Erkundungsexpedition Philippinen 2013

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Thailand’13

Erkundungs-Expedition auf die Philippinen

im Oktober 2013

                                                 1. Visayas:  Cebu und Bohol / Panglao
                                                
2. Malapascua / und Erdbeben
                                                
3. Mindoro
                                                
4. Nachlese Erdbeben

Donnerstag 10.10.13       von den Yasawas zu den Visayas :)

liebe leute,

bevor jemand denkt, ich bin verschollen, stelle ich hier mal ein kurzes lebenszeichen ein:
 
unsere südsee-teilnehmer sind alle gut zuhause eingetroffen  - vielen dank für die beruhigenden mitteilungen !! :) 
auch mir gehts gut, seit sonntag nun auf den philippinen -  aber bislang gibts noch nicht so richtig viel zu erzählen..

musste nämlich erst mal heftig nacharbeiten, da ja viel liegen geblieben war.  und noch immer ist nicht alles getan (und es kommt ja ständig wieder neues dazu), so dass ich schon mühe habe, auch nur auf alle mails einzugehen.  vornehmlich suche ich halt infos über die phils zusammen, um diesmal etwas erfolgreicher erkunden zu können.

da ich in luzon schon letztes jahr war, und manila in meinen augen ein chaotischer moloch ohne dringendes touristische interesse ist, bin ich nun nach cebu im zentralen bereich der phils weitergezogen.

denn cebu ist die hauptinsel (mit cebu city als hauptstadt) der visayas:
das sind die inseln zwischen den inseln luzon (mit manila) und mindoro im norden,
der größten insel mindanao (mit islamisten-problemen, also keine reiseempfehlung) im süden,
und der abgelegensten insel palawan im westen. wobei gerade palawan viel potenzial zu haben scheint.

aber jetzt bin ich erst mal auf den visayas unterwegs, mit den hauptinseln cebu, bohol und negros, sowie vielen kleineren drumrum, wie malapasqua, panglao und dem touristenschwerpunkt boracay.  die inseln pinay und samar werde ich entfernungsmäßig nicht berücksichtigen können.  okay  - namen sagen euch vermutlich eh nix, mir ja bislang auch nicht. aber das wird sich jetzt ändern.

(grad waren wir noch auf den yasawas in fidschi  - witzig wie sich die namen ähneln, denn es ist nicht grad um die ecke: fidschi ist genau so 6 stunden zeitdifferenz von hier entfernt wie d-land, nur andere richtung.. :)

spätestens morgen werde ich irgendwie weiter reisen, auch wenn ich noch nicht richtig weiß wie. denn mit dem scooter (motorroller) wie sonst immer sind die entfernungen zu groß.. bleiben busse und fähren..

das wetter ist ziemlich heiß, oft gnadenlos sonnig, aber durchsetzt von heftigen regenschauern, da die regenzeit noch nicht beendet ist. dafür ist keine saison, die preise halten sich im rahmen. aber das land ist schrecklich arm:  abends betten sich ganze zerlumpte kinderscharen und auch viele erwachsene obdachlose in hauseingängen und auf bürgersteigen. da wünsche ich mir oft cubanische verhältnisse her -  denn die phils sind prinzipiell viel reicher als cuba, nur ist der reichtum halt so elend ungleich verteilt.. :(  

der vergleich ist nicht so weit her geholt wie er scheint  - cuba und die philippinen teilen ein ähnliches schicksal: beide wurden - zusammen übrigens mit puerto rico -  1898 im spanisch-amerikanischen krieg den spaniern von den amerikanern abgenommen und besetzt. während cuba und die phils später unter marionettenpräsidenten "unabhängig" wurden (wovon sich cuba erst mit der revolution von 1959 befreite), ist puerto rico bis heute amerikanische kolonie, ähnlich wie z.b. ost-samoa.

nun gut -  sobald es wirklich was zu berichten gibt, werde ich es hier einstellen, wifi vorausgesetzt. bis dahin alles gute und ganz liebe grüße von den visayas,
thomas
 

