Reisetagebuch Cuba'08  mit Isla Juventud

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Reisetagebuch der

Freundeskreisreise Cuba mit Isla Juventud  23.02. - 14.03.08
 

Gruppe: Havanna - Santiago - Insel der Jugend - Rückreise
Privat:  
Rundreise mit Tochter Thabi
 

Sonntag 2.März 2008
Havanna  - Viñales  - Trinidad

liebe leute,

soeben sind wir vom reiten im zuckermuehlental bei trinidad zurueck  - die gruppe ist am strand und spuelt sich den staub von den leicht starren gliedern, um den hintern moeglichst bald wieder zu spueren.. ;-) 

waehrend dieser kurzen auszeit ist es mir aber endlich moeglich, einen ersten  - offenbar schon sehr erwarteten -  bericht auf diese reisetagebuch-seite zu stellen. bislang fehlte tagsueber die zeit, da wir ja unterwegs waren, abends aber fehlte im hotel der internet-zugang, und die internet-bueros sind hier zu dieser zeit schon geschlossen.. 

der flug verlief diesmal problemlos, will sagen: auch alle koffer kamen zeitgleich mit uns an.  das hotel in havanna im authentischen 30iger-jahre-stil empfing uns mit heftiger musik und einer tanzfreudigen cubanischen clientel -  gaeste einer praemienausschuettung fuer gute arbeit.  da hatten wir gleich das echte cuba-feeling frei haus..

am ersten tag brachte uns ein altstadt-bummel die altehrwuerdigen architektonischen kolonial-juwele havannas naeher, gefuehrt wieder von manuel, der ja schon seit meiner ersten cuba-gruppenreise dabei ist und den ja nun auch schon einige von euch kennen, so dass ich ihm verschiedene gruesse ausrichten konnte. 

am folgenden tag ging es durch die neuen stadtviertel richtung westen durch die typische cubanische landschaft: sanfte huegel, gruen u voller koenigspalmen.  ein abstecher in die sierra del rosario (rosenkranzgebirge) brachte uns zu einem botanischen garten, der inmitten der dampfenden urwaldatmosphaere tausende von orchideen aus aller welt kultiviert.

im zentrum des tabakanbaugebiets von pinar del rio besuchten wir eine tabakfabrik u lernten, wie man aus einem haufen vertrockneter blaetter die weltbesten zigarren dreht:  alles handarbeit von spezialisierten facharbeitern/innen.  unterm tisch wurden uns schon hier stándig die echten cohibas zu spezialpreisen angeboten..

in einem wunderschoenen hotel im biosphaerenreservat von viñales durften wir die fantastische aussicht ueber das tal u die merkwuerdigen mogotes geniessen: eine alte geologische formation, wie sie so nur noch in china vorkommt.  tatsaechlich erinnerte die morgendliche nebellandschaft sehr an die typischen chinesischen tuschezeichnungen.

bei einer wanderung durch die in den taelern liegenden kleinteiligen bunten tabakfelder trafen wir einen weiteren alten freund von mir:  miguel, einen campesino, der hier mit seiner familie tabak anbaut u uns in sein huebsches kleines haus zu cubanischem kaffee u den leckeren toronjas (grapefruits) der gegend einlud. er zeigte uns auf dem feld die vorgeschichte der zigarrenfabrikation: wie die pflanzen gehegt u gepflegt werden u welche blaetter man fuer welche zigarrensorten verwendet. in einem secador trocknen unter einem palmenblatt-dach die blattbuendel fuer die weitere verwendung.. 

eine kleine wanderung durch die tabakfelder brachte uns in den huebschen ort viñales, wo wir uns kurz erfrischten, bevor uns unser bus abholte u uns zu den merkwuerdigen mogotes brachte: kalksteinfelsen, die durch u durch vom wasser geformt u zerloechert sind. wir stiegen in die cueva del indio ein, eine tropfsteinhoehle, in deren innern wir ein boot bestiegen, welches uns auf einem unterirdischen fluss durch die hoehle fuhr, bis wir auf dem fluss schliesslich wieder ans tageslicht kamen. 

