer des flusses. die nächsten tage werden wir die inseln erkunden -  ich war schon einmal hier, vor drei jahren, aber es hat sich seither entwickelt, und ich konnte damals nicht alles sehen.  diesmal will ich mit phets hilfe weiter in die gegend einsteigen.. 

mit den rädern erkunden wir die beiden erreichbaren inseln:  sie sind durch eine alte eisenbahnbrücke aus französischer kolonialzeit miteinander verbunden.  die gleise liegen nicht mehr, man kann prima auf der alten strecke entlang radeln. sie verbindet einen unteren mit einem oberen hafen und umgeht damit die wasserfälle, die den mekong hier für schiffe unbefahrbar machen.  die franzosen bauten die schmalspurbahnstrecke, um ende des 19. jahrhunderts spezielle (kleine) dampfschiffe auf den zügen zu verladen und sie so um die katarakte zu transportieren und auf der anderen seite wieder ins wasser zu entlassen.  wir fahren an die fälle heran, die teilweise recht imposant sind, wenn sie auch keine weltbedeutung haben  - immerhin vereitelten sie die durchgängige befahrung des mekong vom mekong-delta bis rauf nach china, so dass die franzosen sich hier was einfallen lassen mussten. dafür blockierten sie 1893 sogar bangkok, um den siamesischen könig davon zu überzeugen, das damals noch unter dessen befehl stehende land lieber freiwillig an französisch-indochina abzutreten, als einen krieg mit den franzosen zu riskieren.  der könig war klug genug, sich darauf einzulassen  - so verlor er zwar etwas land, behielt aber dauerhaft seine unabhängigkeit:  thailand wurde nie kolonialisiert, weshalb es sich ja auch von siam in thailand umbenannte, was nichts anderes als "land der freien" bedeutet. 

unterhalb der wasserfälle leben süßwasser-flussdelfine.  mit einem kanu-langboot suchen wir sie auf  - wobei wir noch einmal drei kreuze machen wg. unserer nächtlichen bootsfahrt, wenn wir jetzt sehen, welche ursache die "schlaglöcher" hatten:  tatsächlich jede menge strudel und stromschnellen, aber auch dieser bootsführer kennt sich in seinem gebiet perfekt aus und bringt uns ohne jede unsicherheit zu dem riesigen poolartigen wassergebiet vor der kambodschanischen grenze, wo sich die irrawaddy-flussdelfine tummeln.  zunächst sehen wir gar nix, und ich habe auch gar nicht ernsthaft damit gerechnet, wirklich delfine zu sehen. schon die flussfahrt an sich hat den tripp voll gelohnt.

aber plötzlich sehe ich vor dem jenseitigen ufer wasser aufspritzen: delfine springen dort herum. wir fahren sehr vorsichtig etwas näher heran -  und schon kommen uns ein paar delfine begutachten: sie schwimmen paarweise um uns herum und verhalten sich tatsächlich wie normale meeres-delfine, auch wenn sie merkwürdig platte nasen  - also einen eher runden kopf - haben. kurz gehen wir auch an der kambodschanischen seite an land und beobachten die tiere von einer erhöhten aussichtsplattform aus  - leider gelingt es uns aber nicht, auch nur ein vernünftiges foto von ihnen zu erhaschen:  bis wir sie entdeckt und anvisiert haben, sind sie längst wieder abgetaucht..

glücklich gleiten wir durch die stromschnellen wieder zurück und versuchen vom strand aus im mekong zu baden. kaum bin ich im wasser, erinnere ich mich, warum ich bislang noch nie im mekong schwimmen war:  eine gnadenlose strömung zieht mich ratzfatz raus ins hauptwasser, und ich habe alle mühe, wieder ufer unter die füße zu bekommen -  zumal der grund alles andere als sandig-eben ist.  nur gut, dass phet nicht als erste ins wasser ging  - sie kann kaum schwimmen, freute sich aber auf ein wenig im klaren wasser plantschen. was wir nun auch tun  - aber an einer geschützteren stelle.

später genießen wir noch einen fantastischen sonnenuntergang über der insellandschaft, und auch die weiteren tage verbringen wir mit entdeckungen in authentischen versteckten lao-dörfchen, wo wir durch phets sprachkenntnisse stets freundlich aufgenommen werden und die kinder sich uns fröhlich und völlig angstfrei anvertrauen. phet vermutet, dass sie für die kinder selber als kind durchgeht, da sie so gern mit den kids spielt -  was sie wiederum darauf schiebt, dass sie selber eigtl. keine kindheit hatte, in der sie unbefangen hätte spielen können:  sie musste sich schon früh um die kleineren geschwister kümmern..

am 30.12. verlassen wir die inseln und fahren morgens früh die strecke zurück nach pakse, um einen flieger der lao-air zu besteigen und mit zwischenlandung in savanakhet (eine im vietnamkrieg umkämpfte stadt) nach bangkok zurück fliegen, wo wir abends - ich mit neuem vierwochen-visum - eintreffen.  phet muss direkt in ihren shop, den jahreswechsel vorbereiten.. 

