Erkundung Darién Gap 2006

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Fotostrecke Darién

Bericht über eine Expedition zu den
Emberá-Wounáan im Darién Gap,
September 2006

La PalmaMogueGrenzexpedition; Minga

                                                                                                       panama-city, 20.09.06
liebe leute,

zurueck in panamá, moechte ich fuer die interessierten den versprochenen bericht ueber meine exkursion in den darién gap hier ablegen.

(obacht: der bericht ist recht lang geworden, aber die ereignisse lohnten eine genauere darstellung. fuer mich haben diese berichte gleichzeitig den vorteil, dass ich "unverlierbare" erinnerungshilfen habe und meine eigenen aufzeichnungen auf die reinen daten reduziert halten kann. es schreibt sich auch besser und schneller an der tastatur im internet-café als nachts bei schlechtem licht im hotel-bett o.ae...)

der morgen des letzten mittwoch (vor exakt einer woche) fand mich frueh am bus-terminal: um 4:00 frueh ging der erste bus in den darién. beim darién handelt es sich um die oestlichste provinz panamás, hauptsaechlich ein riesiges, teils gebirgiges urwald- und indianergebiet zur grenze nach kolumbien hin. dieses gebiet ist weitgehend unzugaenglich, wie ein korken verhindert er hier am zugang nach suedamerika jeden verkehr zwischen den beiden amerikas, kein (legales) durchkommen ist moeglich, ich habe es getestet. entgegen der propaganda fuehrt nicht einmal die "traumstrasse der welt", die panamericana, hier durch: es ist also legende, dass man auf ihr ganz amerika von alaska bis feuerland durchgaengig befahren koennte...

die amis verhindern mit massivem druck einen ausbau der pan-am, weil sie ein einsickern von guerilla und narcotraficantes, also drogenschiebern, aus kolumbien verhindern will. die grenze verlaeuft exakt auf der wasserscheide des grenzgebirges, so dass es auch keine verbindenden wasserwege gibt. auf kolumbianischer seite ist hier ebenfalls die welt zu ende: nix als urwald und ausgedehnte suempfe, was natuerlich einen idealen rueckzugsraum fuer alles staatsferne erst richtig herstellt. andereseits bleibt auf diese weise hier ein refugium fuer natur und traditionelle lebensweise der waldindianer erhalten, das sonst noch massiver gefaehrdet waere.

zu meinem erstaunen handelt es sich beim eingesetzten bus richtung darién nicht um einen klimatisierten komfortablen reisebus, wie sie sonst in panamá auf fernstrecken eingesetzt werden, sondern um eines dieser bunten rauchenden und stampfenden ungetueme, die man sonst eher in der stadt als linienbusse herumkrachen hoehrt. laut, langsam und unkomfortabel, die lenkung hat mindestens eine halbe umdrehung spiel - dafuer jede menge ambiente bei den staendigen zu- und abstiegen der einheimischen, nette gespraeche immer eingeschlossen. bald wird es eng im bus, gut dass ich schon seit panamá drin sitze.

es gibt nur eine strasse richtung osten: die panamericana. bei sonnenaufgang erreichen wir die grenze zum darién. man kann sie nicht verpassen, denn ein militaerposten kontrolliert die papiere der einreisenden und notiert meine daten. ab hier gibt es zwischen reinen urwaldabschnitten hauptsaechlich indianerdoerfer rechts und links der strasse, man erkennt sie an ihren traditionellen holzstelzenbauten mit palmblattdach. fein saeuberlich getrennte kuna- und emberá-doerfer rauschen an den fenstern vorbei, dazwischen immer wieder urwald. auch die morgendlichen fahrgaeste sind nun indianer, oft kinder auf dem weg in die schule.

drei weitere militaerposten-kontrollen, jedesmal muss ich genau erklaeren, was ich hier will. meine frage nach einem moeglichen grenzuebergang wird jedesmal abschlaegig beschieden, wegen der gefahren im grenzbereich. aber jedesmal wenn ich erklaere, dass ich die moeglichkeiten auslote, ob es lohnt, deutsche touristen in den darién zu bringen, werden sie sehr freundlich. eventuell schaetzt man dies als beitrag zur entwicklung dieses abgelegenen landstrichs ein - und man will sich ja nix nachsagen lassen...

seit eintritt in den darién ist die panamericana, die in panamá-city als autobahn begann und bis zur provinzgrenze als mehrspurige asfaltierte fahrbahn weiterfuehrte, zur einspurigen loechrigen sandpiste geworden. einsetzender regen macht sie nun zur dreckschleudernden schlammrutschbahn. sechs stunden dauert die fahrt, dann muss ich in metetí austeigen. der bus faehrt noch weiter bis ins indianerdorf yaviza, dort endet dann die beruehmte panamericana in einem sumpf und wird erst irgendwo tief in kolumbien fortgesetzt...