am folgenden tag vereitelte ein frente frio, eine kaltfront aus dem norden (also den usa) unseren besuch eines cayo, einer kleinen koralleninsel, wo wir eigentlich schnorcheln wollten. die gute nachricht zuerst: cuba passt sein klima gelegetnlich an deutsches wetter an, als zeichen des guten willens, nehme ich an. oder wurden wir nur opfer einer geheimen meteorologischen kriegfuehrung der usa gegen den kleinen frechen karibischen widersacher..??  ;-)

ueber havanna verliessen wir schliesslich den westen u wendeten uns dem zentrum der insel zu.  in santa clara bescuhten wir zunaechst das sehr pietaetvoll hergerichtete mausoleum des ernesto "che" guevara, der hier seinen groessten sieg im verlauf der cubanischen revolution errang u dieser damit zum geamtsieg verhalf, spaeter aber in bolivien auf geheiss der cia erschossen wurde.  auch die reste des panzerzuges, den er zum entgleisen und in die haende der rebellen brachte, konnten wir besichtigen.

in der sierra escambray bezogen wir ein hotel am ufer des hanabanilla-sees, einem idyllisch gelegenen gestauten see in den schluchten des zentralgebirges. am folgenden morgen brachte uns eine nette bootsfahrt durch die fjorde des sees zu einem kleinen bergdorf u einer wunderhuebschen maerchenwald-gegend mit wasserfaellen und teichen, denen jeden augenblick feen und zwerge zu entsteigen scheinen. hier konnten wir nun so toll wie selten in diesen teichen baden - einfach klasse!!

inzwischen haben wir trinidad erreicht u heute also den ausritt unternommen. abends schlendern wir durch die malerischen gassen dieser besterhaltenen kolonialstadt der karibik u koennen den son- u salsa-gruppen in der casa de la trova u der casa de la musica lauschen.

in den naehcsten tagen werden wir in etappen die gesamte laenge cubas durcheilen und in den schluchten der sierra maestra die ehemals geheime commandantur der rebellen um fidel und che mit einer urwaldwanderung besichtigen, bevor wir schliesslich in der naechsten woche santiago de cuba erreichen.  bis dahin aber werden wir hoffentlich gelegenheit haben, uns wieder einmal direkt zu melden.. 

bis dahin senden euch alle teilnehmer der cubareise 2008 ihre allerherzlichsten gruesse  - allen geht es gut, u alle sind begeistert von den taeglich neuen, sowohl geplanten wie teils auch voellig ungeplanten ereignissen. 

alles gute u ganz liebe gruesse von uns allen aus trinidad

thomas

Donnerstag 6.März 2008
Zentrum  - Sierra Maestra -  Santiago de Cuba

liebe leute,

hier erreicht euch ein neuer gruss bereits aus dem wilden osten cubas, aus santiago de cuba, der wiege der son- und salsa-musik sowie aller cubanischen revolutionen.. 

nach unserem ritt durch die felder des zuckermuehlentals verliessen wir trinidad richtung zentralcuba u erreichten ueber sancti spiritus bald mit camaguey auch das zentrum der cubanischen viehwirtschaft.  ein huebsches provinz-hauptstaedtchen mit vielen huebschen plaetzen u einer netten kneipe, in der ein hundertwasser-geistesverwandter sogar das klo gestaltet zu haben scheint.  auf einem freien bauernmarkt lernten wir das reichhaltige cubanische fruechte- und gemuese-angebot schaetzen -  und die bei uns oft noch gehandelten maerchen ueber cubanische unterernaehrung besser einschaetzen.. 

in bayamo versuchten wir uns wahrend einer pause zum wiederholten mal mit cubanischem essen zu einheimischer peso-waehrung, was zwar zu unglaublich preiswerter nahrungsaufnahme fuehrt, aber prinzipiell den cubanern vorbehalten bleibt  - und das ist auch gut so: sonst wuerden wir vergleichsweise reichen auslaender den einheimischen wohl tatsaechlich ihr essen zu leicht wegessen koennen, was dann auch hier  - wie in vielen anderen laendern eh ueblich -  zu ernsten ernaehrungsschwierigkeiten fuer die einheimischen fuehren koennte.. 

schliesslich erreichten wir  - nun schon weit im osten der insel - die sierra maestra u damit die wiege der cubanischen revolution:  von hier aus starteten die rebellen um fidel castro 1956 ihren letzlich erfolgreichen guerillakampf gegen das moerderische batista-regime. in einem kleinen bergdorf belegten wir ein einfaches, aber wunderschoen an einem bergfluss gelegenes bungalow-hotel u hatten noch am gleichen abend viel kontakt zur einheimischen bevoelkerung.  am folgetag lud uns eine bergbauernfamilie zu einem selbstgeernteten u selbstgeroesteten echten cubanischen sierra-kaffee in ihre einfache, aber super-saubere huette ein, worauf wir uns mit mitgebrachten kleidchen etc fuer die gluecklichen kinder revanchierten.