Montag   14.10.13          Visayas:  Bohol und Panglao

liebe leute,

als ich letztes jahr auf den philippinen eintraf, landete ich auf luzon  - der nördlichen hauptinsel - zur selben zeit, als weiter im süden die insel mindanao vom letzten taifun der saison (bopha) geschreddert wurde. bilanz: über 200 tote, jede menge zerstörung und tausende obdachlose, ausrufung als katastrophengebiet etc.pp..

dieses mal traf es luzon -  exakt in dem augenblick, wo ich diese insel gen süden verlassen hatte. bei der überfahrt in der fast ferry (ein schneller katamaran) von cebu zur südlich gelegenen nachbarinsel bohol wunderte ich mich über den vergleichsweise starken seegang  - und erfuhr am abend, dass sich ein taifun der hauptinsel luzon nähert, der das meer vor sich her treibt. 

als ich am nächsten tag mit meinem sogleich gemieteten scooter die insel erkundete, begann ich morgens noch bei sonnenschein  - gegen mittag aber bezog sich der himmel dunkelschwarz, üble windböen neigten die palmen tief herunter, und bald zwang mich peitschender regen zum abbruch der erkundung.  kaum komplett durchnässt im hotel eingetroffen, lachte die sonne aber wieder vom aufreißenden himmel -  ..mich aus, vermute ich, da es für eine fortsetzung meiner erkundung für diesen tag nun zu spät war.. 

inzwischen hat sich der taifun über luzon mit seinen ausläufern bis bohol aber verzogen  - bilanz:  immerhin 9 tote, geknickte bäume und stromausfälle im gesamten betroffenen gebiet (= luzon). für mich ist die anzahl der toten durchaus ein gradmesser auch der vorsorgenden politik eines landes, gibt es doch auf cuba auch bei verheerenden hurricanes (wie dieselben wetterphänomene in der karibik genannt werden) aufgrund der dort wahrlich vorbildlichen organisation des katastrophenschutzes fast nie tote zu beklagen (schon gar nicht hunderte..!!)

im folgenden konnte ich dann meine erkundungen ungestört (bis auf einen gehörigen sonnenbrand) fortsetzen:
im inneren der teils mit tropischem dschungel bewachsenen insel erheben sich die chocolate hills  - schlaraffenland lässt grüßen !! :)
es handelt sich um eine vielzahl merkwürdig ebenmäßiger halbkugeliger kuppen, die sich krautbewachsen über den dampfenden dschungel erheben und während der trockenzeit schokoladenbraun wie riesige pralinen aus einer grünen schachtel heraus ragen. die geologische ursache ist nicht geklärt, außer dass es sich um eine über den wasserspiegel gehobene meeresformation handelt. 

in den wäldern zwischen den schokoladenbergen lebt ein winziges kerlchen, das wie yoda aussieht, aber nur handtellergroß ist: der niedliche tarsier oder koboldmaki, kleinster primat der welt mit riesigen augen und langen hinterbeinen, auf denen es sich hüpfend wie ein frosch sowohl auf dem boden wie von ast zu ast fortbewegt. so kann es insekten wie heuschrecken und käfer überraschen, wenn es sich nachts auf beutefang begibt.  tagsüber schläft es in den zweigen, mit den winzigen fingerchen an sie geklammert wie ein kleiner koala an seinen eukalyptus.. (die fotos dazu werde ich sobald wie möglich auf facebook hochladen.) 

auf panglao, der über zwei brücken mit bohol verbundenen flachen schwesterinsel, gibt es schöne weiße strände und weitere vorgelagerte inselchen in einer großen lagune, geschützt von einem wunderbaren und artenreichen korallenriff. täglich werden schnorchelausflüge in auslegerbooten dorthin angeboten, die dann von delfinen begleitet werden, und in der saison kann man auch wale beobachten. beim schnorcheln zwischen den inseln kann man hier zudem den berühmten walhai (friedlicher planktonfressender hai, groß wie ein autobus) treffen  - einiges glück vorausgesetzt, versteht sich. 

