Reisetagebücher  Peru - Bolivien 2008

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Reisetagebücher

der drei Freundeskreisreisen Peru - Bolivien 2008

1. Gruppe  28.08. - 20.09.08:   Peru 1BolivienPeru 2
2. Gruppe  20.09. - 18.10.08:  
Peru 1BolivienPeru 2
3. Gruppe  18.10. - 30.10.08:  
Peru     /     Heimreise  
Hintergründe Bolivien: Beinahe-Krieg  
 

Eintrag  Fr. 29.08.09   Anreise 1. Gruppe  - Lima

liebe leute,

wir sind alle wohlbehalten und mit allem gepaeck in lima eingetroffen. wobei wir die duesseldorfer erst in lima antrafen, da ihr iberia-zubringer aus unbekannten gruenden ausfiel, iberia die gaeste dann aber problemlos mit KLM ueber amsterdam nach lima verfrachtete, wo sie 40 minuten vor uns eintrafen und uns also schon erwarteten.
geldwechsel problemlos bei der gepaeckausgabe zu fairem kurs. 
von hier aus kamen wir mit zwei micros (kleinbusse) ins zentrum, wo wir wieder altehrwuerdigen gran hotel bolivar abstiegen.  noch am abend unternahem einen rundgang durch das zentrum: sehr eindruecklich die schoenen alten, interessant beleuchteten  kolonialfassaden.  in einer peña nahmen wir noch einen ordentlichen pisco sour als absacker zu uns, bevor wir erschoepft nach einem 31-stuendigen tag (7 std zeitverschiebung) in die betten fielen.. 

heute frueh spazierten wir dann bei tageslicht durchs zentrum. der regierungspalast ist beflaggt, ueberall starke polizeikraefte, weil heute hier ein treffen der asean-staaten stattfindet. aber man kommt ueberall durch, wir sahen die wachabloesung am palast, bummelten ueber den markt und durch die chinatown, u heute nachmittag werden wir einen ausflug ans meer nach miraflores unternehmen.

morgen frueh geht es dann durch die pazifische kuestenwueste nach sueden, zur paracas-halbinsel und bis nach nazca, wo wir uebermorgen die geheimnissvollen linien ueberfliegen werden.

doch davon ein andermal  - dies hier nur als kurzer gruss an die angehoerigen und freunde, dass alle teilnehmer gesund eingetroffen und guter dinge sind.

also ganz liebe gruesse von allen u bis die tage,
thomas
 

Eintrag    So. 31.08.09    Paracas -  Nazca

liebe leute,

soeben zurueck vom hoellenritt durch den blauen himmel ueber der nazca-wueste  - mit wahrhaft wuesten achterbahn-flugschleifen ueber den beruehmten geheimnisvollen linien, die sich als figuren sowie kilometerlangen geometrischen zeichen bis ueber den horizont ziehen - halten wir nach einem spaeten fruehstueck nunmehr siesta, bis wir nach dem mittaeglichen sonnenhoechststand erneut in die wueste aufbrechen, um praehistorische grabfelder, pyramidenstaedte und geniale bewaesserungstrukturen der weitgehend unbekannten vor-inka-kulturen zu entdecken. 

gestern brachen wir frueh in lima auf, um nach einer mehrstuendigen reise auf der panamericana durch die suedliche kuestenwueste - eine der trockensten wuesten der welt: hier hat es seit der eroberung nicht wirklich geregnet - auf der paracas-halbinsel eine exkusion in die blauen weiten des pazifischen ozeans einzulegen: mit einem schnellboot pfluegten wir durch die wellen, bis vor uns im sonnendunst die bizarr geformten strukturen der auch "klein-galapagos" genannten ballestas-inseln auftauchten. tausende von seevoegeln koten hier alle jahre wieder die inseln derartig voll, dass man hier den wertvollsten naturdueger der welt ernten kann:  guano de peru..

pelikane und peru-toelpel, vor allem aber kormorane und pinguine bewohnen diesen archipel, an dessen klippen sich maechtige seeloewen-machos um die wartenden damen-harems schlagen - denn bald ist brunftzeit..

spaeter fuhren wir in die wuestenstadt ica ein, letztes jahr epizentrum eines verheerenden erdbebens. inzwischen sind die vielen steinhaufen, die einmal haueser waren, zwar beiseite geraeumt, aber noch lange nicht alles ist wieder aufgebaut..

hier besuchten wir ein besonders kurioses museum: tausende von gravierten steinen verbiegen alte regalbretter - die angeblich jahrtausende alten gravuren stellen sternkonstellationen, versunkende erdteile und medizinsiche methoden dar, die voellig futuristisch erscheinen und mit unserem gewohnten weltbild keinesfalls in uebereinstimmung zu bringen sind.  gab es einst aeltere kulturen und aeltere weisheiten, als wir uns je traeumen lassen koennen..?? 

abends erreichten wir die wuestenstadt nazca, wo wir an der plaza de armas unsere kleine pension bezogen u uns gleich in die feierlichkeiten zu ehren der oertlichen schutzheiligen guadelupe einreihen durften. wir schlenderten durch die ueberfuellten mit feiernden menschen strassen u gassen und konnten abends eine besondere art von feuerwerk erleben: ein "castillo" geannntes bambusgeruest ist ueber u ueber behaengt mit feuerwerkskoerpern, die in fantastischen feuerregen und -spiralen abbrennen.. 

morgen werden wir frueh richtung arequipa aufbrechen:  nachdem wir die kuestenwueste verlassen haben, schraubt sich die panamericana immer hoeher hinauf in die anden, bis wir die "weisse stadt" auf 2000 meter hoehe mit ihrem milden klima erreichen.  hier werden wir uns etwas fuer die groesseren hoehen in den anden aklimatisieren, bevor wir anderntags zum colca-canyon aufbrechen, wo wir freie anden-condore beobachten und in vulkangeheizten thermen baden wollen..

doch davon ein andermal.
bis dahin gruessen euch die froehlichen la-palma-explorers ganz herzlich zz noch aus der nazca-wueste

thomas
 

Antwort  Sa.  6.09.08
Hallo Thomas und die Weltenbummler!

Wenn ich das Reisetagebuch lese  - was ich übrigens eine Super Idee finde -  muß ich sagen, beneide ich euch alle sehr und bekomme richtig Fernweh; na wer weiß, vielleicht bin ich ja auch irgendwann einmal mit den La Palma-Explorers on tour...
Herzliche Grüße, alles Gute und noch viel viel Spaß wünschen meine Eltern und ich der lieben Karin, der Reiseleitung und allen Explorers.
Marc

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Eintrag    So. 7.09.08
                 Arequipa -  Colca-Canyon  - La Paz -  Yungas  - Copacabana

liebe leute,

nun endlich wieder ein bericht ins tagebuch  - die letzten tage waren voller ereignisse -  internet wenig moeglich, und wenn, dann hatten wir aber keine zeit dafuer.. 

gerade haben wir einige tage in bolivien verbracht u erholen uns nun ein paar stunden am strand von copacabana  - aber nicht in brasilien, sondern am titcacasee in bolivien.  dieser ort ist ein alter wallfahrstsort, schon in der inkazeit gewesen, und ein paar auswanderer von hier bauten an einem fremden strand in der ferne eine kapelle zu ehren ihrer jungfrau von copacabana -  dieser fremde strand bei rio de janeiro ist heute beruehmter als sein namensgeber.. 

das oertchen hier ist sehr nett u erholsam, der priester weiht zurzeit autos vor der kathedrale mit der schwarzen madonna virgen de copacabana, die gruppe schlendert durch die gassen und auf den kalvarienberg mit fantastischem blick ueber den tiefblauen titicacasee.. 

nachdem wir "damals" in nazca die rundfluege ueber die linien ohne allzuviel fruehstuecksverlust beendet hatten, fuehren wir weit hinaus in die wueste zu alten graebern und pyramiden der vor-inka / nazca-kultur. erschuetternd die ueberall herumliegenden, in der sonne bleichenden menschenknochen u -schaedel, die grabraeuber seit jahrhunderten aus ihren graebern holen u achtlos beiseite werfen, um an die wertvollen grabbeigaben zu kommen.  die pyramiden liegen unter sand begraben u werden zz ausgegraben, man sieht viele umliegende huegel in stufenform, untern denen weitere pyramiden versteckt sind..

eine lage fahrt entlang der pazifischen kueste und schliesslich hinauf in die anden brachte uns nach arequipa, der "weissen stadt" auf 2.300 meter hoehe.  damit begann unsere hoehengewoehnung fuer die folgenden tage in hoehen um 4.000 meter. die stadt ist sehr huebsch, aus weissem sillargestein (ein vulkanischer tuff) erbaut u klimatisch angenehm gelegen. bald ging es weiter, ueber einen 4.900 meter hohen pass mit vielen vicuñas (wilde lamas) u alpakas (woll-lama) (hoechster punkt der gesamten reise) hinab ins colca-tal, wo wir im andenstaedtchen chivay auf 3.600 meter hoehe quartier machten.  hier wollten wir vor allem den beruehmten anden-condor, den groessten flugfaehigen vogel der welt, bei seinen morgendlichen flugmanoevern bestaunen. leider hatten die akteure an diesem morgen etwas anderes vor, so dass wir mit der ungewohnt mageren ausbeute von nur zwei condoren vorlieb nehmen mussten.  dafuer sahen wir chinchillas und konnten uns spaeter in vulkanischen thermen mit einem cocktail im pool in der sonne erholen..

ein frueher aufbruch brachte uns am folgetag nach bolivien.  eine filmreife grenzueberquerung mit bus-wechsel, und nach einer weiteren stunde fahrt standen wir in den ruinen von tiwanaku, der groessten vor-inka-kultur im anden raum am titicacasee. noch am selben abend erreichten wir dann la paz, die hoechstgelegene hauptstadt der welt auf 4.000 metern (na gut:  nominell ist sucre am anden-ostabhang die hauptstadt boliviens, aber wichtigste u groesste stadt sowie regierungssitz ist halt la paz..)

ein stadtbummel brachte uns diese ueberraschend angenehme grossstadt naeher, u wir pausierten im café berlin. eine bunte indianer-frauen-demonstration zog musizierend durch die strassen zur hauptplaza. spaeter wanderten wir durch das mondtal unterhalb der stadt, wo wind u regen eine aeusserst bizarre mondlandschaft aus dem lemigen boden geformt haben.