eine bergurwald-wanderung brachte uns zur comandancia, dem bergversteck der rebellen um die jungen fidel castro und ché guevara, von wo aus sie zu ihrer zeit die befreiungskaempfe gegen die regimetruppen organisierten. beeindruckend, wie sie schon damals von hier aus die gesundheitsversorgung der bergbauernbevoelkerung sicherstellten und das ganze camp vor den napalmbombern der so viel besser ausgeruesteten batista-truppen schuetzten. 

heute haben auch die entlegendsten bergbauerndoerfer eine schule und einen kostenlosen gesundheitsposten. wir brachten dem hier zustaendigen arzt unsere vorsorglich aus d-land mitgebrachten medikamente vorbei, da es wg des us-embargos gegen cuba ueberall eher zu wenig anitiotika etc gibt. andererseits zwingt dieser umstand cuba dazu, sehr intensiv in der phytopharmalogie zu forschen: ueberall gibt es sogn. gruene apotheken, u auch einigen unserer teilnehmer wurde bereits mit speziellen gruenen blaettern erstaunlich wirkungsvoll weitergeholfen..

gestern verliessen wir die gruenen berge der sierra maestra wieder und machten uns auf den weg nach sanitago, der hauptstadt des ostens cubas.  unterwegs besuchten wir die inselschutzheilige, die jungfrau der barmherzigkeit von cobre, in ihrer wallfahrtskirche in cobre, dem ehemals groessten kupferabbaugebiet der welt. hemingway spendete ihr seinerzeit seine nobelpreis-medaille, u im glauben der afrocubaner verkoerpert die jungfrau die alte afrikanische gottheit ochún, die goettin der liebe und fruchtbarkeit, die im hier sehr verbreiteten santería-kult verehrt wird.

in santiago eingetroffen, checkten wir im noblen hotel casagranda am hauptplatz im zentrum ein u unternahmen bald einen ersten stadtbummel. schnell konnten wir uns fuer die sehr karibisch wirkende stadt mit ihren verwinkelten gassen und dem lebhaften bunten treiben begeistern.  abends gab es zunaechst in einem patio leckeres essen, dann in einer sehr typischen kaffeestube leckeren café cubano unter lauter froehlichen einheimischen mit opernreifen gesangseinlagen, und spaeter in einem weiteren patio den absacker zu den karibischen klaengen einer reinen frauenband..

heute besuchten wir mit dem ersten gouverneurspalast das aelteste haus cubas und wurden auch bereits in die geheimnisse der rumproduktion eingeweiht, da in santiago einige der weltbesten rumsorten gebrannt werden.  zurzeit - waehrend ich diese zeilen tippe -  trifft sich die gruppe im patio des carnevalsmuseums zu einer rasanten vorstellung afrocubanischer musik- und tanzeinlagen, bevor wir heute abend in einem privaten paladar frische langusten serviert bekommen werden u danach noch im sehr schwarzen stadtteil tivoli in die casa de la música gehen zum tanzbein schwingen u mojito-trinken bis zum abwinken.. ;-) 

in den naechsten tagen werden wir auch die umgebung santiagos kennen lernen, bevor wir per inlandsflug zur isla juventud aufbrechen, der kleineren cubanischen schwesterinsel, auf die es nur sehr selten touristen verschlaegt u die daher fast noch typischer wirkt als die hauptinsel eh schon ist.. 

bis dahin hoffe ich, wieder mal einen kurzen zwischenbericht hier einstellen zu koennen, und verabschiede mich bis dahin mit den allerherzlichsten gruessen im namen aller teilnehmer an alle daheimgebliebenen aus santiago de cuba

thomas

Dienstag 11.März 2008
Insel der Jugend

liebe leute,

zz erholt sich die gruppe nach einigen weiteren langen interessanten tagen endlich an den traumkaribikstraenden der insel der jugend:  tuerkisblaues wasser unter azurblauem himmel, weisser feinsandiger strand teils unter kokospalmen, ein korallenriff zum schnorcheln nach herzenslust vor der tuer -  und das ganze nicht in einer all-inclusive-ohne-cubaner-exklave, sondern an einem ganz normalen kleinen huebschen ruhigen hotel mit richtig huebschen zimmerchen, preiswerter bar u obendrein noch einem grossen leuchtenden pool, den aber niemand wirklich braucht..