die einheimischen wohnen in kleinen dörfern im wald bzw. zwischen ihren reisfeldern oder als fischer am strand, meist in ihren traditionellen malerischen pfahlbauhütten aus bambus mit palmblattdächern.  diese sind in der schwülen hitze naturklimatisiert durch den quasi eingebauten luftzug, der durch die ritzen dringt -  im gegensatz zu betonhäusern mit wellblechdach, die sich tags unerträglich aufheizen und auch nachts nicht recht abkühlen, und von daher ohne klimaanlage im prinzip unbewohnbar sind, vom feuchtmodrigen geruch ganz abgesehen.  bei taifun fliegen die bambushütten allerdings davon -  aber sie müssten eh alle paar jahre neu zusammengebastelt werden: da kommt ein anlass vllt gerade recht, und das material kostet ja nix..

vor der hütte aalt sich  - oft in einem tümpel - der unvermeidliche wasserbüffel, der "traktor der armen", unerlässlich für den reisanbau beim pflügen oder ziehen von gütern auf einem radlosen schlitten.  wann immer ich durch die dörfchen fahre, winken die kinder und grüßen die erwachsenen  - unglaublich freundliche leute, die zudem oft ein hervorragendes englisch sprechen. 

das ist übrigens ein erheblicher vorteil auf den phils:  man kann mit den leuten sprechen, und man kann die schrift lesen (lateinische buchstaben). das erleichtert das zurechtfinden ganz erheblich gegenüber anderen asiatischen ländern, wo man auf dem land - als analphabet und der sprache nicht mächtig -  gelegentlich böse auflaufen kann.

dafür lässt das essen gegenüber anderen asiatischen ländern arg zu wünschen übrig: überwiegend fastfood, echtes phil-essen muss man suchen. und die von den hotels regelmäßig versprochene wifi-internetverbindung stellt sich fast immer als unzuverlässig heraus -  oft habe ich tagelang keinen anschluss unter dieser nummer..

zurzeit befinde ich mich bei ruhigem wetter auf dem rückweg nach cebu und werde dann bald wieder aufbrechen, um ein der nordspitze cebus vorgelagertes inselchen mit namen malapascua ("schlechte ostern") zu besuchen  - angeblich ein traum von strand und unvergleichliches tauchrevier. vielleicht komme ich dort auch mal selber wieder ins wasser.. :)

alles gute derweil und ganz liebe grüße von den visayas,
thomas

 
Dienstag 15.10.13         Schluss mit Lustig:  ERDBEBEN !!  
                               -  und Malapascua-Inselparadies
                     
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kann man seinem schutzengel eigentlich einen ausgeben ??

meiner hat bislang nämlich wirklich ganze arbeit geleistet: 

kaum war ich aus luzon weg, schredderte  - wie berichtet - ein typhoon die nordinsel (9 tote) - 
und jetzt bin ich keine 12 stunden weg aus bohol und nur minuten (!!) aus cebu city, da erschüttert ein erdbeben die region und zerstört mal kurzerhand viele der dinge, die ich in den letzten tagen noch in voller pracht erleben durfte:  der aussichtspunkt auf den chocolate hills ist pulverisiert, bohol wg. kaputtem hafen und flughafen komplett isoliert, die älteste spanische kirche in cebu city eingestürzt; bislang beklagt man 85 tote.
und der hammer ist:  ich habe nix davon bemerkt, weil ich im bus nach norden saß (wo es aber auch noch ordentlich gerappelt hat).. 

der reihe nach: 
nachdem ich vorgestern die chocolate hills auf bohol erkundet hatte, war ich gestern nachmittag mit der fast ferry zurück nach cebu city gedüst -  heute früh verließ ich (ganz gegen meine gewohnheit) schon um 5 uhr früh die stadt, um mit dem ersten bus nach norden zu kommen. als ich mich dort um 9 uhr vormittags ganz problemlos von einem banka (hiesige traditionelle boote mit zwei beidseitigen auslegern) zur kleinen insel malapascua übersetzen ließ, ahnte noch niemand, dass zuvor gegen 8:00 uhr ein erdbeben der stärke 7,2 mit epizentrum unter den chocolate hills in bohol die region heimgesucht hatte -  die ausläufer zerstörten auch teile von cebu city..