gestern querten wir die ostkordillere ueber einen pass in 4.600 metern hoehe u fuhren dann die sogn todestrasse hinab in die yungas, die amazonischen ostabhaenge der anden. die strasse ist wahrhaft abenteuerlich in die steilwaende gebastelt - beim fahren hat man oft das gefuehl, ueber dem abgrund zu schweben.  wir unternahem eine sehr schoene u voellig ungefaehrliche wanderung auf dieser strasse  - der kraftverkehr ist seit letztem jahr auf eine neue strasse umgeleitet. 

im feuchtwarmen coroico auf 1.700 metern hoehe pausierten wir, bevor wir eine wanderung zu einigen wasserfaellen unternahmen.  der weg fuehrte durch kaffee- u coca-felder.  bei einem deutschen auswanderer gab es dann kaffee u kuchen, bevor wir auf der neuen strasse wieder hinauf in die anden nach la paz fuhren. die neue strasse ist teilweise von bergrutschen schon wieder derart zerstoert, dass sie zu beginn der demnaechst einsetzenden regenzeit gesperrt wird u der verkehr dann doch wieder ueber die todesstrasse gefuehrt wird, waehrend die neue strasse ausgebessert wird. geschaetzte bauzeit: ca. 1 jahr..

heute nun brachte uns unser bus durch den altiplano nach taquina, wo wir mit einem kleinen boot ueber die schmalste stelle des titicacasees ueberstetzten, waehrend unser bus auf einem floss separat transportiert wurde. nunmehr erholen wir uns von den programmreichen tagen hier in copacabana, direkt am strand, der wirkt wie ein mittelmeerinsel-strand.  aber zum baden ist es doch etwas zu kalt: gerade 10 grad hat der see..

morgen werden wir die sonneninsel anfahren u dort das inselheiligtum der inkas besuchen. eine mehrstuendige wanderung bringt uns ueber die ganze insel, mit fantastischen ausblicken ueber den see. uebermorgen kehren wir zurueck nach peru u werden in puno die seeindianer auf ihren schwimmenden inseln besuchen, bevor es weiter nach cuzco u machipicchu geht. aber davon ein andermal.. 

bleibt mir, euch von den reiseteilnehmern zu gruessen u zu versichern, dass es allen gut geht u sie die reise ueber die massen geniessen. 

ganz liebe gruesse senden die la-palma-explorers ihren lieben daheim,
alles gute und bis die tage

thomas
 

Antwort  Mo. 08.09.08   Gruß aus Deutschland
Hallo Thomas und hallo auch an alle Gruppenmitglieder, speziell an meine Eltern!
Täglich verfolge ich den Reisebericht zu Eurer Reise und hoffe, es geht allen gut.
Spannende Erfahrungen und tolle neue Eindrücke wünscht Euch
Sylvia L.

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Eintrag    So. 14.09.08
           Titicacasee: Sonneninsel -  Puno: Uros  - Cuzco: Machu Picchu

liebe leute,

nun sind wir also in cuzco, der alten inka-hauptstadt, u haben gestern die mysterioese mythische zufluchtstaette der inkas in den nebelverhangenen urwaeldern der andenostabdachung besucht.

aber der reihe nach:
zunaechst besuchten wir ja von copacabana aus die sonneninsel im titicacasee - ein kleines motorboot setzte uns ueber.  auf dieser nur von wenigen aymara-indianern bewohnten insel zeigte uns ein einheimischer fuehrer erstmal fundstuecke aus marka pampa, einer untergegangenen inkastadt direkt vor der kueste der insel, die jaques cousteaux auf seinen tauchgaengen im see per zufall fand, als er eigentlich (erfolglos) dem sagenhaften inka-schatz nachspuerte. dann wanderten wir in den nordzipfel der insel, um uns dem ursprungsmythos der inkas zu naehern:  hier sollen die ureltern aller inkas vom sonnengott erschaffen und auf ihre wanderung geschickt worden sein, bis sie schliesslich von cuzco aus ihr weltreich errichteten.. 

eine wunderschoene wanderung mit fantastischen blicken ueber den tiefblauen see und die schneebedeckte koenigskordillere dahinter brachte uns in den sueden der insel zu weiteren hinterlassenschaften der inkas u ihrer vorgaengerkulturen, bevor wir - zurueck in copacabana - diesen bolivianischen (und trotz entfernter politischer trubel voellig unproblematischen) reiseabschnitt mit einem guten essen abschlossen.

am folgetag brachte uns ein bus ueber die grenze wieder nach peru, nach puno am noerdlichen, peruanischen teil des titicacasees. noch am selben tag setzten wir mit einem boot der uros auf deren schwimmende schilfinseln ueber:  seit jahrhunderten lebt dieses volk weit draussen vor der kueste auf inseln aus tortora-schilf, lebt und arbeitet auf dem see u im schilf u wurde selbst von den inkas nie vereinnahmt, da sie sich bei deren annaeherung samt ihrer schwimmenden inseln einfach weiter in den see treiben lassen konnten. 

eine weitere busfahrt brachte uns nun durch die weiten des altiplano nach cuzco, dem "nabel der welt" des alten inka-reichs. von hier aus regierten und erweiterten die inkas ihr weltreich und schufen ein gesellschaftssystem ohne armut, in dem alle 20 millionen bewohner gleich welcher herkunft genuegend zu essen, zu wohnen  - und zu arbeiten! -  hatten.. 

auf ausgedehnten spaziergaengen erkundeten wir diese faszinierende stadt, deren alte kolonialbauten auf noch aelteren inka-fundamenten ruhen. bald wurden wir experten im erkennen der verschiedenen inka-baustile sowie bewunderer der ausgekluegelten techniken, die die inka-ingenieure ohne kenntnis von schrift u rad zu schier unglaublichen bauleistungen befaehigten.
 
auch das umland mit der alten inkafestung saqsaywaman, dem "bad des inka" u vielen weiteren hochinteressanten bauwerken u tempeln wurde gebuehrend besucht u bewundert: der groesste der vielen gewaltigen bausteine wiegt schlappe 180 tonnen u wurde von tausenden arbeitern ueber 32 kilometer herangeschleift.  jeder inka-bauer musste einen monat im jahr fuer den staat arbeiten, was bei 20 millionen einwohnern einen ganz ordentlichen pool ergab. fuer diesen arbeitseinsatz gab es lebenssicherheit u altersversorgung in jeder beziehung.

schliesslcih machten wir uns auf den weg nach machu picchu, der geheimnisvollen stadt in den dampfenden bergen nahe amazoniens.
nach einer fahrt durch das heilige tal der inkas mit erkundungen der inka-festungen pisaq und ollantaytambo befoerderte uns ein zug durch die schmale schlucht des urubamba, eines der wichtigsten fluesse, aus denen 1000 km entfernt der amazonas entsteht. die felswaende steigen immer senkrechter in den naechtlichen, vom vollmond beleuchteten himmel. schliesslich erreichen wir aguas calientes, einem ort im urubamba-tal unterhalb der fundstaetten von machu picchu.

frueh am morgen bringt uns ein zubringer auf schmalen serpentinen hinauf in schwindelnde hoehen ueber dem talgrund. nach kurzer eintrittsprozedur bringt uns ein schmaler steig um eine felsecke - und wir stehen vor fantastischem bild: ein praechtiger blick auf die verlorene stadt mit dem hintergrundberg wayna picchu..!! eine sehr informative fuehrung bringt uns nun diese nie von den spaniern gefundene u daher auch nie zerstoerte stadt naeher:  wie in den lang vergangenen zeiten schlendern wir durch alte inka-gassen u lassen uns das ausgekluegelte trinkwasser-verteilungssysytem erlaeutern, welches heute noch funktioniert.  wir erfahren viel interessantes ueber stand der wissenschaft und spekulationen ueber die stadt. spaeter bleibt uns zeit, die stadt auf eigene faust zu erkunden u kleinere, aber heftige wanderungen in die umgebund zu unternehmen:  wer mag, kann den wayna-picchu erklettern, andere wandern zum sonnentor hinauf.

schliesslich wandern wir den alten pfad hinab  - auf dem der"entdecker" hiram bingham einst hinaufstieg, um sich die geheimisvollen ruinen von einheimischen fuehern zeigen zu lassen -  bevor wir erschoeft aber gluecklich den zug zur rueckfahrt besteigen. 

allerdings ist das glueck ein wenig eingeschraenkt -  waehrend der annaeherung an machu-picchu wurde ein gruppenmitglied derart krank, dass wir unfreiwillig das krankensysytem perus kennenlernten:   
ein mitfahrer bekam so heftige schmerzen, dass wir noch im heiligen tal eine krankenstation anlaufen mussten.  bald wurde  ein behandlungsbeduerftiges lungenoedem diagnostiziert. in erstaunlich kurzer zeit war ein vollausgestatteter notarztwagen aus cuzco zur stelle, und unser mitreisender wurde mitsamt frau freundin ins krankenhaus nach cuzco zurueck gebracht.  da wir nichts weiter tun konnten und der teilnehmer sich offenkundig in besten haenden befand, beschlossen wir, die reise fortzusetzen, da wir ja am folgetag auch wieder in cuzco eintreffen wuerden. als ich die beiden pechvoegel nach rueckkehr besuchte, waren sie aber relativ guter dinge, u der kranke auf dem besten besserungsweg  -  vor allem wegen der vorbildlichen aerztlichen wie menschlichen versorgung: die freundin durfte im krankenzimmer wohnen, beide bekamen ganz selbstverstaendlich dieselbe verpflegung. was dort evtl aus der not geboren war, erwies sich als beste soziale versorgung fuer alle seiten.  man stelle sich dies in d-land vor..

heute nun ist freier tag, und morgen werden wir die reise mit wieder vollstaendiger gruppe nach amazonien fortsetzen, wo uns einige erholsame tage in angenehemr waerme erwarten. in unserer lodge am rio madre de dios gibt es aber keinen internet-anschluss  - ein letzter bericht wird euch also voraussichtlich nach unserer rueckkehr nach lima erreichen.

bis dahin gruessen euch die la-palma-explorers aus der ferne

thomas

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Eintrag    Mo. 15.09.08    Hintergründe zu Bolivien

liebe leute,

soeben habe ich einen neuen bericht ueber den fortgang unserer reise am titcacasee, cuzco und in machu picchu auf diese seite gestellt -  siehe weiter unten.