meine eigene reise aber setze ich in einem pickup fort, der mich an die suedliche kueste zum "hafen" puerto quimba bringt: ein anleger und ein militaerposten an einem urwaldfluss, sonst nix. wieder werden meine daten notiert, wobei der diensthabende junge soldat sein gewehr nicht loslaesst, was mich etwas nervoes macht, weil man ja vielleicht nur entweder schreiben oder auf die knarre aufpassen kann.

in das hier bereitstehende boot kann ich nach dem beladen desselben mit vielen kisten voll fruechten, bananenstauden und saecken mit reis und weiss ich nicht was, auch einsteigen. ein junger indianer sitzt neben mir mit einem pappkarton auf dem schoss, zwei kaninchen darin. dann geht es los durch die fjorde und inselwelt dieser abgelegenen pazifikkueste, hier erinnert mich alles ein wenig an die suedpatagonischen fjorde, nur viel waermer. ich komme mit dem indianer ins gespraech: er ist emberá, hat einige wochen in panamá gearbeitet und will nun zurueck nach hause in sein dorf, um wieder auf seinem land zu arbeiten. er hat grosse sehnsucht nach seiner familie.

La Palma                                                                                                        
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nach einer halben stunde flotter fahrt kommt am anderen ende einer grossen bucht die (anders uebrigens nicht erreichbare) hauptstadt des darién in sicht: la palma (!!) wirkt ein wenig wie puerto edén in patagonien (unsere patagonien-veteranen erinnern sich sicher an das dorf der letzten arawak-indianer). bunte holzhaeuschen auf pfaehlen stehen in der ersten reihe im tidenhub-bereich, dahinter eine strasse, gleich dahinter die zweite reihe haeuschen, dahinter ziehen sich noch einige haeuschen den sonst gruenen hang hinauf, das ganze kaum 200 meter lang, das war es dann schon. 1.500 einwohner, keine autos bis auf drei pickup-taxis, kein internet-café, aber eine hochschule und eine universitaet (!).

schnell habe ich die stadt erkundet: an einem ende die indianerbehoerde, am anderen ende fuehrt ein schmaler pfad entlang der kueste ins benachbarte indianerdorf la puntita. die einheimischen sind auffallend aufgeschlossen und hilfsbereit. in einer fonda (kleines strassenlokal) esse ich wirklich hervorragenden fisch zu mittag, dann nehme ich erstmal ein zimmer in einer kleinen hostería: das haus in der ersten reihe schwebt auf pfaehlen ueber der ablaufenden flut, statt fensterscheiben holzgitter in den wandoeffnungen, aber eine hemmingwaymaessige terrasse mit schoenem blick ueber die bucht. mein holzbretter-zimmerchen hat sogar ein eigenes bad. dieses ist absout dunkel, nur aus dem duschabfluss leuchtet es hell. ich schaue hinein und unten aufs helle wasser unterm haus hinaus. mit dunklem verdacht oeffne ich den klodeckel: helles tageslicht durchflutet den raum...

nun weiss ich ja schon, dass das mit der abwasserentsorgung ins meer weniger problematisch ist als es sich anhoert: unter solchen wasser-latrinen tummeln sich tausende fische, die alles abfallende so schnell verputzen, dass das wasser regelrecht zu brodeln beginnt. da schwimmt nix mehr weg. aber hatte ich nicht gerade eben so leckeren frischen fisch gegessen..? gibt es da etwa irgendwelche zusammenhaenge..? na gut, das naechste mal werde ich wohl zumindest die haut weglassen... ;-)

auf der strasse treffe ich den jungen emberá wieder. er heisst lionel und kann heute nicht mehr weiter in sein dorf reisen, weil die flut bereits ablaeuft und man nur bei flut in den fluss, der zu seinem dorf fuehrt, gelangen kann, sonst ist dort der wasserspiegel zu niedrig fuer ein boot. stattdessen bringt er mich zur indianderbehoerde, wo ich in dessen chef, dem emberá clementino, einen sehr hilfsbereiten mitarbeiter finde. er organisiert eines der pickup-taxis, und lionel und ich vertreiben uns die zeit, die umliegenden doerfer zu erkunden: es sind nur zwei, seteganti mit colonos (siedlern) und chepegana mit rein schwarzer bevoelkerung. dann ist die strasse wieder zu ende.