gut  - die letzten tage waren aber auch danach, dass man sich auf die wohlverdiente erholung freute:
ein recht frueher flug brachte uns aus cubas osten von santiago zurueck nach havanna, wo wir einen freien nachmittag verbrachten, bevor uns ein weiterer, noch frueherer flug (abfahrt hotel 5:00) zur von touristen fast gar nicht besuchten schwesterinsel isla de la juventud, eben insel der jugend, brachte.  allen ging es gut, ausser mir:  nach jahren der stabilitaet erwischte mich mit statistischer zuverlaessigkeit eine ordentliche darmgrippe, aber auch die ist inzwischen dank hervorragender zusammenarbeit des medizinischen personals sowohl unserer gruppe wie des cubanischen gesundheitssystems wieder auskuriert..

auf der insel wurden wir auf der beschriebenen frisch renovierten tauchbasis einquartiert, weil das eigentlich gebuchte hotel wg der zz stattfindenden cubanischen baseball-meisterschaften von spielergruppen belegt ist.  dies tat aber unserer entdeckerfreude keinen abbruch, u so besuchten wir noch morgens die finca, in der der cubanische nationalheld jose marti in verbannung lebte zu seiner zeit waehrend der befreiungskriege gegen die spanische kolonialherrschaft. auch das modell-gefaengnis, in welchem fidel u seine moncadistas, die rebellen gegen die batista-diktatur, einsassen, erschuetterte uns gebuehrend aufgrund seiner absolut menschenverachtenden "modell"haftigkeit..

nach der revolution wurde die verbannungs- u straeflingsinsel isla de pinos in ein einziges grosses ausbildungzentrum fuer vor allem auslaendische, aus den armen laendern afrikas und lateinamerikas stammenden studenten verwandelt, die hier vor ihrer heimkehr medizin u ingenieurswissenschaften studierten u das bild der insel derart nachhaltig praegten, dass sie der insel ihren neuen namen "insel der jugend" gaben.  auch heute sieht man grosse gruppen jugendlicher aus venezuela, bolivien, brasilien, der west-sahara etc. durch das land streifen, waehrend ihre schulen wie ufos aus den gepflegten zitrus- u ananas-plantagen ragen.  die bevoelkerung lebt groesstenteils wie in israelischen kibbuzim zusammengefasst in landkommunen, grosse teile der insel sind sumpfig und unbewohnt. die berge bestehen aus reinstem marmor, sogar manche strassen sind mit marmor gepflastert..!! in den suempfen wird das grosse cubanische rhombenkrokodil geschuetzt u gezuechtet, dass frueher von jaegern fast ausgerottet wurde. 

eine etwas arg lang geratene anfahrt fuehrte uns gestern in den speziell geschutzten sueden der insel, zu hoehlen mit praehistorischen felsmalereien der ureinwohner.  die "sixtinische kapelle der karibik", die hoehle mit den besterhaltenen felsmalerien der karibik, beeindruckte mit farbigen darstellungen teils astronomischer, teils irdischer regelkreise. auch hier ein wundervoller strand  - wir konnten ihn kaum richtig schaetzen, da auch unser hotel bereits einen fantastischen strand hat. 

heute nun wahlweise ein ausflug mit dem tauchboot zum schnorcheln fuer die einen bzw ein reiner strandtag fuer die anderen, waehrend ich mal wieder in die tasten hauen darf u angefallenes abarbeiten kann.  aber wer will sich bei nunmehr bilderbuchwetter beklagen  - wir sind alle gluecklich u zufrieden, solche fast schon kitschig wirkenden urlaubstraeume wenigstens kurzfristig noch erleben zu duerfen -  das glaubt einem ja zuhause sowieso wieder niemand.. ;-) 

aber auch ihr daheim habt wohl das schlimmste ueberstanden: es kuendigen sich fruehlingshafte temperaturen an, hoehren wir mit freude  - auch wenn fuer uns der in wahrheit nicht mehr so ferne abreisetag gefuehlsmaessig noch unendlich weit entfernt scheint. aber tatsaechlich sind bis ende dieser woche alle schon wieder zu hause...