aufgrund der aktuellen ereignisse in bolivien will ich aber hier auch einige hintergrundinformationen geben, damit sich die teilnehmer der gruppen und deren angehoerige informieren koennen:

wir sind gerade aus bolivien zurueck u haben die ereignisse verfolgen koennen. aber gemerkt haben wir bislang gar nix von den angeblichen unruhen, die sich dort - soweit tatsaechlich vorhanden - aufs tiefland beschraenken, waehrend wir ja ausschliesslich in der andenregion unterwegs sind. 

hintergrund ist folgender:

bolivien wird seit 2 jahren von evo morales, einem praesidenten indianischer herkunft, regiert  - zum ersten mal seit 500 jahren regiert also wieder ein indianer ein amerikanisches land.  dies scheint prompt ein problem zu sein, denn dieser praesident hat es sich verwegener weise zur aufgabe gemacht, die jahrhundertelange diskriminierung der in unvorstellbarer armut lebenden indianischen bevoelkerungsmehrheit zu beenden.  entsprechende hoffnungen u erwartungen begleiten seine regentschaft, einem aus der armen bergbevoelkerung hervorgegangenen, als lamahueter aufgewachsenen aymara.  auf den praesidentenstuhl hat ihn sein einsatz in der cocabauern-gewerkschaft gebracht, die sich gegen die kriminalisierung ihres jahrtausendealten heiligen krauts wendet, dass die indianer mit seinem vitamin- u mineralienreichtum die strapazen in den andinen hoehen ertragen laesst. coca mit der modedroge der westlichen (inzwischen auch russischen) welt kokain gleichzusetzen, ist etwa so naheliegend, wie ein mohnbroetchen mit heroin gleichzutun. auf jeden fall aber haben nicht die andenindianer diese perversion ihres wichtigsten grundnahrungsmittels zu verantworten. 

bolivien ist das rohstoffreichste, zugleich aber das im pro-kopf-einkommen aermste land der region.  dies liegt daran, dass die bislang regierende weisse (sehr schmale, nur ca. 5% der bevoelkerung umfassende) oberschicht die rohstoffe bislang gegen gutes (schmier)-geld an auslaendische (meist us-amerikanische) foerderkonzerne abgegeben hat, ohne die dumping-einnahmen in die entwicklung des landes zu stecken. 

vor zwei jahren stellte sich dann erstmalig der im (indianischen) volk bekannte u beliebte gewerkschaftsfuehrer zur wahl auf; erstmalig beteiligte sich die bislang politisch apathische urbevoelkerung an wahlen, und prompt wurde er mit grosser mehrheit gewaehlt.

indianer denken (wie alle urvoelker) KOLLEKTIV (nicht automatisch kommunistisch!). evo hat seinen politischen kurs, der die nationalisierung der rohstofffoerderung beinhaltet, oeffentlich diskutiert u in einer volksabstimmung absegnen lassen. grosse hoffnungen lasten auf ihm.

die indianische urbevoelkerung lebt ueberwiegend in den hohen anden, altiplano etc. 
in den ehemals weitgehend unbewohnten urwaeldern des ostens haben sich seit gerauemer zeit weisse siedler niedergelassen, die riesige urwaldflaechen gerodet und zu weideland gemacht haben. darueber hinaus haben sie sich unter den weissen regierungen ungeheure land-reserven ueberschreiben lassen. in der gegend dieser grossgrundbesitzer findet sich heute auch das oel, das bolivien aus seiner armut befreien koennte -  sofern die einnahmen nicht wenigen privaten investoren (hauptsaechlich auslaendischen foerder-konzernen), sondern der gesamten bevoelkerung zugute kommen.

nun gibt es einen indianischen praesindenten, der sein versprechen, die bevoelkerungsmehrheit aus ihrer diskriminierung zu befreien, ernst nimmt.  er nationaliert die minen, in denen die indianer bislang (seit jahrhunderten!!) aufs unvorstellbarste ausgebeutet wurden.  er nationalisert die oelfoerderung u verteilt die einnahmen an die provinzen nach bevoelkerungs-anteil.  und er will den BRACHLIEGENDEN teil des undurchsichtig angeeigneten grossgrundbesitzes verstaatlichen und an kleinbauern verteilen, um ihnen ein menschenwuerdiges aus- u einkommen zuzusichern.  dafeur strebt er eine in volksabstimmung bestaetigte verfassungsaenderung an.

dies passt den weissen grossgrundbesitzern der region naturgemaess nicht:  sie halten die indianer des hochlandes fuer minderwertige, ungebildete armutsfluechtlinge, die sich jetzt ihres angestammten eigentums bemaechtigen wollen.  dagegen machen sie mobil, indem sie sich als reiche region vom armen rest des landes unabhaenig machen wollen. damit ginge aber dem land die chance verloren, endlich auf die beine zu kommen.. 

um sich in ihrer zahlenmaessig hoffnungslosen unterlegenheit durchsetzen zu koennen, versprechen die grossgrundbesitzer den AMERIKANERN freien zugang zu den oelquellen im falle ihrer unabhaengigkeit. diese sind eh vergnatzt u halten evo fuer einen kommunisten, wg der nationalisierung der rohstofffoerderung. so zeigen sie deutlich ihre sympathie fuer die reaktionaeren separatisten.  nach einem gemeinsamen auftritt des us-botschafters mit dem militantesten der separatisten-fuehrer sah evo die neutralitaet verletzt u hat darum gebeten, diesen botschafter abzuloesen  - mit der ausdruecklichen bitte, dies nicht zum anlass fuer weitere probleme zu nehmen.  ihr wisst alle, wie dies in der westlichen presse dargestellt wird -  objektiv hat die bolivianische regierung jedoch nicht das geringste interesse an einer konfrontation mit den amerikanern, da sie diese kaum ueberleben koennte.

interessierte seiten versuchen dennoch, die sache im tiefland eskalieren zu lassen: 
indianer, die (dort in der minderheit) FUER die regierung demonstrierten, wurden von weissen separatisten erschossen. die amis sehen ihre chance, wieder einen fuss ins rohstoffreiche land zu bekommen u empoeren sich ueber die "konfrontationspolitik" der evo-regierung. venezuela erklaert postwendend seine solidaritaet mit derselben, um bolivien in der sich abzeichnenden ungleichen auseinandersetzung nicht allein zu lassen. 

nicht zum ersten mal stehen hier die bestehenden verhaeltnisse - die die laender der dritten welt nie aus ihrer armut befreien konnten -  gegen den versuch, agrarreformen u ein ende der ausbeutung herbei zu fuehren.  dabei kochen immer auch interessierte seiten ihre sueppchen, auch weil sich immer wieder ein grosser, eigenen interessen folgender selbsternannter weltenordner auf der rueckwaertsgewandten seite einmischt. dasselbe muster zieht sich durch die gesamte lateinamerikanische tragoedie.. 


was folgt nun aber fuer uns, die wir bald mit der zweiten gruppe durch dieses land reisen wollen, daraus..??

nun  - wir koennen die entwicklung nur aufmerksam verfolgen u im uebrigen abwarten. entweder es eskaliert tatsaechlich irgendwann  - oder man kriegt politisch die kurve: z.b. mithilfe einer vermittlung des auf allen seiten angesehenen brasilianischen praesidenten lula. hilfreich auch zu wissen:  es gibt zwar noch einige weisse generaele, aber die armee boliviens besteht naturgemaess zum groessten teil aus indianischen soldaten..

wir sind im bolivianischen andengebiet unterwegs, weit weg von den zentren der auseinandersetzung im oestlichen tiefland. sollte die sache tatsaechlich irgendwann eskalieren, muessen wir natuerlich reagieren u die reise im jeweils nicht betroffenen teil belassen, im schlimmsten fall in peru bleiben bzw dorthin zurueck kehren.  aber das machen wir von der tatsaechlichen entwicklung abhaengig, nicht von voreiligen professionellen (medien)-krisengewinnlern. solange reisen dort moeglich ist  - im hochland ist bislang ueberhaupt nix von irgendwelchen auseinandersetzungen zu spueren - werden wir den aufgeregtheiten der veroeffentlichten meinung nicht voreilig folgen u uns unsere reise nicht torpedieren lassen.  gerade jetzt braucht bolivien unvoreingenommene beobachter..

in der hoffnung, hiermit ein wenig zum verstaendnis der situation in bolivien beitragen zu koennen,
gruesse ich euch mit allen guten wuenschen noch aus cuzco

thomas
 

Eintrag    Fr. 19.09.08    Amazonien -  Lima  - Abreise 1. Gruppe

liebe leute,

inzwischen zurueck in lima, verbringt die vom erlebten ueberaus begeisterte gruppe heute ihren letzten tag mit bummeln u letzten einkaeufen, bevor sie heute abend den flieger richtung europa besteigt..

die letzten tage unseres so vielseitigen und erlebnisreichen trips hauptsaechlich durch die hohen anden perus u boliviens verbrachten wir nun "jenseits von anden" im tiefland amazoniens, genauer in einer wunderschoenen lodge an den ufern des hier traege dahinfliessenden amazonaszuflusses río madre de diós. 

die gegend ist aufgrund ihrer realtiv abseitigen lage noch relativ unberuehrt u relativ leicht mit einem kurzen flug, quasi einem huepfer von den anden herunter, zu erreichen.

der flug bringt uns ex cuzco aus dem andenlaengstal zunaechst in einem steilen steigflug ueber die anden-ostkordillere, danach schweben wir langsam abwaerts in die gruenen weiten des transandinen amazonischen tieflandes ein.  gruener urwald bis an den horizont, dazwischen maeandern lehmig-braune fluesse durch die unendlich erscheinenden waelder. 

vom flugfeld aus bringt uns ein bus durch die provinzhauptstadt puerto maldonado an den anleger, und ein "peque-peque" genanntes langboot mit einem quirl als motor bringt uns den fluss hinab, bis in einer flussbiegung der steg der lodge erscheint. wir werden mit einem leckeren mittagessen empfangen -  man merkt die franzoesiche herkunft der besitzer.. 

nachdem wir unsere (in dieser gegend nie erwarteten) fast luxurioes anmutenden holzbungalows bezogen und im angenehm lauen pool erfrischt haben, fuehrt uns unser deutschsprachiger fuehrer miguel auf einer kurzen ersten wanderung in die geheimnisse des urwalds ein. bei sonnenuntergang beginnt der wald zu leben: ein unwahrscheinliches konzert an summen, pfeifen und zirpen beginnt, das man denken koennte, ein ganzer satz motoren exotischer bestimmung waere angelaufen..