mir gefaellt die zurueckhaltende und leise, freundliche art von lionel. er hat so gar nix von der macho-manier der latinos. er erzaehlt von seinem dorf und seiner familie: er wohnt in mogue am gleichnahmigen fluss, sein volk lebt dort voellig traditionell und will von seiner kultur auch nicht lassen. frueher, unter dem diktator arnulfo arias anfang der 70'er jahre, wurde sein volk verfolgt und sollte - genau wie die schwarzen - als unnuetz und unpanamaisch ausgemerzt werden. indianer, die den traditionellen lendenschurz trugen oder ihre eigene sprache sprachen, kamen ins gefaengnis. erst der staatsstreich des spaeteren volkshelden omar torrijos (torrijos-carter-vertrag zur rueckgabe des kanals an panamá zum ende des jahrhunderts) hat seinem volk entspannung gebracht: unter seiner regierung wurden die indianer erstmalig formal als gleichwertige staatsbuerger anerkannt, schulen und gesundheitsposten in jedem dorf wurden eingerichtet, und sie durften seither ihre traditionen wieder pflegen. heute erweist sich gerade dieser umstand als chance: frueher galten die indianer als unnuetz, weil sie nichts zum volkseinkommen beitrugen und ihr land nicht urbar machten, sondern den wald schuetzten. heute ziehen ihre traditionelle lebensart und ihre unberuehrten waelder zunehmend touristen an, die einzige geldquelle der abgelegenen regionen. im darién allerdings hapert es gerade damit noch gewaltig, da er gemeinhin als gefaehrlich gilt und sich deshalb die veranstalter zurueckhalten. dabei - betont lionel - bietet sein volk alles, was man sich als tourist wuenschen kann: traditionelle lebensart, unberuehrte natur mit viel wildlife, freundliche aufnahme in den doerfern, die besten naturfuehrer und wunderschoene handarbeiten. und absolute sicherheit. er laedt mich in sein dorf ein, und ich nehme natuerlich freudig an.

Mogue                                                                                                            
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am folgenden morgen treffen wir uns um 7:00 uhr an der mole, und ein motorisierter einbaum aus mogue nimmt uns auf. die fahrt geht hinaus in die fjorde, zwei stunden lang nix als gruen bewaldete ufer rechts und links (das wasser ist hier auch wieder sauber..). nach kreuzung einer grossen, gluecklicherweise morgens sehr ruhigen meeresbucht voller felsiger inselchen fahren wir bei flut in den río mogue ein. bald wird es eng und seicht, mir wird klar dass hier ohne die einlaufenden flutwasser kein durchkommen waere. die baeume wachsen ueber dem fluss zusammen. einmal sitzen wir auf einem ueberspuelten querliegenden baumstamm auf, muessen auf dem stamm balancierend aussteigen und das boot hinueber hieven. ein fischadler schaut uns zu, stoisch ueber uns auf einem toten ast sitzend.

nach einiger zeit erreichen wir die sandbank, an der das dorf liegt. einige indianerkinder erwarten uns schon am ufer und freuen sich vor allem ueber die karnickel, die sich ihrerseits freuen, endlich aus der kiste zu kommen, erleichtert ins gruene hoppeln und sofort zu fressen beginnen. doch bald kommen sie wieder in die kiste...

wir tragen unser gepaeck hinueber ins dorf: palmblattgedeckte runde daecher, aus denen rauch aufsteigt, ragen aus dem gruen. die huetten sind allesamt auf pfaehlen gebaut und haben keine waende, sondern nur das grosse dach, ideal fuer belueftung und klimatisierung. alles leben spielt sich draussen bzw. in diesen offenen huetten ab. als einzige moderne bauten sehe ich eine schule und einen gesundheitsposten, davor eine schiefe telefonzelle (!), was witzig aussieht mit all den indianern drum herum. die frauen tragen nur einen wickelrock um die huefte, am oberkoerper nix als ketten, so dass ich zunaechst gar nicht weiss, wo ich hingucken soll. automatisch will ich mich abwenden und warten, bis sie sich fertig angekleidet haben. aber sie sind halt schon fertig.. nach einer weile habe ich mich daran gewoehnt und kann wieder geradeaus gucken. ich werde zunaechst der coordinadora vorgestellt, sie ist in unserem sprachgebrauch etwa die haeuptlingsfrau. sie bringt mich zum kulturhaus, dem groessten rundbau in der mitte des dorfes, auf dessen plattform ich die naechsten tage wohnen werde. man erreicht diese plattform ueber einen kerbig geschnitzten holzstamm als treppe.

ich richte mich kurz in meiner zugewiesenen haengematte ein, dann holt mich lionel ab zu seiner familie. ich komme gar nicht nach mit dem auseinanderhalten seiner vielfaeltigen verwandtschaftsbeziehungen, und mindestens tausend kinder haben auch noch platz in der stelzen-huette. lionels vater bulongo ist der familienchef und mit seinem ausladenden bauch eine echte respektsperson. lionels mutter richtet in einem riesigen topf auf dem feuer gerade das mittagessen an. seine junge frau melena kuemmert sich um die beiden kinder. der kleinere heisst yogi und ist zwei jahre alt, er staunt mich mit grossen augen an. viele kinder hier haben noch nie einen weissen gesehen, auch in la palma war ich der einzige weisse. staendig wollen mir die kinder ins haar fassen. aber als ich den kleinen auf den arm nehmen will, bekommt er einen schreck und laeuft zu seiner mama..