                                                                                                                        
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SILVESTER 2014/15:                                                                                      
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31.12.14:  den jahreswechsel feiern die thai auf der straße  - warm genug ist es ja.  ab sonnenuntergang wird überall musikbeschallung an die straße gebracht, und mit der flasche in der hand - meist bier, aber auch andere allohole -  wird herumgehüpft und möglichst lautstarkt der sich anbahnende jahreswechsel gefeiert. im shop gibt es eine art julklapp, und phet als chefin muss das organisieren.

mit großem gejohle begrüßt jeder sein geschenk, und bald sind alle wieder auf der straße am tanzen.  jeder vorbeikommende passant wird einbezogen  - so gute stimmung hab ich selten erlebt.  zwar sehe ich niemanden raketen zünden, aber man hört genügend böller, und um mitternacht  - 6 stunden, bevor es in d-land soweit ist -  rutschen wir bereits ins neue jahr: es gibt ein öffentliches riesenfeuerwerk, und ein bunter konfettiregen geht auf die straße nieder.  und plötzlich wird die stimmung sentimental:  viele freunde liegen sich weinend in den armen und verabschieden traurige erinnerungen an das vergangene jahr, sich gegenseitig schwörend, dass das neue jahr ganz großartig wird.
na gut   - wir arbeiten dran.. :)) 


soviel zu den berichten der vergangenen tage. 
noch einmal wünschen phet und ich allen mitlesern ein ganz WUNDERSCHÖNES UND GLÜCKLICHES NEUES JAHR 2015  -
wir bleiben jetzt in der stadt und erwarten unsere erste diesjährige gruppe deutscher winterflüchtlinge, um mit ihnen diese wunderschöne, gerade auch menschlich anregende region südostasiens zu entdecken.  so werde ich mich hier wohl erst unmittelbar vor eintreffen der gruppe wieder melden, mit dem aktuellen status  -
bis dahin ganz liebe grüße rund um den globus 
von thomas + phet :))
                                                                                                                        
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--> Hier gehts zum Reisetagebuch unserer Freundeskreisreise Südostasien 2015 -
     danach geht es dann aber hier unten weiter
     mit Alltag in BKK und
Tauchen auf den Philippinen


Donnerstag 26.02.15       BANGKOK: tropischer Alltag, chinesisches Neujahr,
                               und ein Putschgeneral im Arm...
liebe leute,

nach 3 wochen relativen alltags in bangkok, in denen phet und ich unserer jeweiligen arbeit (sie im shop, ich am compi) nachgingen, dabei aber auch jede gelegenheit nutzten, um die nase mal rauszustrecken:  z.b. beim guten kaffee im guten café in unserer kleinen lebendigen straße, leckeren nudelsuppen in den straßenküchen des viertels, und halt auch den ein oder anderen einkaufsbummel auf den wirklich enorm bunten und preiswerten märkten der stadt..

vor allem das chinesische neujahrsfest wurde in der chinatown groß gefeiert, und es hatte den anschein, dass alle 12 millionen einwohner bangkoks da auch unbedingt hin wollten. als wir vor dem großen china-tor eintrafen, kamen wir rein zufällig gerade zur rechten zeit, einen besuch der prinzessin (eine der möglichen thronfolger/innen zu gegebener zeit) zu beobachten.  viele menschen warteten dort schon seit den morgenstunden auf ihre geliebte prinzessin - und uns fiel sie quasi direkt auf die füße: nach nur wenigen minuten vor dem tor kam eine art offene straßenbahn (auf gummirädern) angefahren, die prinzessin stieg aus, das volk jubelte ihr zu, sie bedankte sich artig und besuchte mit ihrer entourage den wat traimit (goldbuddha). 