noch in derselben nacht machen wir im kanu einen ausflug auf dem fluss u beobachten nachtaktive kaimane, die sich im schein unserer boots-scheinwerfer flugs ins wasser u aus dem staub machen.  sogar ein capibara (wasserschwein) erscheint im licht der laterne..

am folgetag besuchen wir nach opulentem fruehstueck die nahegelegene affeninsel, auf der sich zwei kapuzineraffengruppen aufhalten sollen.  sie haben aber offenbar nicht allzuviel lust, uns zu beobachten, so dass wir uns dafuer nicht allzulange selbst zum affen machen wollen.  auf einer schoenen urwaldwanderung zur sandoval-lagune sehen wir dann aber reichlich andere affen:  kapuziner sowie totenkopfaeffchen; und auf einer weiteren kanu-fahrt auf der lagune beobachten wir unter anderem sogar mehrere hoatzins: das sind sonderlich anmutende urhuehner, gross, bunt, und in jungen jahren mit krallen an den schwingen wie der alte archaeopteryx ausgeruestet, mit denen sich die aus dem nest ins wasser plumpsenden kueken an den baeumen wieder hoch ziehen koennen.. 

die abende in der lodge verbringen wir schwatzend bei frischen geistigen getraenken unbestimmter peruanischer herkunft in der bar bzw auf der veranda  - und dass wir auch eine vogelspinne gesehen haben, verraten wir lieber nicht, um niemanden zu verschrecken  ;-)

am naechsten tag besuchen wir einen botanischen kraeutergarten, in welchem die medizinpflanzen fuer die einheimische bevoelkerung gezogen wird. eins der kraeuter hat eine derartige wirkung, dass wir nach dem genuss eines winzigen blattschnipsels eine taube zunge bekommen:  ein in doppeltem sinne lokales anaestetikum, ueberraschend wirksam..!! 

die freie zeit verbringen wir im pool bzw mit seele-baumeln lassen in der haengematte: so schoen werden wir so bald nicht wieder entspannen koennen..!! 

gestern nun brachte uns das peque-peque zurueck zum airstrip u der flieger ueber die anden hinweg zur kueste u nach lima. damit schloss sich der kreis, und wir genossen unser abschiedsessen im kloster der karmeliterinnern, franzoesische nonnen, die die einnahmen ihres hervorragenden restaurants ihren strassenkinder-projekten zukommen lassen und uns mit einem wunderschoenen "ave maria" verabschiedeten. 

wie gesagt, verbringt die gruppe ihre letzten minuten in der suedlichen hemisphaere nun beim unprogrammierten herumbummeln, bevor es in kuerze zum flughafen und zum heimflug geht.

ueber dem atlantik werden sie der folgegruppe "begegnen", denn morgen abend schon werde ich wieder am flughafen sein und eben diese folgegruppe, mit vierwochen-programm in peru und bolivien, abholen. wie sich diese reise gestalten wird, und welche schwierigkeiten wir in bolivien haben oder nicht haben, das erfahrt ihr in den kommenden wochen auf diesen seiten. 

fuer die aktuelle gruppe moechte ich mich aber an dieser stelle verabschieden: alle teilnehmer werden ihre angehoerigen ab samstag abend wieder bei sich haben. 

wir hoeren voneinander - 
alles gute nach d-land und ganz liebe gruesse aus lima an euch alle

thomas

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Eintrag    So. 21.09.08    Ankunft 4-wöchige Gruppe

liebe leute,

hier ein erster eintrag fuer angehoerige und freunde der teilnehmer an unserer vierwoechigen, nunmehr aktuellen gruppe:

alle teilnehmer sind heute abend gut in lima eingetroffen, auch alles gepaeck ist dabei.
damit ist die erste, nicht gnz unerhebliche huerde schon mal geschafft..   inzwischen haben wir einen feuchtfroehlichen anfangsabend - der samstag ist auch in lima der traditionelle ausgehtag -  hinter uns, und dies trotz zeitverschiebung: nach dem langen bewegungsarmen hocken im flugzeug waren wohl alle froh, sich noch ein wenig bewegung zu verschaffen, und so haben wir also lima bei nacht und auch pisco sour als unverzichtbares nationalgetraenk schon kennen gelernt..

morgen werden wir lima bei licht u (sonn)-tag kennen lernen, bevor wir am montag nach nazca aufbrechen.  vorerst gruessen alle teilnehmer ihre lieben daheim und wuenschen alles gute aus der suedlichen hemisphaere, 

i.a. thomas

p.s.:  es stimmt uebrigens nicht, dass ich diese nachricht am sonntag 6:00 uhr frueh eingestellt habe, sondern hier ist es noch immer samstag abend 23:00 uhr spaet.  es werden also auf der deutschen website logisch deutsche zeiten angegeeben  - in peru ist es jeweils noch 7 std frueher..
 

Antwort  Mo. 22.09.08  Grüße
Liebe Mutti,
wir sind froh, hier zu lesen, dass Du gut in Lima angekommen bist. Hoffen, dass Thomas immer über Eure aktuellen Abenteuer berichtet und werden so Deine Reise aus "sicherer Entfernung" miterleben. Werde Vati nachher gleich mal anrufen und ihm berichten. Bei uns ist alles ok.  Wir wünschen Dir ganz viele tolle Erlebnisse und pass gut auf Dich auf!!!
Deine Katja

Antwort  Mo. 22.09.08
Hallo lieber Reiseleiter,
passen Sie bitte gut auf meinen Arbeitskollegen auf, damit er nicht verloren geht...........
LG,  seine Urlaubsvertretung
 

Eintrag    Di. 23.09.08    Lima  - Paracas  - Ica  - Nazca

liebe leute,

soeben sind wir aus dem blauen himmel ueber nazca zur erde zurueck gekehrt:  kleine flieger typ chessna kurvten uns ueber die weltberuehmten geheimnisvollen linien, die hier alte kulturen in die tischflache wuestenpampa gekratzt haben.

doch langsam: 
unser erster tag in peru brachte uns am sonntag mit einem kleinen stadtbummel das zentrum limas naeher:  die praechtige plaza de armas mit regierungsgebaeuden u kathedrale als weltlichem u religioesem mittelpunkt schon des kolonialen vizekoenigreichs, auch den gruendungsort limas am rio rimac im als "nicht sicher" geltenden san lazaro (einige polizisten begleiteten uns dienstbeflissen) besuchten wir, und auf dem trotz sonntag trubeligen markt hatten wir ersten kontakt mit der fuelle einheimischer agrarerzeugnisse.

nachmittags bummelten wir wie viele weitere sonntagsspaziergaenger unter fast blauem himmel entlang der nahen steilkueste im nobelbezierk miraflores  - unter uns wellenreiter in der pazifischen brandung, ueber uns eine ganze armada an paraglidern, allesamt tandems, das heisst: wagemutige koennen sich von den sehr sicher agierenden piloten fuer einen angemessenen obulus durch die luefte ueber limas straenden tragen lassen..  

das wasser des hier eiskalten humboldtstroms - einer antarktischen stroemung, die sich die ganze suedamerikanische kueste bis in aequatornaehe hinzieht - laedt allerdings im jetzigen fruehen fruehjahr noch nicht zum baden ein,  und so beschliessen wir den tag im ortsteil barranco bei gutem essen in einem gemuetlichen lokal an der dortigen plaza. 

gestern montag ging es dann frueh in unserem neuen gruppenbus los richtung sueden, immer auf der panamericana sur entlang der knochentrockenen peruanischen kuestenwueste, bis wir die paracas-halbinsel erreichten, einer sandigen, im offenen meer mit inseln fortgesetzten bizarr erodierten kuestenformation.  hier erwartete uns ein schnellboot, mit dem wir in die weiten des pazifiks preschten, um die vorgelagerten ballestas-inseln zu besuchen, wo unzaehlige sturm- und seevoegel wie kormorane, toelpel, pelikane und pinguine die felsen mit ihrem kot in hochwertige guano-abbaugebiete verwandeln.  dieser "klein-galapagos" genannte archipel beeindruckt mit seinen gewaltigen vogelkolonien in den steilwaenden der klippen, bizarr geschliffenen felsformationen mit unmengen von filigranen torboegen u tiefen grotten, sowie einer ansehnlichen seeloewenkolonie. 

nach einem leckeren (bratfisch-)snack am strand ging es weiter durch die wueste richtung ica, provinzhauptstadt u epizentrum des letztjaehrigen ueblen erdbebens, dessen nachwirkungen hier noch immer sichtbar sind  - so hat keine der sieben kolonialkirchen dieses beben unbeschadet ueberstanden..  aber nicht der katastrophentourismus treibt uns hier her, sondern ein kurioses steinmuseum:  bei einem hochwasser (mitten in der wueste!!) wurden hier 1961 merkwuerdig taetowierte steine freigelegt, die evtl seit undenklichen zeiten hier geschuetzt ueberdauert haben u angeblich nachrichten aus anderen zivilisatorischen epochen darstellen.  deutlich sieht man menschen (?) bei medizinischen operationen wie transplantationen und trepanationen, erdkarten mit kontinenten in anderer konstellation als ihrer aktuellen lage, dinosaurier u fremde sternkonstellationen: nach der therorie der damit befassten wissenschaftler zeugnisse einer anderen menschheit, die vor unerdenklichen zeiten die erde mit ihrer zivilisation beherrschten u sich schliesslich in hybris selbst die lebensgrundlage entzogen  - ein prozess, der sich aktuell zu wiederholen droht..

dieserart eingestimmt auf die linien von nazca, erreichten wir gestern abend den gleichnamigen ort in der peruanischen wueste u konnten heute frueh die gespannt erwarteten rundfluege ueber die geheimnisvollen linien antreten.  interessant die vielen (freilich ueberwiegend mit anerkannteren theorien als gestern arbeitenden) erklaerungsversuche fuer diese phaenomene -  auch wenn die einheimischen seit alters her von der existenz von ufos etc hier felsenfest ueberzeugt sind.. 

damit sind wir zurzeit auch noch nicht durch:  heute nachmittag erwartet uns ein junger peruanischer archaeologe, der an den ausgrabungen der nazca-tempelstadt cahuachi an anderer stelle in der wueste beteiligt ist.  wir werden diese abgelegenen ausgrabungen besuchen sowie verschiedene weitere zeugnisse dieser alten vor-inka-kultur besichtigen, bevor wir morgen frueh die panamericana weiter suedwaerts reisen und uns schliesslich landeinwaerts wenden, um morgen abend die schon in ueber 2000 meter hoehe gelegene "weisse stadt" arequipa zu erreichen.  aber dazu ein andermal mehr. 

fuer heute lasse ich euch alle von den frohgemut das kommende erwartenden la-palma-explorers ganz herzlich gruessen,
bis bald auf diesen seiten

thomas

Antwort  29.09.08  Viele Grüße
Hallo Thomas,
ich lese immer Deinen Reisebericht, einfach toll was Ihr so erlebt und seht.
Meine Freundin, Christiane Herrmann , macht die Reise mit, ich will sie auf diesem Wege herzlich grüßen und ihr und Euch noch schöne erlebsnisreiche und auch erholsame Tage wünschen !!!
Ich lese weiter den Bericht !!
Viele Grüße von Veronika aus Berlin !!