nach abreise der gruppe werde ich mich noch einmal mit letzten nachrichten melden, denn ich selber werde noch ein paar tage in der region bleiben.

bis dahin wuenschen euch alle teilnehmer der freundeskreisreise alles gute u gruessen euch ganz herzlich aus der bilderbuchkaribik der isla de juventud

thomas

Freitag 14.März 2008
Rückkehr nach Havanna  - Heimreise der Gruppe

liebe leute,

nun befindet sich die gruppe nach schoenem abschluss unserer zwei-insel-reise gluecklich, zufrieden und gesund auf dem heimflug.

den letzten, nunmehr reinen urlaubstag auf der isla juventud verbrachten wir am strand mit baden u schnorcheln sowie unserem abendlichen abschlussgespraech in gemuetlicher runde, teils bei einer guten cubanischen zigarre gefuehrt. auch den folgenden vormittag verbrachten wir noch gemuetlich in unserem hotel u am strand, bevor es am nachmittag per uralt-propellermaschinchen zurueck aufs "festland" nach havanna ging.

dort erwartete uns unser fuehrer manuel mit einer guten nachricht: fuer die erfolgten umbuchungen lud uns unsere agentur zum abschiedsessen in der alten spanischen festung la cabana ein!! zu diesem zweck standen zur verabredeten zeit vier der das cubanische strassenbild so beeindruckend praegenden beruehmten oldtimer-amischlitten aus den 50iger jahren vor der tuer des hotels, in die wir uns bequem luemmelten u uns zur anderen seite der hafeneinfahrt zur festung bringen liessen - uebrigens die groesste u bestausgebaute festung der spanier in der gesamten karibik.

im in den alten munitionslagern eingerichteten rustikalen lokal erwartete uns bereits der gedeckte tisch einschl. begruessungscocktail, nachspeise u cafe cubano. rechtzeitig ging es danach hinaus auf die festungsmauern mit fanstatischem blick ueber die naechtlich beleuchtete hauptstadt u den malecon, denn hier erwartete uns ein besonderes schauspiel: seit hunderten von jahren wird hier jeden abend um exakt neun uhr eine kanone abgeschossen - das alte signal zum schliessen der stadttore und der hafeneinfahrt. die stadttore gibt es nicht mehr, sehr wohl aber nach wie vor die zeremonie des kanonenschlages: zunaechst kuendigt ein nachtwaechter singend den einfall der nacht an, bevor eine in kolonialen uniformen exerzierende schwadron die alte vorderlader-kanone mit einer doppelten ration pulver - natuerlich ohne kugel - laedt u puenktlich abfeuert. das gibt wirklich einen kollossalen knall, den man in der ganzen altstadt hoert..!!! ein schoenes schauspiel u ein wunderschoener abschluss des abends u der reise...

die oldtimer fuhren uns auch wieder zurueck zum hotel, aber der abend war noch lang: im nationaltheater neben dem capitol gab es heute abend eine vorfuehrung des cabaret nacional, einer tanzdarstellung in kostuemen aehnlich dem beruehmten tropicana-spektakel. dieses konnte, wer wollte, auch noch besuchen - alle gingen mit. die vorfuehrung selber war sicher sehr gelungen, musste allerdings mit einiger wartezeit bei konservenmusik und eher cubanischen lautstaerken erkauft werden...

gestern stand dann der letzte tag vor dem abendlichen heimflug ganz zur freien verfuegung. alle schlenderten nach eigenem bedarf in grueppchen durch die altstadt u verbrachten diesen tag mit jeweils individuellem abschiednehmen beim letzten ausschauen nach mitbringseln z.b. auf dem privaten kunstgewerbemarkt hinter der kathedrale bzw. beim kaeffchen im gartencafe, schauen u bummeln ganz nach eigener facon.

um 20 uhr stand der bus bereit u brachte uns zum flughafen. hier verabschiedeten wir zunaechst unseren einheimischen fuehrer manuel, der uns wieder gut betreut u viel erzaehlt hatte, so dass die gruppe mit einer vielzahl neuer, teils auch wider erwarten zurechtgerueckter eindruecke von dieser bei uns oft missverstandenen insel heimfuhr.

nach sehr herzlicher verabschiedung verschwand die gruppe aus meiner sicht durch die sperre richtung boarding: eine schoene u erlebnisreiche, erwartungen teils widerlegende, doch letztlich wieder sehr eindrucksvolle reise ging gesund zu ende..