und dann passierte noch was merkwürdiges: während wir auf ihre rückkehr warteten (das ließ sich phet nicht nehmen:  thais sind grundsätzlich enorm königstreu), lief ein erst auf den zweiten blick zu erkennender mann ganz ohne begleitschutz auf der straße rum, und plötzlich hatte ich ein foto zu machen mit ihm und phet: das war der augenblickliche ministerpräsident, oder putschgeneral -  ich steh ja nicht so auf putschgeneräle, allerdings habe ich die politischen zwänge, die zu diesem putsch führten, vor ort miterlebt und durchaus verstanden:  

vor einem jahr war bangkok von der rechten opposition über wochen blockiert, die die straßen sperrten und ministerien stürmten. die regierung  - die ein paar zögerliche ansätze gemacht hatte, den völlig verarmten reisbauern des nordens etwas mehr vom reiserlös zuzuschanzen, was die städtische opposition kurzerhand als korruption geißelte - wollte nicht auf die leute schießen lassen, so dass die situation letztlich in eine komplette blockade mündete und nach langem zögern der general die macht übernahm -  nicht ohne die kontrahenten zunächst in einen raum zu sperren und ihnen klarzumachen, dass sie da erst wieder raus kämen, wenn sie sich geeinigt hätten;  wenn sie sich jedoch nicht einigten, dann würde ihm nix anderes übrig bleiben als dem unwürdigen treiben ein ende zu bereiten. was er dann nach drei tagen weiteren ergebnislosen streitens der gelb- und rothemden halt auch tat..

ich hatte an diesem abend gelegenheit, die geradezu kindliche königsliebe der thai ein wenig nachzufühlen - was dem bundesrepublikanischen staatsempfinden ja ziemlich abgeht: die thai sehen in ihrem könig tatsächlich so etwas wie einen vater -  einen landesvater halt, und sie lieben ihn und die königin so unbedingt, wie man eben seine eltern liebt.  natürlich gäbe es noch viel dazu zu sagen  (vor allem relativierendes), aber eine solche diskussion passt hier nicht in den blog.. 

wie auch immer:  wir konnten noch lange in den überfüllten straßen mitfeiern, und es gab sehr beeindruckende aufführungen von chinesischen künstlern, tänzern und artisten. wer je zur zeit des chinesischen neujahrsfestes in einem asiatischen land ist, sollte sich das nicht entgehen lassen.. 

nun ist die "bürgerliche" zeit aber schon wieder vorbei,
denn phet wird eine thai-gruppe für einige tage nach laos begleiten (führen),
während ich die zeit nutze und mich zwecks visa-erneuerung zwar auch außer landes begebe, allerdings auf die philippinen, wo ich einen open-water-tauchschein machen möchte, den ich dann weltweit nutzen kann. so was hatte ich zwar früher schon mal, so vor dreißig jahren etwa, aber längst verbummelt.  inzwischen heißen die scheine auch ganz anders, und sind international gültig (ich hatte noch einen französischen echelange-schein, von dem ich heute nicht mal mehr weiß, wie er richtig geschrieben wird.. ;)

dazu dann später mehr in diesem theater  -
bis dahin ganz liebe grüße von phet und mir noch aus bangkok,
thomas :)
                                                                                                                        
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Freitag  6.03.15             PHILIPPINEN: Urlaub im Taucherparadies

liebe leute,

hier erreicht euch ein feuchter gruß von den philippinen, wo ich in puerto galera  - einem der schönsten naturhäfen der welt -  auf der insel mindoro jeden tag wacker untergehe.

hier dreht sich alles ums tauchen: der schmale strand ist von tauchbasen mit zugehörigen (kleinen) hotels und lokalen zugebaut, aber niemand möchte hier baden: jeden morgen schleppen dutzende (vor allem) südkoreaner in topmoderner ausrüstung ihre pressluftflaschen auf die am strand dicht an dicht aufgereihten bangkas (philippinische doppelausleger-boote) und lassen sich vor der küste ins wasser fallen.

schon in der preisgekrönten hafenbucht, in der verschiedene wracks zwischen den korallenbänken liegen, kann man zwischen märchenhaft farbenschillernden fischschwärmen ins schwärmen kommen.  schildkröten lassen sich von tauchern schon längst nicht mehr beim grasen stören, ein frogfisch sitzt nahezu unsichtbar auf einem stein und angelt sich eine minigarnele. familien von großen nashornfischen bevölkern das freie wasser zwischen oberfläche und grund, und eine riesenmuräne hechelt aus dem fenster eines wracks, in welchem dicht an dicht der nachwuchs einer fisch-kinderstube sicherheit sucht.

aber auch außerhalb der hafenbucht - beim riff draußen -  gibt es mehr zu sehen als sonstwo auf der welt:  lions- und skorpionfische, schwärme roter fische versuchen sich ausgerechnet zwischen grün leuchtenden korallen zu verstecken (offenbar sind ihre jäger rot-grün-farbenblind), eine hochgiftige (aber kleine) schwarz-weiß gestreifte wasserschlange sucht in hohlräumen nach beute, und überhaupt ist das korallenriff hier noch überaus vielschichtig und lebendig -  eine farbenpracht, die es angesichts weltweit sterbender riffe kaum noch irgendwo so zu bestaunen gibt. 