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Eintrag    Di. 30.09.08
           Arequipa -  Colca-Canyon  - BOLIVIEN -  La Paz  - Yungas

liebe leute,

nun haben wir auch die "todesstrecke" in den bolivianischen yungas lebend ueberstanden u sind gut "heimgekehrt" nach la paz..

zunaechst daher ein kurzer zustandsbericht:

nach einigen hoehen-eingewoehnungs-schwierigkeiten haben wir inzwischen alle wieder gute laune u koennen auch alle wieder an allen unternehmungen teilnehmen. die hoehenanpassung scheint damit weitgehend ueberwunden. 

bolivien hat sich auch politisch weitgehend entspannt: die blockaden, mit denen die indianer die "weisse" tieflandstadt santa cruz belagerten, sind vorlaeufig aufgehoben;  die (weisse, separatistische) opposition sieht sich zu gespraechen mit der evo-regierung gezwungen, die ihrerseits die gesamtstaatlichkeit erhalten will.  das hochland steht geschlossen hinter dieser regierung  - der ersten, die die gravierenden armutsprobleme der hochlandbevoelkerung ernsthaft angehen u bewaeltigen will.  dass sie dabei die privilegien der vom bisherigen system profitierenden oberschicht beschneiden muss, liegt auf der hand -  und dass denen das nicht gefaellt, ebenfalls. aber wir reisen durch "sicheres" indianerland: hier ist von den politischen problemen absolut ueberhaupt nix zu spueren..!!  also vorlaeufige entwarnung an dieser front. 


zur reise:

unser junger archaeologe janssen zeigte uns mit stolz die ausgrabungen in der nazca-wueste, wo seit 8 jahren ein riesiges pyramidenfeld ausgegraben wird.  eine menge gepluenderter praekolumbischer graeber laesst einen schauern:  die knochen der mumien bleichen mitsamt kleidungsresten verstreut in der wueste. in anderen, archaeologisch aufbereiteten graebern sitzen die unversehrten mumien u grinsen uns aus ihren bestattungskoerben an..  

eine fahrt entlang der kueste  - wueste vom feinsten!! - bringt uns schliesslich nach arequipa, der aus weissem vulkangestein gebauten stadt am fusse mehrere vulkane auf 2.300 meter hoehe in der westkordillere der anden. ein stadtbummel laesst uns schwaermen von dieser wirklich schoenen stadt u ihrer "schoensten plaza suedamerikas".. 

nun geht es weiter hinauf in die anden: 
ueber einen 4.910 meter hohen andenpass erreichen wir chivay im colca-canyon, dem zweittiefsten canyon der erde, wo wir uns auf nunmehr 3.600 meter einrichten.  hier wollen wir condore in freier wildbahn beobachten. frueh morgens beobachten wir diesmal von anfang an mehrere dieser praechtigen voegel, die spannweiten von bis zu 3 meter erreichen. ein macho setzt sich auf einen fels am cruz del condor, wo ca. 100 begeisterte beobachter ihre kameras aus geringster distanz zum gluehen bringen. eine wunderschoene genusswanderung entlang des canyons laesst uns darueber hinaus chinchillas u weitere condore sehen  - ein voller erfolg diesmal..!!  nachmittags erholen wir uns bei sonnenschein in den freiland-thermen:  vulkangeheizten quellen, wo wir am pool einen pisco sour schluerfen koennen.. 

inzwischen stellen sich probleme mit der hoehe ein:  einige teilnehmer leiden unter kopfschmerzen u uebelkeit. diese waehrend der hoehenanpassung normalen, aber nicht weniger laestigen begleiterscheinungen klingen erst im laufe der naechsten tage ab, wenn der koerper ausreichend haemoglobin gebildet hat, um den sauerstoffmangel in der hoehe auch ohne erhoehten blutdruck zur verfuegung stellen zu koennen.

nun steht eine fruehe nachfahrt an, um bolivien zu erreichen:  ueber puno am titicacasee (das wir spaeter, bei rueckkehr aus bolivien) besuchen werden, erreichen wir den grenzuebergang nach bolivien.  da wir waehrend dieser fahrt bei der letzten gruppe fast erfroren sind, haben wir diesmal vorgesorgt: ein bus mit heizung sowie wolldecken fuer jeden stehen zur verfuegung. so wird die fahrt weitgehend problemlos bewaeltigt..

in bolivien erwarten uns ein neuer bus und eine nette fuehrerin, die uns die pyramiden-ruinen von tiwanaku, der aeltesten hochkultur suedamerikas, erlaeutert. beruehmt sind das sonnentor und der halbunterirdische tempel mit riesigen monolithischen figuren, die antropomorphe goettergestalten darstellen.

am selben abend erreichen wir la paz, groesste stadt des landes u regierungssitz.  wir nehmen im altehrwuerdigen hotel sagarnaga im indigenaviertel quartier; am folgetag erkunden wir die stadt u ihr zentrum ausgiebig.  zaubermarkt u kunstgewerbemarkt sind in den ums hotel liegenden strassen verteilt  - viele farben u folklore umgeben uns hier..

heute nun querten wir die ostkordillere ueber einen 4.700 meter hohen pass u fuhren dann hinunter in die dampfenden yungas, den steilabfall der anden richtung amazonien. eine mehrstuendige wanderung auf der sogn. todesstrecke war fuer uns reiner genuss  - allerdings ist die vorstellung, wie hier bis vor kurzem dicke brummis umeinander rangieren mussten, moeglichst ohne in die schwindelerregenden abgruende zu stuerzen, atemberaubend.. 

martin, ein teilnehmer, liess es sich nicht nehmen, diese strecke mit dem mountainbike zurueckzulegen -  auch er ist soeben total begeistert wieder bei der gruppe erschienen. die ist naemlich zurzeit essen, u da ich auch hunger habe, schliesse ich nun mit einer kurzen vorausschau:

morgen fahren wir in den sueden des bolivianischen hochlandes nach uyuni, um dort den weltgroessten salzsee zu besuchen, bevor es fuer uns weitergeht nach potosí mit seinem beruehmten silberberg. erst aus sucre, der gemuetlichen nominellen hauptstadt des landes, in der gruenen u warmen anden-ostabdachung gelegen, werden wir uns wieder melden koennen.

bis dahin gruessen euch die la palma explores recht herzlich aus dem altiplano

thomas
 

Eintrag    So. 5.10.08   Uyuni  - Potosí -  Sucre

liebe leute,

hier nun wie versprochen ein kurzer gruss und nicht so kuzer bericht aus sucre, der kleinen u gemuetlichen "wahren" hauptstadt boliviens (sie ist trotz ihrer abgelegenheit verfassungsmaessige hauptstadt, auch wenn seit 1899 la paz als wirtschaftlich wichtigste stadt regierungssitz ist). hier verbringen wir heute einen weitgehend freien tag beim bummeln u shoppen, nachdem wir auf den spuren der dinosaurier wandelten  - bzw diese spuren beobachten konnten!

doch der reihe nach:

eine 12-stuendige fahrt sollte uns, weitgehend auf sandpiste, letzten montag von la paz in den sonnigen, aber eisigkalten sueden des altiplano bringen  - doch das vergnuegen wurde durch zwei reifenplatzer, die die innereien der reifen breitflaechig ueber die strasse verteilten, und verschiedener weiterer pannen noch deutlich verlaengert. abgesehen davon fuehrte uns die gleichwohl spannende reise durch teils karges weitraeumiges hochland, unterbrochen nur von wenigen indianerdoerfer mit ihren lama- u alpaka-herden, und dann wieder durch hochinteressant geformte u zerklueftete bergstrecken. aber die ueble wellblechpiste ruettelt immer wieder probleme in unseren bus..

spaet in der nacht erreichen wir endlich unser ziel: das windzerzauste lehmhuettendorf uyuni am rande des weltgroessten salzsees, ueberbleibsel eines urmeeres zwischen den andenkordilleren.  in einem ueberraschend gut gefuehrten, huebschen u warmen hotel finden wir unterkunft. 

waehrend unser bus am folgetag in der werkstatt generalueberholt wird, fahren wir nach einem kurzen bummel durch das winzige zentrum mit zwei jeeps in den salar:
- wir lernen den abbau des salzes kennen: brechen, trocknen, mahlen und eintueten, alles in handarbeit;
- besuchen ein komplett aus salzquadern erbautes bar-hotel (als hotel nicht mehr in betrieb wg abwasserproblemen);
- und machen eine mehrstuendige flotte fahrt ueber den voellig planen salzsee, hinaus in die endlosen weissen weiten des ziemlich runden, 160 kilometer durchmesser grossen sees; unter dunkelblauem himmel, bis zur etwa im zentrum gelegenen fischinsel, die auf die entfernung durch luftspiegelungen tatsaechlich wie ein fisch im luftmeer zu schwimmen scheint.  hier landen wir am strand und unternehmen in der klaren luft eine kleine wanderung ueber die insel, die von tausendjaehrigen kakteen bewachsen ist.

nach rueckkehr aufs "festland" rundet ein besuch beim eisenbahnfriedhof in der hochlandwueste bei uyuni - wo eine unmenge uralter dampfloks in der hoehensonne vor sich hin rosten - diesen wunderschoenen tag ab, der nach einhelliger meinung alle strapazen der anreise lohnte..