sogar hier auf malapascua haben die leute leichte erdstöße gespürt, wie sie mir bei meinem eintreffen berichteten -  und ein nachbeben gab es noch heute nachmittag, als ich längst hier war  - aber auch das hab ich nicht bemerkt, weil ich grad draußen zum schnorcheln in den wirklich wunderschönen riffen war, seepferdchen inklusive. malapascua ist berühmt für seine hervorragenden tauchgründe.. und jetzt zucken hier alle jedesmal zusammen, wenn jemand durch seinen gewichtigen schritt den bambusboden des lokals, in dem ich grad wifi-anschluss gefunden habe, erschüttert.. 

die einheimschen, bei denen ich wohne und die mich informierten, und denen ich daraufhin fassungslos berichtete, dass ich soeben aus cebu und bohol komme und all die jetzt zerstörten sachen gerade eben noch besucht und fotografiert habe, bitten mich jetzt nur halb im scherz, bloß nicht abzureisen: schließlich hat es bislang immer nach meiner abreise gerappelt. da kann man schon abergläubisch werden -  oder gläubig, wenns denn hilft.. 

denn ich krieg jetzt echt langsam verfolgungswahn. und mache mir gedanken darüber, wie lange man eigentlich glück haben kann..  für heute nacht wohne ich in einer kleinen bambushütte ohne jeden komfort -  aber angesichts der umstände ist ein palmblattdach vielleicht besser als ein betondach. (man ey: jeden schritt spürt man hier  - können die leute nicht einfach mal sitzen bleiben ??..)

es ist schon bemerkenswert, wie in einem betroffenen gebiet sich der alltag für die menschen schlagartig komplett ändert, während überall woanders (auch relativ nahebei) alles seinen gewohnten gang weiter geht. 

ohne diese hintergrundgedanken wäre es hier nämlich wunderschön auf der ca. 4 quadratkilometer kleinen insel, die "schlechte weihnachten" heißt, seit ein paar spanier vor jahrhunderten hier mal ein unfreiwilliges weihnachten auf damals noch unbewohntem strand verbringen mussten, weil schlechtes wetter eine weiterfahrt nach cebu vereitelte.  (meiner unmaßgeblichen meinung nach heißt mala pascua ja eher "schlechte ostern" -  aber das wort pascua wird im spanischen vielseitiger verwendet, und die geschichte spricht jedenfalls von vermasselten weihnachten.. :)

heute ist es hier voller junger tauchbegeisterter leute, die überwiegend gar nix vom erdbeben mitbekamen -  lagerfeuerromantik und gitarrenmusik flirren jetzt nach sonnenuntergang über dem weißen feinsandigen strand, wie jeden abend. das schnorcheln vorhin war auch vom feinsten:  wunderschöne korallengärten fast wie in der südsee, voller bunter fische jeder art einschließlich seepferdchen und skorpionfisch, dazu ein japanisches schiffswrack aus dem zweiten weltkrieg (inzwischen dicht mit korallen und riesenmuscheln besiedelt),  und wer will kann hier mit großen tiefwasserhaien, den tresher sharks, tauchen, die weltweit einmalig hier bis auf 20 meter herauf kommen. 

ich werde beobachten, ob ich die erkundungen wie geplant fortsetzen kann, oder ob änderungen nötig werden. und bete, dass mein schutzengel nicht müde wird und mit meinem reisetempo weiterhin mithalten kann.. 

alles gute nach hause und ganz liebe grüße an euch alle,
thomas :)
 