und während ich hier mit meinem tauchguide übungen mache oder still staunend die steilhänge entlang gleite, fällt plötzlich eine gruppe koreaner von oben zwischen die korallen, die von jeweils einem guide gezogen werden.  an land sehen sie alle enorm stolz und professionell aus in ihrer schnieken kluft, aber hier unten wirken sie eher wie hilflose junge hunde auf dem eis -  witzig. ich halte sie einfach für anfänger, allerdings erklärt mir mein guide später, dass sie auch beim zwanzigsten tauchgang nicht anders agieren.  aber sie sind halt diejenigen, die hier die wirtschaft am leben halten  - von ein paar deutschen gelegenheitstauchern wird hier niemand satt..

wie auch immer:  meine kleine "octopus"-tauchbasis, vom hier vor über 20 jahren hängengebliebenen deutschen urgestein mac geleitet, ist absolut kein massenbetrieb, sondern liebenswerter treffpunkt für begeisterte taucher.  hier mache ich gerade meinen open-water-tauchschein, den ich zwar vor dreißig jahren schon mal hatte, aber längst verbummelt habe. seither hat sich das tauchen auch komplett gewandelt, und ich lerne jetzt, die unterschiede herauszuarbeiten: lange rechenarbeiten an komplizierten tabellen sind passé  - heute rechnet einem der tauchcomputer am handgelenk die verbleibende nullzeit aus (also die zeit, die einem bis zum auftauchen bleibt, wenn man sich zeitraubende dekompessionspausen auf halber tiefe sparen will).

zwei tauchgänge täglich (einer vor-, einer nachmittags), den rest der zeit verbringe ich mit dem studium der notwendigen theorie oft bis spät in die nacht. mails bleiben weitgehend unbeantwortet, steckt die internetverbindung doch hier noch in den anfängen und zeichnet sich bestenfalls durch zuverlässigen ausfall aus.  ich kann nur hoffen, dass viele leute diesen blogeintrag lesen, denn ich bin froh, wenn der rausgeht, da weder zeit noch verbindung geeignet sind, jedem einzeln zu antworten und auf meine augenblickliche lage hinzuweisen..

so leute -  ich muss wieder los:  der dritte test (von sechsen) wartet auf mich, und der nächste tauchgang irgendwo vor der küste.  ich bin so froh, diesen schein hier in sonne und licht mitten unter tausenden von tieren machen zu können und mir dazu nicht mehr - wie damals in der bretagne - den a.... abfrieren zu müssen..  :)  tatsächlich ist die welt unter wasser so viel tierreicher als die an land -  hoffentlich können wir das erhalten..

nächste woche ist der aktivurlaub vorbei, und ich fliege wieder nach bangkok, um ernsthaft zu arbeiten und die kommenden gruppen des jahres weiter vorzubereiten.
alles gute und ganz liebe grüße derweil rund um den globus,
thomas :) 
 

Dienstag 31.03.15      Vier Monate sind rum  - Abschied aus Südostasien :(

liebe leute,

die zeit vergeht mal wieder im fluge: 
vier monate in südostasien sind auch irgendwann vorbei,
und so sitze ich zurzeit in bangkok  - von wo aus ich nach rückkehr von den phils die letzten drei wochen problemlos arbeiten konnte - auf gepackten koffern und werde mich in kürze zum flughafen begeben.

in zwei wochen beginnt die erste von zwei cuba-gruppen, so dass ich meine anreise rund um den erdball organisieren muss:
heute die halbe strecke nach berlin, dort zwei wochen "zwischenlandung" zum wäsche waschen etc, und dann den rest der reise. 
tatsächlich sind bangkok und havanna 12 zeitzonen voneinander entfernt, also exakt auf der anderen seite des planeten -  d-land mit 6 std. liegt genau dazwischen.. 

ich hoffe, in den zwei mir verbleibenden wochen in berlin u.a. dieses tagebuch in die website integrieren zu können, um hier dann platz zu schaffen für die neuen einträge betreffs der cuba-freundeskreisgruppen, damit deren angehörige, freunde und sonstige interessierte auch dann wieder unsere abenteuer in der karibik zeitnah virtuell begleiten können.

phet lässt derweil alle grüßen, die sie kennen gelernt haben - 
sie wird unser condo in bangkok weiter einrichten und im sommer nach d-land und la palma kommen - 
wir haben ihr visum gerade von der deutschen botschaft bekommen  :))

vielen dank also fürs mitlesen, 
und  - sofern alle co-/piloten, maschinen und auch sonst alle und alles ordnungsgemäß mitspielen - bald wieder in diesem theater, dann direkt aus havanna,
bis dahin ganz liebe grüße grad noch aus bangkok,
thomas :)
                                                                                                                    
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