am folgetag erwartet uns unser bus nun wieder fahrbereit, und wir machen uns auf in die ostkordillere nach potosí, der alten "silberhauptstadt der welt".  eine imposante umgebung wird dabei durchfahren:  in allen moeglichen und unmoeglichen farben leuchtet die vegetationslose hochgebirgslandschaft, zeugnis des grossen rohstoffreichtums der gegend. in einem minenarbeiterdorf mitten in den bergen koennen wir die aelteste dampflok boliviens bestaunen (eine winzige grubenlok), sowie das gewaltige ungetuem - eine lokomotive wie aus einem westernfilm entsprungen -  die vor ueber hundert jahren von den us-eisenbahnraeubern butch cassidy und sundance kid ueberfallen wurde.  bei der weiterfahrt beobachten wir immer wieder vicuñas (wilde vorfahren der lamas) und auch ñandus (suedamerikanische straussenvoegel). 

schliesslich erreichen wir auf nach wie vor sandiger piste unser ziel: die silberstadt potosí auf ueber 4000 meter hoehe in der anden-ostkordillere. ein stadtbummel zeigt den kolonialen charme, den diese ueberraschend huebsche stadt verstroemt.  ueber der stadt leuchtet magisch rot der ebenmaessige kegel des cerro rico ("reicher berg"), aus dem seit jahrhunderten vor allem silber, aber auch zinn, zink, blei etc pp in handarbeit herausgearbeitet wird. eine hochinteressante fuehrung durch die festungsartig angelegte "moneda", in der jahrhundertelang das aus dem berg geholte silber in barren eingeschmolzen u muenzen fuer die ganze welt gepraegt wurden, beendet diesen interessanten tag.

am naechsten morgen holen uns die fuehrer jorge u jhonny ab: zwei ehemalige minenarbeiter, die uns nun in ihre minen fuehren. jeder mit grubenkluft, helm u grubenlampe ausgeruestet, machen wir uns auf in den berg.  wir sehen die ueberaus muehselige arbeit der kokakauenden mineros, die ruhig u geduldig in wahrer schwerstarbeit vom 14. lebensjahr an hier "einfahren" u ihr leben lang unter tage schuften.  frueher wurden sie von den kolonialherren, spaeter von den minenbesitzern wie vieh hier hinein getrieben u kamen zu tausenden in den dunklen u engen schaechten um. heute arbeiten sie weitgehend auf eigene rechnung u beuten sich folgerichtig selber aus, immer in der hoffnung auf den grossen fund.  der berg ist nach fuenfhundert jahren grabung komplett durchloechert, immer wieder kommt es zu schachteinstuerzen, denen mit spenden an die unterweltgottheit "el tío" entgegen gewirkt wird. 

nach dieser wichtigen erfahrung bis zu zwei kilometer (strecke) unter der erde sind wir froh, wieder am tageslicht zu sein.  die weiterfahrt - nun wieder auf asfalt -  nach sucre in der ostabdachung der anden auf "nur" 2.800 metern hoehe gelegen, fuehrt weitgehend abwaerts in mildere u gruenere gefilde.  die "weisse stadt" erwartet uns mit waerme, sonne und einer sehr huebschen, komplett in weiss gehaltenen innenstadt.

im - nach den vorangegangenen erfahrungen - ausgesprochen nobel wirkenden u sehr ansprechend eingerichteten "grandhotel" finden wir bequeme unterkunft u waescherei.  wir bummeln durch die huebsche stadt mit ihren gruenen plazas u den reichhaltigen markt u erholen uns praechtig in der waerme, nach all der duennen luft der vergangenen tage. samstag vormittag erkunden wir die inzwischen weltberuehmten dinosaurierspuren in cal'orcko, einem kalk-abbaugebiet, wo man 1994 hunderte versteinerte fussspuren einstmals vor einem vulkanausbruch fluechtender dinosaurier fand.  die vulkanasche konservierte die frischen spuren; das einst ebene gelaende wurde im lauf der jahrmillionen senkrecht gefaltet -  und nun steht da eine wand in der landschaft, die wirkt, als waeren die dinos hier senkrecht hinauf gerannt..  im park sind dinos der arten, die die spuren hinterliessen, lebensecht nachgebildet und daher sehr eindrucksvoll:  harmlose pflanzenfresser und wahrhaft "schreckliche echsen" (="dinosaurier") aller groessen stampfen hier scheinbar (mit lautem gebruell!!) durch die landschaft.. 

abends feiern wir in einer der vielen netten kneipen feuchtfroehliches bergfest. heute sonntag koennen wir die stadt unfreiwillig noch etwas laenger als vorgesehen geniessen:  der fuer vormittags angesetzte flug nach la paz geht erst nachmittags. so werden wir erst morgen nach copacabana kommen und gleich die sonneninsel im titicacasee besuchen, bevor es nach puno, dann wieder in peru, weitergeht. doch davon ein andermal.. 

bleibt uns, die lieben daheim ganz herzlich zu gruessen  -
auf bald
die "la palma explorers"
i.a. thomas

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Eintrag    Fr. 10.10.08    Titicaca-See  - Copacabana -  Puno  - Cuzco

liebe leute,

nun haben wir bolivien seit einigen tagen erfolgreich hinter uns gebracht  - ganz ohne dass uns dort der himmel auf den kopf gefallen waere.. ;-) 

inzwischen sind wir in wieder in peru; morgen geht es nach machu picchu. deshalb hier in kuerze unser weiterer reiseverlauf seit sucre:

in sucre blieben wir nicht nur einen unfreiwilligen vormittag, sondern sogar einen ganzen tag laenger. nun gibt es schlimmeres als einen zusaetzlichen tag in einer huebschen stadt -  allein es kostete uns natuerlich einen anderen programmpunkt.. noch waehrend ich den letzten tagebucheintrag schrieb, froren mir ploetzlich fast die finger ab  - ein kaltlufteinbruch aus den anden brachte tiefhaengende wolken mit, und so wurde auch der nachmittagsflug schliesslich wegen schlecht-wetter gecancelt.  kurz ueberlegten wir, die reise nun mit dem oeffentlichen bus fortzusetzen -  das haette unser problem des verlorenen tages aufgrund der reisedauer aber auch nicht mehr geloest.  so nahmen wir das angebot des hotels in sucre an, eine weitere nacht zu bleiben.. 

am folgenden morgen strahlt die sonne ganz unschuldig vom blauen himmel  - der flieger bringt uns nach la paz, dort erwartet uns ein bus, der uns schnurstracks zum titicacasee bringt.  in copacabana hatten wir eigentlich gestern ankommen u heute die sonneninsel besuchen wollen  - dafuer reicht nun die zeit definitiv nicht mehr. schoene blicke ueber den see u ein ordentliches abendbrot muessen die mueden reisenden entschaedigen.. 

nun gut: der naechste tag fuehrt uns zurueck nach peru und nach puno, ebenfalls am titicacasee. nachdem in bolivien zumindest politisch alles glatt gelaufen ist, erwartet uns hier in peru gleich ein streik des transportwesens.  weiterfahrten nach cuzco scheinen zurzeit unmoeglich..

wir organisieren einen ausflug zu den uros, den seeindianern im titicacasee auf ihren schwimmenden inseln. eine interessante erfahrung, werden wir doch von einem weiteren unwetter ueberrascht u muessen mit den indianern in einer huette unterschlupf suchen.  ueberraschend zusammengepfercht auf engstem raum, macht den uro-kindern dies offenbar viel spass: sie turnen auf uns herum u bringen uns schliesslich ein lautes staendchen, gleich in verschiedenen sprachen.  wir hoeren sogar "alle meine entchen" heraus.. 

am morgen des naechsten tages ist immer noch nicht heraus, ob wir nach cuzco weiterfahren koennen. einige teilnehmer hatten sich vorab fuer die zugfahrt entschieden  - der zug faehrt jedenfalls nicht. der bus versucht sein glueck trotz angekuendigter strassenblockaden, dabei fahren wir verschiedene touristisch interessante punkte an  - ein wenig kaffeefahrt, gemischt mit der spannung, wie weit wir heute wohl kommen werden. schliesslich kommen wir tatsaechlich ungeschoren durch bis cuzco und nehmen quartier in einem kleinen hotel direkt im zentrum an der plaza de armas.

um dem nachmittaeglichen regen auszuweichen, begleitet uns heute schon frueh william, ein einheimischer fuehrer, auf dem weg nach saqsayhuaman, der zyklopischen inka-festung oberhalb cuzcos. interessante erklaerungen geben uns einblicke in die fantastische baukunst der inkas. weitere beispiele wie den untertagetempel q'enko u das inka-hostal tambomachay (ehemals ca. 4.000 gaestebetten!!) beeindrucken uns.

nachmittags erkunden wir nun cuzcos altstadt und den "coricancha", den alten inka-sonnentempel. 1950 fielen teile einer kolonialen kirche bei einem heftigen erdbeben ein u gaben die ueberbauten teile der alten inka-tempel frei, die das beben (und alle vorhergehenden) schadlos ueberstanden hatten.  unglaublich, wie die fein geschnittenen steinquader ineinander gefuegt wurden  - dies alles mit steinzeittechnik, also stein auf stein..  bei einem rundgang durch die alten gassen der alten inkahauptstadt werden wir bald zu experten im erkennen u unterscheiden der inkafundamente von den kolonialen, wesentlich groeberen ueberbauungen.

morgen wollen wir das heilige tal der inkas besuchen u einige wanderungen zu weiteren inkafestungen unternehmen, sofern uns der viel zu frueh eingesetzte regen eine chance dazu laesst.  (normal beginnt die regenzeit im november -  da es aber im september gar nicht geregnet hatte, scheint das wetter dies ausgerechnet in dieser woche nachholen zu wollen.) abends werden wir den zug nach aguas calientes besteigen und dort ein hotel unterhalb von machu picchu beziehen, um uebermorgne frueh dann in die geheimnisumwobene, nie zerstoerte inkastadt aufzusteigen.

doch davon im naechsten bericht.
bis dahin alles gute und ganz liebe gruesse aus cuzco, dem "nabel der welt" des alten inkareichs, 

thomas
 

Eintrag    Mo. 13.10.09    Heiliges Tal  - Machu Picchu

liebe leute,

zurueck aus machupicchu hier auf die schnelle ein kurzer bericht, da wir morgen frueh nach amazonien aufbrechen.  dann gibt's fuer ein paar tage nix neues auf diesen seiten.. 