Dienstag 15.10.13         Erschüttert
Danke, lieber Thomas
für Dein Lebenszeichen! Als die Nachricht von dem Erdbeben durch die deutschen Medien ging, war ich mindestens so besorgt wie Deine Eltern hier in Berlin.
Beruhigend zu wissen, dass es Dich noch gibt.
Deinem Schutzengel - es sind wohl eher mehrere - solltest Du nur Nichtalkoholisches ausgeben. Sonst fangen die auch noch an zu schwanken.
Aus der Südsee frisch zurück.....und irgendwie doch noch nicht so ganz
grüsst - mit Daumendrücken für Deine gesunde Weiterreise -
Evelyn
 

Sonntag  20.10.13         Zwischenstopp Manila - Nachlese Erdbeben vom 15.10.13

liebe leute,

nach ein paar erholungstagen auch zum ordnen meines materials bin ich gerade zurück in "MM" (moloch manila) -  werde aber schon morgen nach mindoro weiter reisen, da mich jetzt der schnorchel- und tauchvirus infiziert hat.  :) 

nach bangkafahrt von malapascua zurück zur hauptinsel cebu und 4-stündiger busfahrt nach cebu city zeigte mir ein taxifahrer auf dem weg zum flughafen die schäden der vergangenen tage vor ort und berichtete, dass nach dem beben ein kurzfristiger anstieg des wasserspiegels (mehrere minuten um 1-2 meter, teils bis hinauf zur küstenstraße, aber ohne tsunami-einschlag) die gesamte ostseite cebus entlang zu beobachten war..  (diesen anstieg hatte ich auf meiner busfahrt in den norden nicht gesehen  - zu der zeit waren wir wohl schon in den bergen hin zur westseite hinüber..)

die fotos meiner erkundungen und der erdbebenschäden habe ich soeben im fatzebuck veröffentlicht -  wer das öffnen kann:  in facebook "La Palma Explorers Freundeskreisreisen" suchen, dann 'Fotos' - 'Alben' - "Cebu-Bohol-Malapascua-Erdbeben" öffnen -  viel spaß mit den bildern.. :)

nach zwei schwächeren nachbeben gab es wohl keine weiteren mehr  - hatte ja auch gereicht.  es soll sich um vertikale schwingungen gehandelt haben:  im gegensatz zu horizontalen schwingungen bleiben häuser, deren boden insgesamt angehoben wird, meist stehen  - nur an den grenzzonen werden sie zerrissen (und eben straßen, landebahnen etc). mehrere koloniale kirchen haben offenbar auf solchen brüchen gestanden, die hat es zerfetzt  - ein großes problem für die oft sehr armen einheimischen, da diese kirchen für sie als gesellschaftlicher mittelpunkt sehr viel mehr als uns bedeuten. und es zeigt, dass es in den vergangenen jahrhunderten ein derartig starkes beben im gebiet offenbar nicht gegeben hat  - obwohl die philippinen teil des pazifischen feuerrings sind und grundsätzlich viel mit vulkanischer und tektonischer tätigkeit zu tun haben.. 

mir geht's gut - die erholung hat hoffentlich auch meinem schutzengel gut getan: er brauchte sie mindestens so sehr wie ich, was man daran sieht, dass ich mir auf der rückfahrt im auf tiefkühlfrost klimatisierten bus eine üble erkältung eingefangen habe, obwohl ich da normalerweise gar nicht empfindlich bin. aber die werde ich hoffentlich bald wieder los sein  -  meerwasser reinigt nase und rachen ja nachhaltig.. ;)

morgen früh geht es also nach puerto galera auf mindoro, der nachbarinsel luzons.  da muss ich nicht fliegen, sondern fahre mit bus und boot. pto.galera gilt  - ähnlich wie malapascua -  als besonders ergiebiger tauchspot, das will ich jetzt testen. hoffentlich bleiben mir die erkundungsergebnisse diesmal erhalten und lösen sich nicht wieder auf wie auf bohol, wo ein schönes mögliches programm bis auf weiteres einfach weggezittert wurde..

alles gute nach hause und ganz liebe grüße rund um den globus,
thomas :)