die feuerstelle ist auf dem holzboden in einem holzgefassten sandbett eingerichtet und wird von drei grossen holzscheiten gespeist, die sternfoermig angeordnet sind und nur an ihrem mittigen schnittpunkt brennen. so werden die scheite nach bedarf langsam nachgeschoben, die flamme reicht gerade fuer einen topf und ist quasi regelbar. man kann auch mit mehreren toepfen kochen, die gerade nicht gebrauchten werden zwischen den scheiten ins sandbett gesetzt. an den dachbalken haengen haengematten, die gleichzeitig als sitzmoebel und betten dienen. ich sitzte auf einer kiste, in der die familie ihre dokumente und fotos verstaut haelt. ich muss mir die fotos der "pajaro jai" anschauen, einer grossen modernen segeljacht, aber nach traditioneller methode gebaut, die gerade mit einem teil des volkes in den usa auf goodwill-tour ist und natuerlich der ganze stolz des dorfes ist.

im laufe der naechsten tage lerne ich wohl saemtliche huetten und deren bewohner kennen, denn alle wollen mich einladen. ich revanchiere mich mit einer unzahl fotos, alle wollen die ergebnisse gleich auf dem bildschirm bewundern. ich bin froh ueber die unkomplizierte art der emberá. sie sind noch nicht so geschaeftstuechtig wie die kuna, die fuer jedes foto einen dollar verlangen. so haben wir viel echten spass miteinander. die stimmung im dorf ist ausgesprochen friedlich und ruhig, keine spannung oder hektik. alle notwenige arbeit wird in ruhe und gemeinsam unternommen, sei es waesche-waschen im fluss (dabei viel baden und spass), feldarbeit (auch dabei keine hektik aber viel spass), handarbeiten herstellen (dabei viel schwatzen und spass) oder einfach in der haengematte schaukeln (auch viel schwatzen uns spass). so einfach und so schoen kann das leben sein...

als handarbeiten werden stroh-gefaesse hergestellt. ich hatte mich schon ueber die wunderhuebschen bunten motive gefreut, die ich auf bildern sah, aber als ich die gefaesse hier in die hand nehme, bin ich zusaetzlich ueberrascht, wie fest und schwer sie sind. man kann ihre qualitaet geradezu fuehlen. alle farben werden aus naturgrundstoffen hergestellt, man erklaert mir im lauf der zeit alles, ich bin da jetzt experte.. ;-)

morgens gibt es geraeucherten fisch mit gebratenen bananen, mittags fleisch mit reis und abends fisch oder fleisch mit reis und bananen. dazu chicha de limón: ein hervorragendes erfrischendes getraenk aus frischen zitronen, ausserdem zitronengrass-tee oder frischen kaffee von der finca. alle produkte werden selber hergestellt; reis und kaffee in solchen mengen, dass sie etwas davon auf dem markt in la palma verkaufen koennen.

es gibt eine kleine tienda, wo man dinge erhaelt, die man nicht selber herstellen kann, z.b. salz oder batterien fuer taschenlampen. nachts wird die plattform ausser mit dem herdfeuer auch mit einer oellampe beleuchtet. es gibt natuerlich keine bar und auch kein bier. aber in der tienda gibt es abends strom und einen fernseher ohne empfang, aber dvd-einschub, der nach sonnenuntergang gelegentlich auf kino macht und dann auf den platz strahlt, vor dem sich indianer treffen und gespannt einem dvd-film folgen. ausser sonntags, da ist ab sonnenuntergang schicht.. nachts hoert man alles aus den huetten, und dennoch ist es auffallend still: nur naechtliche waldgeraeusche, mal ein regenschauer, gelegentlich ein husten aus der nachbarhuette, aber niemals schnarchen. wie machen sie das nur..?!

ich esse abwechselnd in verschiedenen huetten mit, werde schon morgens um 6:00 uhr zum fruehstueck gebeten. denn mangels strom lebt man hier mit dem tageslicht. gebadet wird im fluss, fuer die andere verrichtung gibt es einige latrinen. mir faellt die unglaubliche sauberkeit auf, obwohl man hier ja keine fliesen wischen kann: staendig wird die huette gefegt, auch draussen ist alles absolut picobello. muell wird in "chiles" gesammelt, das sind bastkoerbchen, die dann zum kompost gebracht werden.

am ersten tag lerne ich das leben im dorf kennen. nachmittags gibt es tanzunterricht fuer die kleinen: die haeuptlingsfrau bringt den kindern indianertaenze bei. alle erscheinen mit ihrer typischen schwarzen koerperbemalung, sieht aus wie taetowierung, waescht sich aber mit der zeit ab. die kinder haben viel spass beim unterricht, und mir faellt auf, wie sehr sich kindern aehneln ueberall in der welt: sie lernen zwar was anderes, aber als ein kleines maedchen was falsch macht und die anderen (freundlich!!) lachen, da schaemt sie sich genau so wie es ein deutsches kind tun wuerde...

lionels vater ist eine art medizinmann: er kennt sich in der botanik aus wie kein zweiter und weiss zu jeder pflanze die entsprechende heilwirkung. er schwoert, er koenne mit seinen pflanzenextrakten krankheiten bis hin zu rheuma und sogar krebs heilen, aber die westliche medizin erkennt seine methoden nicht an. beliebt ist ein waesserchen das nach einmaliger einreibung keinen haarwuchs mehr auf der haut zulaesst. die indianer hassen koerperbehaarung. einmal waren pharmaceuticos im dorf, denen hat er eine menge gezeigt...