gluecklicher weise liess uns der regen nach dem feuchten einstand in peru in den letzten tagen komplett im stich: strahlende sonne jeden tag.  so laesst man sich eine verfruehte regenzeit grad noch gefallen.. ;-) 

auf dem weg durchs valle sagrado (heilige tal) der inkas, ein gruenes fruchtbares tal im verlauf des heiligen flusses vilcamayo / urubamba auf ueber 3.000 meter hoehe, in dessen vergleichsweise mildem klima die inkas ueber hundert verschiedene maissorten gezuechtet haben, besuchen wir zunaechst eine lama- u alpaka-zucht, wo wir die tiere mal so richtig von nahem sehen koennen, einschliesslich streicheln, fuettern und fotos auge in auge.. wir lernen kennen, wie die wertvolle wolle verarbeitet und gefaerbt wird  - und wer mag, darf natuerlich auch einige fertige produkte erwerben.

in pisaq am eingang des heiligen tales besuchen wir die alte inkafestung hoch oben auf dem berg, wie ein adlerhorst in die klippen gebastelt. unglaublich beeindruckend hier wieder die exakte planung der inkastaedte: landwirtschaftlicher und militaerischer teil, staedtischer und religioeser bezirk, einschliesslich perfekter quellbewaesserung der ganzen stadt und aller landwirstschaftsterrassen, vorratshaeuser, friedhoefe sowie perfekt angelegtem wegenetz durch die senkrechten schluchten. wir wandern einen solchen pfad bis hinunter in den kolonialen ort pisaq:  die inkas bewohnten die berge, so nah ihren goettern; waehrend die spanier ihre ortschaften unten in den taelern, nahe der fluesse, anlegten.

spaeter fuerht uns eine wanderung zu alten, heute noch wie damals verwendeten inka-salinen:  ein unterirdischer fluss tritt salzgesaettigt in einer schlucht zutage, das wasser wird in flache lehmgruben geleitet und verdunstet, so dass reines kristallines steinsalz entsteht und abgebaut wird.  die ganze schlucht ist mit diesen weissen becken dicht an dicht ausgefuellt -  mich erinnert der anblick an die kalk-sinterterrassen in pamukkale, tuerkei.

nach der wanderung erfrischt uns eine mais-chicha: eine art frisch gegaehrtes bier aus mais, tatsaechlich sehr erfrischend und aus dem leben der andenbewohner so wenig wegzudenken wie die allgegenwaertigen cocablaetter.

in ollantaytambo besteigen wir eine weitere kolossale inka-anlage, mit ihren tonnen schweren massiven steinquadern fuer die ewigtkeit gebaut, bevor wir durch den "lebenden inka-ort" spazieren: hier sind stadtstruktur, haeuser und strassen einschliesslich der laengs der strassen gefuehrten bewaesserungskanaele noch aus der inkazeit und werden genau so wie damals genutzt..

nach einem gemuetlichen abendessen besteigen wir unseren spaet fahrenden zug nach aguas calientes, dem ort in der engen urubambaschlucht unterhalb machupicchus, und beziehen dort unser kleines hotel.

der folgende morgen sieht uns schon vor sonnenaufgang auf den beinen:  mit einem der ersten zubringerbusse fahren wir die spektakulaer in die steilwaende gebastelte serpentinen-piste immer hoeher hinauf, bis wir im ersten licht der ueber die gipfel steigenden sonne die geheimnisvolle verlorene inkastadt vor uns liegen sehen.  das wetter spielt abermals mit  - allein die eingangshueter machen probleme u lassen einige unserer rucksaecke passieren, andere nicht.  angeblich zu gross  - da hilft auch nicht der hinweis, dass man auf reisen nicht unbegrenzt verschiedene rucksaecke mitfuehrt, seine sieben sachen aber auch nicht in haenden tragen will. so bleibt ausgerechnet ein rucksack mit foto-objektiven in den faengen dieser unerbittlichen, vor allem aber uneinsichtigen und ueberaus arroganten tuersteher haengen.  ich bin so erbost, dass ich eine gepfefferte dienstaufsichtsbeschwerde einreichen will: ausgerechnet an der tuer, die wohl jeder peru-reisende durchschreiten will, tun unfreundliche, das bild perus nachhaltig ramponierende kleingeister und wichtigtuer dienst, die sich den ganzen tag schlachten mit willkuerlich herausgepickten, entsprechend empoerten touristen leisten..

wir versuchen, uns durch den vorfall nicht den tag verderben zu lassen, und steigen durch die strassen u haeuser der komplett erhaltenen inkastadt, die von den spaniern nie gefunden und ergo nie zerstoert wurde.  dennoch liegt ihre geschichte im dunkeln, denn niemand weiss bislang wirklich, zu welchem zweck die stadt erbaut, noch warum sie letzlich doch verlassen wurde. vielleicht waren ja die unzaehligen kriebelmuecken daran schuld, die uns teilweise regelrecht fressen..

nach gebuehrender besichtigung der stadt und ihrer anlagen, funktionierender bewaesserung, sonnentempel mit observatorium und einem steinbruch, in welchem fertige quader auf den abtransprot zu warten scheinen, teilt sich die gruppe in die "bergsteiger", die den hintergrundberg huaynapicchu auf alten, absurd steilen inkatreppen besteigen, und denjenigen, die vergleichsweise bequem den inka-trail hinauf gehen zum sonnentor -  beide mit fantastischen blicken ueber die stadt, in die bodenlosen schluchten und in die ferne der hier gruen ueberwucherten berge des anden-ostabhangs. 

erst gegen nachmittag wandern wir schliesslich den alten inka-pfad in die urubambaschlucht hinab durch gruenen bergurwald, nach aguas calientes, wo wir spaeter den nachtzug zurueck nach cuzco nehmen.

heute nun ist freier tag, sonntag, kaum verkehr, auf der plaza fruehkonzert im sonnenschein  -  einfach mal ein wenig durch die gassen bummeln und die mueckenstiche pflegen.. 

morgen geht es dann per kurzem flug ueber die andenkordillere hinweg nach amazonien, zum urwaldfluss río madre de diós, an dessen weitgehend mueckenfreien ufern wir in einer sehr gemuetlichen, geradezu komfortablen lodge mit holzbungalows und swimmingpool unsere letzten, nun tatsaechlich "urlaubstage" (nach so vielen erlebnisreichen aktiven tagen), verbringen werden.

ende der woche werden wir uns dann noch einmal aus lima melden, nach rueckkehr in die zivilisation und unmittelbar vor dem heimflug. doch bis dahin gilt nun ausruhen und "seele baumeln" lassen.. 

bis dahin alles gute und ganz liebe gruesse noch aus cuzco, 3.300 meter ueber normalnull

eure la palma explorers,
i.a. thomas
 

Eintrag    Fr. 17.10.08    Amazonien  - Lima

liebe leute,

heute nun unser letzter eintrag von dieser langen u erlebnisreichen reise der aktuellen vierwoechigen peru-bolivien-freundeskreisgruppe:

montag frueh fanden wir uns auf dem flughafen von cuzco ein u werden dort erstmal sehr nett in der vip-lounge verwoehnt, weil die grad neu eingerichtet wurde und wohl testpersonal braucht.. 

ein kurzer flug hebt uns ueber die bereits weitgehend verschneite anden-ostkordillere u laesst uns dann in die gruenen weiten des amazonischen tieflandes hinunter schweben. in puerto maldonado, der verschlafenen staubigen hauptstadt der amazonasprovinz madre de diós, am gleichnamigen fluss gelegen, werden wir von 32 grad schwueler hitze und unserem deutschsprachigen indigena-fuehrer michel bergruesst, der uns die naechsten tage den urwald und seine bewohner nahebringen wird. 

unser hauptgepaeck lassen wir im buero der lodge in der stadt, dann bringt uns ein "peque-peque" genanntes langboot mit einem quirl als motor den lehmigbraunen fluss hinunter zur lodge, an den einsamen ufern des rio madre de diós.  wir erfahren, dass es seit tagen keinen ueberlandverkehr mehr in die provinz gibt, da der regen der vergangenen tage die pisten unpassierbar gemacht hat. entsprechend knapp der biervorrat in der provinz..

die folgenden tage lassen wir uns nun in dieser schoenen lodge mit ihren holzbungalows am pool verwoehnen, bei bestem essen, dem man die franzoesische abstammung der besitzer anmerkt. verschiedene wanderungen fuehren uns die heimische tier- und pflanzenwelt vor augen und u.a. zu einer salzlecke fuer papageien, zur affeninsel und zum lago sandoval, einer stillen blauen lagune tief im wald.  hier koennen wir aeffchen, hoatzine (angeblich mit dem archaeopterix verwandte voegel, die in ihrer jugend krallen in den fluegelbeugen entwickeln) und sogar einige der extrem seltenen riesenottern beobachten.  waehrend einer kanu-nachtfahrt beobachten wir kaimane und zwei familien wasserschweine (capibaras), die groessten nagetiere der welt.  der chef-bulle beobachtet uns aufmerksam  - dann gibt er entwarnung der art, dass er uns den hintern zudreht und sein gras weiter muemmelt. da entspannen sich auch die anderen und beginnen wieder zu grasen, waehrend wir begeistert fotos schiessen.. 

gestern war dieses letzte abenteuer unserer aktuellen reise beendet, und wir flogen ueber die anden zurueck nach lima. ein angemessenes abschiedsessen in einem karmeliterinnen-kloster, in gediegener atmosphaere und mit original-ave-maria, stimmmte uns auf den abschied ein. 

heute verbringt die gruppe ihre letzten freien stunden zurzeit noch mit bummeln u shoppen, bevor es in kuerze wieder zum flughafen geht.  ein langer nachtflug steht an, bevor sie morgen samstag abend in der heimat eintrifft..

ich hingegen werde hier morgen eine weitere gruppe entgegen nehmen -  diesmal eine gruppe der agentur, mit der unser freundeskreis im januar nach indien reist.  noch ne runde durch peru steht an (diesmal ohne bolivien), bevor ich dann  - nunmehr allein -  im november in ecuador und cuba die freundeskreisreisen des naechsten jahres vorbereite.  im dezember werde ich in d-land eintreffen, um dann sogleich die infopakete der anstehenden freundeskreisreisen an die teilnehmer zu vesenden.

solange werde ich fuer interessierte noch einige male auf diesen seiten von mir hoeren lassen,
bis dahin alles gute und ganz liebe gruesse aus lima

thomas
 

Eintrag    Sa. 18.10.08    Misión cumplida

misión cumplida  -

was soviel heisst wie: mission erfolgreich abgeschlossen..!! 