                                                                                                                          
Mittwoch 30.10.13         Mindoro  - und 2. Nachlese zum Erdbeben

liebe leute,                                                                                                           nach oben

nun will ich mich noch mal von den philippinen melden, die mir inzwischen richtig lieb geworden sind:
ein land mit vielen naturschätzen  - über wie vor allem auch unter wasser,  überaus freundlichen menschen und in einer phase eindeutig VOR der entdeckung durch den tourismus: hier sieht man viele hotspots kaum erschlossen und gar nicht einfach erreichbar, aber dafür noch komplett unverdorben.. :)

MINDORO:
am 21.10. erreichte ich nach bus- und bangka-(auslegerboot)-fahrt die luzon benachbarte insel mindoro an ihrer nördlichen küste bei puerto galera, einem naturhafen von unvergleichlicher schönheit, in welchem schon die spanier ihre schiffe vor taifunen in sicherheit manövrierten. die kulisse ist traumhaft: verschiedene grüne kaps, halbinseln und inseln versperren die freie sicht aufs meer, das wasser ist entsprechend spiegelglatt wie auf einem ruhigen see, aber in wenigen metern entfernung schon hat man die tollsten tauchgründe, die ich bislang je sehen durfte..

die hafenpromenade ist kurz, nur ein paar cafés, dahinter das städtchen: absolut nicht für den tourismus herausgeputzt.
auf einer schön geschwungenen und hügeligen halbinsel liegt das ehemalige fischerdort sabang -  hier haben sich hotels und guesthouses bis auf den strand vorgeschoben, und man findet einen tauchshop neben dem anderen:  ein weltspitzentauchspot, von dem aus man täglich zu neuen unterwasserabenteuern starten kann.

ich konnte mit einem scooter den norden der insel erkunden -  sie wird durch ein gebirge zweigeteilt in mindoro occidental und oriental, hier im norden endet die piste im urwald, den westen kann man von hier aus höchstens in tagelangen wanderungen durch den bergurwald erreichen. ich unternahm einige wanderungen in diese wälder zu verwunschenen wasserfällen und versteckten pfahlbausiedlungen der mangyan, einem mindoro-ureinwohnervolk. diese siedlungen sind sauber und kinderreich, wobei ich auffälligerweise niemals angebettelt wurde  - im gegensatz zu den städten, wo man hungernde kinder und magere alte im absoluten elend leben sieht, dass es einem weh tut..

die schönsten schnorchelspots sind gleich um die ecke im naturhafen, wo leuchtende korallen von einer schier unglaublichen anzahl bunter fische umschwärmt sind  - VIEL dichter als in jedem aquarium.  eine seeschlange  - immerhin die giftigste schlange der welt -  ignoriert mich glücklicherweise, da ich nicht recht in ihr beuteschema passe (sie ist nur ca. einen halben meter lang).

mein tauchguide  - ein hier vor jahren hängengebliebenen deutscher, der täglich im bzw. unter wasser ist - hat mir schnell die tauch-grundbegriffe wieder beigebracht (ich war in meinen jungen jahren viel tauchen, aber die technik hat sich seither entwickelt); und dann schweben wir durch faszinierende schluchten und höhlen, begleitet auch von größeren fischen und der ein oder anderen karettschildkröte, die sich durch uns nicht im geringsten irritieren lässt. auch die riesenmuscheln gibt es hier endlich in hülle und fülle, die wir in der südsee einmal vergeblich gesucht und auch sonst nur sehr gelegentlich entdeckt hatten.  

zum tauchen fahren wir mit dem bangka (= die typischen philippinischen doppel-auslegerboote in verschiedensten größen); nach dem tauchgang lässt der guide noch aus der tiefe einen roten ballon an die oberfläche steigen, so dass uns das boot an der richtigen stelle erwartet, bis wir aufgestiegen sind.