wenn ich in meiner haengematte schaukele, kommen oft indianerkinder, aber auch erwachsene in meine huette und setzen sich zu mir. sie sagen kein wort, schauen mich nur unverwandt an. wenn ich sie dann anspreche, beginnen die jungen maedchen zu tuscheln und zu lachen, richtige backfische. mit den kindern und den erwachsenen kann ich dann richtige unterhaltungen fuehren - sie wollen einfach mit diesem eigentuemlichen fremden, der da tagelang bei ihnen wohnt, mal geredet haben...

abends sitze ich in der huette einer familie, man hat mir eine haengematte angeboten, die ich aber dem grossvater ueberlasse, der sie nach langem widerstand auch dankbar annimmt. reis und bananen sind sehr lecker, das fleisch ist in streifen geschnittenes trockenfleisch und etwas gewoehnungsbeduerftig.

am folgetag fuehrt lionel mich in der gegend herum. ich sehe die fincas, die vom urwald kaum zu unterscheiden sind, da alles durcheinander waechst. auch im wald immer wieder mal vereinzelte huetten von dorfbewohnern.

Expedition zur kolumbianischen Grenze                                                          
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nach zwei tagen wollen lionel und ich aufbrechen zu einem besuch der nachbardoerfer. dabei werden wir uns der kolumbianischen grenze naehern. ich bin gespannt auf den ausflug.

wir nehmen pferde. auf meinem kann ich mich zunaechst schwer halten, weil es keine steigbuegel gibt. aber gluecklicherweise faellt das tier aus dem schritt meist gleich in den galopp, der ist weicher als trab, und ich muss mich halt irgendwie mit den beinen festklammern. das werde ich aber bald in den schenkeln spueren...

gegen mittag kommen wir ins dorf la india, das aus kaum 10 huetten besteht und in welchem wir freundlich aufgenommen werden. ich spiele mit zwei zahmen pekaris, den gemeinhin ob ihrer aggressivitaet gefuerchteten suedamerikanischen wildschweinen. auch hier gibt es eine zwergschule mit einer lehrerin, die alle 14 kinder des dorfes zugleich unterrichtet. sie erklaert mir gern ihre arbeitsweise: waehrend sie den groesseren aufgaben gibt, die sie selber loesen sollen, kuemmert sie sich um die alphabetisierung der kleineren.

von nun an geht es zu fuss weiter, weil der weg fuer pferde zu aufgeweicht ist. ich merke bald, dass meine trekkingsandalen in der teils schlammigen, teils auch noch steilen gegend an ihre grenzen kommen. hier gehts eben nur barfuss oder mit gummistiefeln. die berge ruecken naeher heran, der weg wird teils sehr steil. viele bachlaeufe muessen durchquert werden, entweder direkt oder auf baumstaemmen, die ueber dem graben liegen. es wimmelt geradezu von papageien, tukanen, affen und titís, das sind kleine langschwaenzige halbaffen, die uns in horden durch die baumwipfel turnend eine weile begleiten und uns dabei genauso beobachten wie wir sie. wir uebernachten in einer notunterkunft aus aesten und palmblaettern, am feuerchen beim abendlichen essen – reis, banane und gesammelte kräuter - fuehle ich mich wie bei karl may und ruediger nehberg zugleich...

am folgenden morgen brechen wir frueh auf. wir wollen zum in der naehe befindlichen horst einer harpyie, dem groessten existierenden adlervogel. noch am vormittag haben wir ihn erreicht und beobachten das gewaltige nest in der krone eines riesigen ceiba-baumes. wir haben glueck: die mama ist grad am fuettern der jungen. erst sehe ich nur etwas unfoermiges, was ich fuer hals und kopf des vogels halte. aber nachdem lionel einen gellenden pfiff ausstoesst, richtet er sich auf, und ich erkenne, das es nur der schwanz war: jetzt sehe ich mit dem fernglas deutlich den weissen kopf mit seiner typischen federkrone, die schwarze augenmaske und den gewaltigen schnabel. er beobachtet uns mal mit dem rechten, mal mit dem linken auge. dabei steht er auf seinen saeulenartig wirkenden beinen, die so unfoermig kraeftig wirken, weil sie bis hinunter zu den moerderischen krallen gefiedert sind.

wir beobachten die mutter mit ihrem jungen fast eine stunde lang, dann wippt der riesenvogel ein paar mal mit seinem oberkoerper und spreizt seine gewaltigen fluegel. das wiederholt er noch ein paar mal, er bereitet sich offensichtlich zum abflug vor. dann schliesslich wirft er sich vom baum und segelt mit wenigen maechtigen fluegelschlaegen davon.

ein weiteres indianerdorf liegt auf dem weg. es wird von waounaan bewohnt, einem volk der gleichen ethnie wie die emberá, aber mit anderem dialekt. es liegt eindeutig im grenzbereich nach kolumbien.