die gruppe befindet sich auf dem heimflug, alles sind wohlauf und letztlich gesund durch die letzten vier wochen gekommen.  sie reisen nun heim voll neuer erlebnisse und erfahrungen.  damit habe ich mein einigen angehoerigen zuvor gegebenes versprechen - alle heil u gesund durch- und wiederzubringen - soweit moeglich erfuellt..

nun wuensche ich euch von dieser stelle alles gute -  wer mag, kann ja gelegentlich hier vorbeischauen, um zu sehen, wie es hier fern der heimat weiter geht..  ;-)

den heimkehrern gute heimkehr, den angehoerigen vielen dank fuer euer interesse an diesen seiten -  wir hoeren voneinander..!! 

bis dahin alles gute und ganz liebe gruesse aus der lima-nacht

thomas

Antwort  19.10.08  Ankunft in Madrid
Hallo Thomas - na da mussten wir in Madrid ja rennen - ein Glück war es an den Kontrollpunkten leer, so dass wir gleich durch konnten - ohne anzustehen.
Am Abflugschalter angekommen - wollte uns die "freundliche" Dame nicht mehr mitnehmen, aber da war ein junges Päarchen, das hat so gewettert, und so hatten Monika, Guenter und wir Glück und konnten noch mit, aber alles was nach uns kam  hatte dieses Glück nicht mehr und die Koffer wurden uns heute ins Haus gebracht. Das nur in Kürze - dir viel spaß - hoffe Gruppe ist besser als gadacht. Viele Grüße Bastian + Christiane

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Eintrag    Fr. 24.10.08    3. Gruppe

liebe leute,

nun bin ich schon seit einigen tagen mit der dritten gruppe in peru unterwegs.

entgegen verschiedentlich geaeusserter befuerchtungen ist meine neue "weibertruppe" ein ganz patenter verein von ueberaus unternehmungslustigen unruhestaendlerinnen -  schon am ersten tag wollten gleich zwei damen mit den paraglidern von miraflores ueber die steilkuestenkante hopsen,  und aus dem himmel ueber nazca wollten sie gleich gar nicht mehr runter..

so haben wir im kleinen kreis viel spass beim testen der vierschiedenen pisco-sour-mischungen, und auch cuy/meerschweinchen wurde schon erbarmungslos verkostet.

inzwischen haben wir arequipa erreicht und hier einen ruhigen nachmittag verbracht, nachdem wir diesmal nicht eilig zum colca-canyon fortsetzen mussten. morgen sind wir in puno / titicacasee, und schon uebermorgen in cuzco -  eine zwei-wochen-reise will halt durchgaengig kompakt abgewickelt werden.. 

macht euch also keine sorgen um mich:  ich bin in guten haenden !!
geschlafen wird  - wie gehabt -  am ende des monats, aber der ist ja auch bald erreicht..  ;-)

so gruesse ich alle heimkehrer und daheimgebliebenen:  alles gute u ganz liebe gruesse rund um den globus 

thomas

Antwort  Sa.  25.10.08  Peru
Hi Tom, ich grüße Dich und wünsche Dir weiterhin toi toi toi mit Deinem Damenprogramm. Alles Gute und glückliche Heimkehr     Manfred

Antwort  Sa.  25.10.08  Peru
Hallo Thomas - na siehst du - es ist doch besser als du gedacht hast - aber lieber so als umgekehrt.
Bastian ist am Donnerstag  wieder nach Barsinghausen gefahren und so hat uns der Alltag wieder.  Viele Grüße ans andere Ende der Welt
Christiane
PS.: Bastian und ich bekunden Interesse an Patagonien - wenn du da soweit bist bitte mal melden
 

Eintrag    So. 2.11.08   Abschluss 3. Gruppe

liebe leute,

nun ist auch die dritte u letzte gruppe der diesjaehrigen peru-saison gut wieder abgereist, und ich muss mich nach fast 10 wochen "betreutem reisen" ans alleinsein gewoehnen..  ;-)

wie schon aus dem letzten beitrag erkenntlich, hatte auch die letzte, 2-woechige "damengruppe" viel spass am entdecken fremder gestade fern der heimat. der durch die begrenzte zeit zwangslaeufig etwas kompakte reisestil wartete sogar mit dem groessten uneingeplanten abenteuer auf:  die strasse zwischen puno/titcacasee und cuzco war diesmal durch streikende campesinos ueber wochen gesperrt (die bloqueos dauern heute noch an..), so dass wir gefahr liefen, cuzco gar nicht oder zumindest zu spaet fuer die realisierung machupicchus zu erreichen. dennoch fanden wir einen fahrer, der bereit war, uns im kleinbus um die sperren drumrum zu fahren, was allerdings mangels alternativer routen in der gegend nicht ganz einfach zu gestalten war:  so mussten wir die (einzige) hauptstrasse verlassen und einer ueblen staubpiste in ungeahnte andine hoehen von ueber 5.200 meter ueber normalnull folgen, mit freilich fantastischen aussichten auf die gletscher der ostkordillere. da wir unterwegs auch noch ein gutes stueck querfeldein mussten, um von einer piste zu einer anderen zu gelangen, kam noch eine ungeplante hoehen-wanderung dazu, da der kleinbus auf diesem stueck puna steil bergauf mit gepaeck UND gaesten doch etwas ueberfordert war..

tatsaechlich erreichten wir trotz dieses gehoerigen umwegs noch am selben tag cuzco, waren aber wohl die letzten, die auf diese vergleichsweise bequeme weise die bloqueos umfahren konnten. spaetere blockadebrecher berichteten, dass sie 20 km zu fuss laufen mussten, mit vollem gepaeck, teils auch noch einen fluss querend.. 

spaetestens nach diesem unfreiwilligen, aber letztlich gut verlaufenen abenteuer war die gruppe bestens "zusammengeschweisst" und harrte gespannt der nun noch folgenden dinge. fuer die muehen wurden wir schon bald regelrecht "belohnt", als wir dann in machupicchu bei schoenstem wetter die verlorene inkastadt durchstoebern konnten, waehrend sowohl am vor- wie am folgetag der himmel ueber machupicchu schier auseinanderbrechen wollte von schwerem regen.  und ueber dem hintergrundberg waynapicchu segelten  - extra fuer uns -  zwei kondore vor dem blauen himmel, ganz wie im bilderbuch..

das letzte abenteuer war dann die streichung der ersten fluege cuzco - lima am rueckreisetag wg. schlecht-wetter. haette sich dies den tag ueber fortgesetzt, waere der anschlussflug nach europa gefaehrdet gewesen.  aber gluecklicherweise klarte - anders als neulich in sucre - das wetter ueber cuzco rechtzeitig auf, so dass letztlich auch diese reise programmmaessig auslaufen konnte..


kaum waren die gaeste begeistert und gluecklich abgeflogen, erschuetterte ein erdbeben lima und callao, also den hafen- und flughafen-bezirk limas. es handelte sich gluecklicherweise nur um ein kurzes ruetteln, das vorbei war, bevor man es richtig realisiert hatte, und es erwischte mich auf der strasse.  aber immerhin steht es heute trotz vergleichsweise geringer schaeden mit regelrechten panikartikeln in der zeitung..  (vor einem jahr hatte es naemlich nach einem solch leichten anfangsbeben derart nachgebebt, dass haeuser bis pisco und nazca zusammen fielen, mit reichlich toten..) 

soeben habe ich mir meine weiterreise-tickets nach ecuador besorgt.  komme allerdings erst morgen abend weiter nach piura (nord-peru) u muss die grenze nach ecuador u weiter nach quito mit dem bus machen, anders war es zeitlich bzw finanziell nicht machbar (die einzigen fluege waeren ueber den umweg kolumbien (!!) zu lang geworden..) dort will ich die reisen des naechsten jahres vorbereiten, bevor ich dann noch in cuba dasselbe mache.  mal sehen, wann ich dann wieder nach d-land komme..

wer spass dran hat, kann also hier noch weiterhin gelegentliche kleine artikel einsehen.

eine aktuelle mitteilung an die INDIEN-fahrer des naechsten jahres:
am 16. dezember findet in kappeln (noerdlichstes norddeutschland) ein vorbereitungstreffen bei der durchfuehrenden agentur statt, zu dem wir alle herzlich eingeladen sind. ich werde versuchen, anwesend zu sein. wer interesse hat, mag sich bei mir mailden, dann gibt es genauere infos persoenlich. 

ich wuensche allen lesern weiter alles gute,
ganz liebe gruesse zz. noch aus lima, peru

thomas

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Eintrag    Mi. 19.11.08    Heimkehr

liebe leute,

seit dem wochenende bin ich schon wieder in berlin. 

die rückreise verlief allerdings etwas überstürzt:

nach 11 wochen problemfreien reisens mit mehreren gruppen durch peru und bolivien zwang mich nun am ende eine mittlere fischvergiftung, die ich mir beim grenzübertritt nach ecuador einfing, zur überstürzten abreise aus der region:  während ich mich mit verschiedensten verkehrsmitteln durch nord-peru zur ecuadorianischen grenze durchschlug, vertrieb ich mir die wartezeit auf einen bus an einem straßenstand  - was bei licht betrachtet sicher der letzte ort ist, wo man sich ein ceviche besorgen sollte. ceviche ist roher, mit limettensaft marinierter fisch: sehr lecker in frischem zustand; sehr fatal in einiger entfernung zur küste..  :-(

die "folgen" beschäftigten verschiedene (sehr gute!) ärzte und laboratorien in ecuador, wo ich immerhin noch die reise des kommenden jahres absichern konnte. den rückflug über havanna kürzte ich dann aber so weit ein, dass ich noch am selben tag bis europa weiterflog und mich nun erstmal im hause meiner eltern regeneriere..  :-)

ab nächster woche  - und damit doch noch vor ablauf des novembers -  werde ich mich  - dann wieder  erholt -  an den compi setzen und die info-pakete der kommenden gruppen erstellen und versenden.

wir hören dann wieder per mails und ausschreibungen voneinander  -
ab 13. januar gibt es
hier die fortsetzung unseres reisetagebuches zur ersten INDIEN-reise der LA-PALMA-EXPLORERS.

bis dahin danke ich sehr für das interesse und wünsche euch alles gute sowie eine ruhige u besinnliche adventszeit;
ganz liebe grüße nun wieder aus berlin

thomas

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