viel zeit des tages verbringe ich aber auch mit meiner arbeit am laptop auf der terrasse meines bungalows, denn die vorbereitung auch der bereits angeschobenen gruppen darf nicht vernachlässigt werden. abends esse ich leckere philippinische gerichte, die es hier leicht gibt -  im gegensatz zu den zahllosen fastfoodrestaurants in den oft vor schmutz starrenden städten. mindoro ist wirklich ein kleines paradies  - jedenfalls wenn man tauchen möchte. 
                                                                                                                          
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2. NACHLESE zum Erdbeben:
zwischenzeitlich habe ich nun auch genügend gehört und filmberichte zu dem verheerenden erdbeben auf bohol gesehen, so dass ich auf dem laufenden bin:
am 21.10. (dem tag meiner ankunft auf mindoro) gab es ein weiteres nachbeben der stärke 5,5  -  viele der zuvor beim hauptbeben vom morgen des 15.10. mit der stärke 7,2 beschädigten häuser haben das nicht überstanden.  auf bohol ist so gut wie kein haus ungeschoren davon gekommen, alle straßen und brücken sind beschädigt, die meisten waren (und sind teilweise noch immer) nicht mehr passierbar. landebahn und kaianlagen waren zunächst unbenutzbar, so dass bohol tagelang abgeschnitten war, und im hinterland wurden immer mehr tote gefunden.  bilanz: zehntausende zerstörte häuser, tausende verletzte, nunmehr 222 tote und 8 komplett verschwundene (ob die in die klaffenden erdspalten und urplötzlich öffnende dolmen gestürzt sind ??).   
inzwischen läuft zumindest der verkehr notdürftig wieder -  aber das bohol, dass ich nur wenige stunden vor dem beben verlassen hatte, gibt es nicht mehr..

auch die bilder von cebu zeigen, dass hier mehr los war als zunächst angenommen: es war durchaus ein kleiner tsunami, der auf das watt der ebbe lief und viele boote zertrümmerte. bei den filmaufnahmen, oft von überwachungskameras, sieht man, wie die einheimischen nicht flüchten, sondern zum strand laufen und sich das schauspiel immer neuer gewaltiger wellen anschauen, bis sie von den auflaufenden flutmassen zur umkehr gezwungen werden. 

bei den filmen fiel mir auch wieder ein, dass ich mich auf meiner busfahrt in den norden am morgen des erdbebens über die vielen menschen gewundert hatte, die um diese recht frühe uhrzeit schon auf der straße sind. teilweise musste der bus sich durch die massen regelrecht hindurchmanövrieren, aber ich dachte, vielleicht ist ja markttag.. jetzt wurde mir klar:  die waren alle soeben aus ihren häusern gestürzt und trauten sich nun nicht mehr rein, denn es waren ja nachbeben zu erwarten (die auch noch den ganzen tag anhielten). aber autofahrer haben das beben  - zumindest die abgeschwächte form auf cebu - gar nicht wahrgenommen, wobei der fahrer ja möglicherweise in der lenkung was spürte, was er nicht zuordnen konnte. 

wie auch immer:  hätte ich der überlegung nachgegeben, malapascua zu opfern und einfach einen tag länger auf bohol zu bleiben, wäre ich von der insel nicht mehr weg gekommen: die fähre legt um 8:15 ab  - das beben ereignete sich laut überwachungskameras wenige minuten zuvor um 7:55 (laut offizieller angaben um 8:12):  von da ab war ein fortkommen von der insel für tage nicht mehr möglich. mein schutzengel hat mir also den richtigen gedanken eingegeben:  "malapascua muss sein !" und mich weiter gescheucht -  auch wenn er dafür wieder sehen musste, wie er hinterher kommt..  DANKE !! :)

nun verbringe ich meine letzten tage auf den phils und werde am wochenende nach manila zurück kehren, da ich am montag von dort aus weiter nach thailand fliege, um dort im november auch noch einiges zu erkunden und die kommende südostasien-freundeskreisreise vor ort festzuklopfen. ich werde mich dann bei gelegenheit wieder melden  - bis dahin alle guten wünsche nach hause und ganz liebe grüße aus mindoro,
thomas :)
                        
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