nach ein paar schritten schon - also lange vor erreichen des dorfes - bleibt lionel stehen und blickt etwas indifferent in den wald. ich folge seinem blick und sehe zunaechst garnix, aber dann bewegt sich was: ein trupp militaer (genauer: nationalpolizei) tritt schwerbewaffnet aus dem dickicht. sie halten schwere gewehre bzw. winzige maschinenpistolen im anschlag, zum glueck nicht direkt auf uns gerichtet. ein stiernackiger weisser mit schwarzer farbe im gesicht herrscht mich in amerikanischem englisch an, was ich hier zu suchen habe. ich denke, es handelt sich um einen berater der amerikanischen drogenbehoerde dea, wundere mich nur dass er sich die muehe macht hier im wald herumzukriechen. schon komisch - kolumbianer und amerikaner haben ja was gemeinsam: sie sind beruechtigt in der welt. aber waehrend die kolumbianer immer versuchen, diesem vorurteil entgegenzutreten und jeden besucher mit ihrer unglaublichen freundlichkeit und hilfsbereitschaft beschaemen, geben sich zumindest die offiziellen amis offenbar muehe, ihrem ruf jederzeit gerecht zu werden... etwas nervoes bin ich schon, aber ich antworte moeglichst ruhig auf spanisch und lasse mein spruechlein betreffs touristen ab. der stier tritt etwas irritiert zurueck und ueberlaesst es nun dem panamaischen zugfuehrer, mit mir zu reden. dieser ist hoeflich-verbindlich und erklaert mir, dass sie mir in meinem eigenen interesse nicht gestatten koennen, weiterzugehen, da die gegend naeher zur grenze unsicher sei. (von welcher seite sagt er aber nicht..) na gut, ich gebe ja zu, ich habe ein gewisses verstaendis fuer diese jungs: sie haben eindeutig andere probeleme, als durchgeknallten tourguides beim grenzuebertritt behilflich zu sein. ich beschliesse, einfach nicht mehr zu glauben, dass es moeglich waere, hier ueber die grenze zu kommen, es bringt ja auch nix: was will man denn ohne ausreisestempel hier und ohne einreisestempel auf der anderen seite einer etwaigen kolumbianischen kontrolle erzaehlen? sie MUESSEN einen dann ja fuer schmuggler oder schlimmeres halten...

allerdings hatte ich eh nicht mehr ernsthaft vor, die grenze im darién zu ueberqueren. erstens ist es von hier aus noch viel zu weit zu fuss, und dann haette ich auch noch wieder irgendwie zurueck gemusst, um mein in panamá deponiertes hauptgepaeck zu holen. und wenn man mich beim zurueckkommen wieder erwischt haette, haette ich wohl ernsthafte erklaerungsschwierigkeiten...

wir sind also selbstverstaendlich sofort bereit, umzukehren, worauf die polizisten auch offenkundig selber erleichtert sind und sehr hoeflich werden. man wuenscht sich gegenseitig guten weg, und wir marschieren zurueck. am nachmittag erreichen wir la india, wo uns ein indianer im cayuco (kleiner gestakter einbaum, eine echt kipplige angelegenheit..!) den fluss abwaerts teils durch kleine stromschnellen zurueckbringt, so dass wir noch am selben abend wieder in mogue sind und hier maechtig hungrig in die toepfe langen...

Minga                                                                                                              
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fuer den naechsten tag (sonntag) ist eine minga angesagt: das ganze dorf arbeitet dann zusammen an einem bestimmten projekt. diesmal handelt es sich um ein sehr grosses einbaumboot, das von lionels vater bulongo im wald fertiggestellt wurde und nun von dem ort, an dem der baum gefaellt und ausgehoehlt wurde, in gemeinsamer anstrengung zum fluss gezogen werden soll. zu diesem zweck hat man in den letzten tagen einen durchgaengigen schnurgeraden pfad durch den wald geschlagen. das ganze dorf wird sich an der aktion beteiligen. auch ich werde zu der minga eingeladen, denn es waere das erste mal, dass jemand die aktion fotografisch aufzeichnen koennte.

im anschluss an die erfolgreiche durchfuehrung muss es dann traditionell ein fest fuer alle beteiligten geben. zu diesem zweck wird bereits ab mitternacht in bulongos huette gekocht und gebraut, was das zeug haelt: morgen muss es neben einem angemessenen festessen auch chicha fuerte in mengen geben, damit die beteiligten genuegend kraft fuer die schwere arbeit haben. chicha fuerte ist ein gegorenes zuckerrohr-mais-getraenk, das ausgesprochen sueffig ist und einen bald beschwingt und die arbeit als grosse gaudi erleben laesst.

im morgengrauen trifft sich die ganze dorfgemeinschaft zum fruehstueck, dann wandern alle jungen leute einschliesslich der maedchen ca eine stunde lang zu der baum-einschlagstelle. das boot ist aus einem wirklich gewaltigen baum geschnitzt worden und locker zehn meter lang und gut einen meter breit. es ruehrt sich zunaechst keinen zentimeter vom fleck. erst als ein langes seil an seinem bugspriet befestigt worden ist, an dem sich nach vorn hin erst die jungen maedchen, dann die jungen maenner aufreihen und auf kommando vorn zu ziehen und hinten zu schieben beginnen, kommt das boot auf dem rutschigen schlammigen lehmboden langsam in fahrt. mindestens 50 leute ziehen nun mit einem heidenspektakel froehlich an dem seil, das boot wird immer schneller. ohne anzuhalten, aber mit viel geschrei geht es nun durch den wald, immer geradeaus richtung fluss. immer wieder werden kalebassen mit chicha fuerte aus dem boot nach vorne durchgereicht, um den zugpferden kraft und gute laune zu bereiten. die stimmung ist unglaublich gut...

ich turne immer wieder um den lindwurm herum, mache fotos von allen beteiligten und drehe sogar einige video-filmchen mit der digicam. teilweise fahre ich im boot mit. eine weile regnet es, eine willkommende erfrischung. endlich kommen wir an den fluss, hier aber muss das boot eine steile boeschung ueberwinden. also erstmal halt, dann wieder vorsichtiges anschieben, keiner darf sich im sturzbereich des bootes aufhalten. die bootsspitze faehrt weit ueber die boeschung hinaus, endlich neigt sich der ganze bootskoerper, das heck lupft hoch in die luft, und das boot rauscht kopfueber in den fluss. der bug bohrt sich tief in den schlammigen grund, die jungs springen von der boeschung mit gejohle in den fluss, denn nun muss das boot vorn angehoben und hinten nachgeschoben werden. schliesslich liegt es quer im fluss, diesen abriegelnd, selber komplett voll wasser. es muss ausgeschoepft werden, endlich ist es fahrbereit und wird, von der johlenden menge am ufer und im wasser begleitet, zum anleger von mogue gefahren, wo es wie vorgesehen exakt mittags eintrifft. eine heidenarbeit, aber verwandelt in ein heidenspektakel, zur freude aller beteiligten.

nun wird die verdiente belohnung eingefahren: im dorf haben die alten aus bulongos huette das festessen fuer alle vorbereitet. den ganzen nachmittag wird nun gespeist, getrunken und gefeiert, dabei gesungen und getanzt. da alle mehr oder weniger betrunken sind von der chicha, die bis in die nacht in stroemen fliesst, fallen singen und tanzen entsprechend "grazioes" aus. lionel und ich sind wohl die einzigen, die halbwegs nuechtern bleiben. nach und nach fallen viele indianer einfach um und schlafen ihren rausch bis zum naechsten morgen aus. anzumerken ist, dass es trotz des chicha-konsums keinen einzigen negativen zwischenfall gab: die indianer tragen offenkundig keinen unterschwelligen frust mit sich herum, sie sind auch unter alkoholeinfluss absolut nicht aggressiv, sondern froehlich und freundlich - was haben wir gelacht!! - bis zum finalen umkippen...

am montag dauert es entsprechend lange, bis alle wieder auf den beinen sind. dann aber gehen die meisten anstandslos auf die felder zum arbeiten. fuer mich heisst es nun packen und abschied nehmen, mit der mittaeglichen flut muss ich zurueck nach la palma, denn alles hat ein ende, nur die wurst hat zwei...

zum fruehstueck gibt es heute frisches pekari-fleisch. einfach fantastisch - ich glaube wirklich, noch nie so gutes fleisch gegessen zu haben..!!

melena schenkt mir zum abschied eins ihrer handarbeiten, ein wunderschoenes kleines (und damit fuer mich auch tragbares) gefaess aus palmblattfasern. der kleine yogi hebt die aermchen und will sich von mir aufnehmen lassen. als ich ihn tatsaechlich aufnehme, strahlt er mich diesmal freudig an und greift mir prompt in die haare... man glaubt ja nicht, was es fuer ein glueck ist, wenn einem so ein kleiner wurm endlich so vertraut.! ich versichere, dass ich alle fotos und die filmchen, auf dvd gebrannt, sobald moeglich postalisch nach mogue, darién, senden werde.

ein indianer, der mit marktware eh in die stadt muss, nimmt mich in seinem boot mit. lionels nichte gruselda, seine tante jeni und der emberá-student armando nutzen die gelegenheit, ebenfalls in die stadt zu kommen. am anleger gibt es grossen umarmungsreichen abschied, bevor wir zu viert in den fluss stechen und noch lange winken. eine horde titís begleitet uns wieder eine weile mit aufgeregtem gekecker. lionel wird nun seine kaninchenzucht aufbauen und auf seiner finca reis und bananen anpflanzen. wir haben uns zum abschied ewige freundschaft geschworen, wieder komme ich mir vor wie bei winnetou, bloss in echt. ich habe einen dicken kloss im hals..

und alle hoffen, dass es mir gelingen moege, deutsche touristen davon zu ueberzeugen, zu ihnen nach mogue in den urwald zu kommen, um dort die traditionelle, unverdorbene lebensweise der emberá kennenzulernen und damit einen wichtigen beitrag zum erhalt ihrer kultur zu leisten. denn nur wenn sie mit dem erhalt ihrer kultur finanziell erfolgreich sind und wirtschaftlich ueberleben koennen, koenne sie an ihr festhalten. ohne tourismus ist ihre kultur in den augen der wirtschaftlich denkenden welt wertlos, und der anpassungsdruck wird noch groesser. wer haette gedacht, dass tourismus so kulturerhaltend wirksam werden kann...

tatsaechlich bin ich absolut gewillt, entgegen meinen urspruenglichen absichten das abenteuer darién in ein zukuenftiges programm zu integrieren. wohl nirgends mehr kann man so unverdorbenen naturmenschen begegnen, die sich dabei absolut bewusst sind, dass ihre einzige chance zum erhalt ihrer kultur im friedlichen austausch mit ehrlich interessierten gaesten liegt.

nie werde ich diese freundlichen, zugewandten und friedlichen menschen in den waeldern des dampfenden darién vergessen..!!

nach einer mehrstuendigen rueckfahrt den río mogue abwaerts, durch die nachmittags recht bewegte meeresbucht (wir werden alle bis auf die haut durchnaesst, diesmal sogar ohne regen..) und die fjorde zurueck in die halbwegs zivilisierte welt, erreichen wir gegen abend la palma. wir muessen uns erst mal unter den nun trocken liegenden haeusern der ersten reihe erleichtern: vorsichtig nach oben schielend und die einmuendenden abwasserreohre umgehend, sucht sich jeder seine ecke. unglaublicher unrat liegt hier unten versammelt, und trotzdem suchen die menschen diesen ort mittags gern auf der suche nach schatten auf. schoene zivilisation..

nach abschied von den mitreisenden begebe ich mich zur indianerbehoerde, um clementino vom erfolgreichen verlauf der reise zu berichten. ich darf auch kurz an den compi wg. internet, aber sie schliessen eh gleich und die modem-verbindung ist quaelend langsam. also bleibt es bei einem kurzen gruss in die heimat.

ein emberá, den ich in mogue kennen gelernt habe, laedt mich in seine huette nach la puntita ein zum uebernachten. gern nehme ich sein angebot an und schenke ihm den halben preis des hotelzimmers, weil ich es nur fuer fair halte, die einsparung zu teilen. allerdings wird mich diese nacht mit einem ungewuenschten mitbringsel bedenken: waehrend der ganzen expedition durch den darién habe ich nicht ein einziges mal repelente gegen moskitos gebraucht, es waren einfach keine da, und das zu dieser feuchten jahreszeit..(!). aber hier in la palma wache ich am folgenden morgen komplett zerbissen auf. dabei handelt es sich leider nicht um simple moskito-stiche, sondern um die wesentlich unangenehmeren bisse von raubwanzen. mindestens 120 bisse zaehle ich am ganzen koerper, und ich habe nachts nichts davon gemerkt.. die matraze wird sofort aussortiert und soll noch am selben tag verbrannt werden. ich aber muss jetzt das boot nach puerto quimba nehmen. trotz der stiche nehme ich mit wehmut abschied, aber ich schaue nach vorn und freue mich auf neue abenteuer...

die rueckfahrt verlaeuft unspektakulaer. an den militaerposten werde ich wieder nach den personalien gefragt, einige posten erkennen mich wieder und fragen interessiert nach meinen erfahrungen im darién. sie sind erfreut, dass ich nicht auf die unterentwicklung schimpfe, sondern die positiven seiten der region erkannt habe.

in panamà-city muss ich mich an den verkehrslaerm und das getrubel erst wieder gewoehnen, aber das kenne ich ja schon. ich suche gleich eine klinik auf, wo man mir verschiedene cremes und tabletten verschreibt, um die invasion der potenziell gefaehrlichen wanzenbisse in den griff zu bekommen. die cubanische aerztin macht einen sehr kompetenten eindruck, und wir haben natuerlich auch gleich gespraechsstoff ueber ihre heimat...

meine klamotten sind heute in einer chinesischen waescherei gelandet, und ich sitze nun seit stunden hier im internet-café und verfasse den versprochenen bericht. ob sich ueberhaupt jemand die muehe macht, ihn zu lesen, frage ich mich manchmal. fuer mich sind die aufzeichnungen aber unersetzlich, und so koennen sie mir nicht wieder geklaut werden, wie es ja schon vorgekommen ist.

hier schliesse ich nun meinen bericht aus dem darién und werde mich wieder melden, sobald es etwas neues aus perú zu berichten gibt.

bis dahin danke ich allen potenziellen lesern fuer euer interesse und gruesse euch zz noch aus panamá,

thomas                                          
Fotostrecke Darién                               nach oben

Erkundungsbericht Peru-Bolivien
 

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