ich selber einigte mich mit einem taxista auf einen vernuenftigen preis u erreichte gegen mitternacht meine neue private unterkunft bei freunden im centro habana, denn ich bleibe noch einige zeit in der region: mein toechterchen kommt mich ueber die osterferien hier voll freudiger erwartungen besuchen, u so wollen wir gemeinsam einige teile cubas bereisen, bevor wir anfang april dann gemeinsam nach d-land zurueck kehren. wer mag, kann hier in zwei wochen noch einmal vorbeischauen, ich werde dem mir angetragenen wunsch nachkommen u einen kurzen bericht darueber noch anhaengen.

bis dahin wuensche ich euch allen alles gute u ganz liebe gruesse aus dem froehlichen treiben cubas,

euer mann in havanna
thomas

Samstag 29.März 2008
Rundfahrt mit Tochter Thabi

liebe leute,

wie versprochen melde ich mich hier noch einmal nach abschluss meiner kleinen privaten rundreise mit meiner tochter thabi (=thabata), die hier waehrend ihrer osterferien vor 2 wochen voll freudiger erwartung eintraf, die wohl allesamt mindestens uebererfuellt wurden!  es hat ihr so gut gefallen, dass sie gar nicht mehr weg wollte u auf jeden fall im sommer zu einem sprachurlaub wiederkommen moechte, am liebsten nach trinidad, wo man den arbeitsaufenthalt so angenehm mit durchtanzten naechten "auf den treppen", mit ausritten in die sierra u ausschlafen am strand verbinden kann.. 

nach ihrer ankunft u einem eingewoehnungstag in havanna fuhren wir also im bus fuer einige tage nach trinidad.  mit einem mietwagen unternahmen wir ausfluege in die sierra escambray, unter anderem zum sklaventurm u zum maerchenwald nach el nicho (der mit den schoenen wasserfaellen im bergurwald), wo wir uns diesmal auch trauten, von der hohen terrasse in die tieferen becken zu springen, nachdem der cubi von neulich es uns nochmal vorgemacht u die richtigen stellen (wasser tief genug) gezeigt hatte. wir hatten im auto immer cubanische hitchhiker dabei, die uns bei zweifeln dankbar den weg zeigten u auch einluden.  so tranken wir bei bergbauern frisch geroesteten kaffee u ritten im gestreckten galopp durchs zuckermuehlental, um dann den wunden hintern in der blauen karibik zu entspannen..

thabi nahm etwas tanzunterricht u hielt dann abends "auf den treppen" bei der casa de la musica auch schon ordentlich mit.  ein lehrer versprach fuer den sommer sprachunterricht, sogar das trommeln kann man in den "ruinas" lernen..

der bus brachte uns nun nach cienfuegos, der "perle der karibik":  eine schoene ruhige stadt mit auffallend vielen palaesten im zuckerbaeckerstil.  keine bsonderen vorkommnisse. im privatwagen wurden wir dann nach havanna zurueck gebracht u erreichten so den direkten bus nach westen, nach viñales in der provinz pinar del rio, wo wir noch ein paar tage anhaengten, um die straende der dortigen cayos zu geniessen. wieder erwischte uns ein frente frio, aber bis wir auf den cayos waren, war es wenigstens wieder sonnig -  fantastisches licht u fantastische farben. nur das vorgesehene schnorcheln musste wegen des hohen seegangs suspendiert werden.. 

mit dem rad fuhren wir durch das wunderschoene viñales-tal u stiegen durch verschiedene hoehlen der merkwuerdigen "mogotes"-berge, auch um mein programm in diesem teil cubas evtl noch auf etwas breitere fuesse zu stellen.  wir radelten natuerlich auch bei miguel vorbei, der uns wieder seinen guten kaffee u die fantastischen toronjas (grapefruits) kredenzte. u selbstredend nahm thabi hier ihren fuer berlin zugesagten zigarren-vorrat mit, denn es gibt keine besseren zigarren als die vom tabakbauern selber, wie wir ja im selbstversuch mit gruppe neulich ausgetestet hatten  ;-)

schliesslich kehrten wir gestern nach havanna zurueck, um die reise mit cañonazo u tropicana light abzuschliessen -  die teilnehmer der letzten reise wissen wovon die rede ist. u nun ist meine thabi  - um viele erfahrungen reicher -  ganz wehmuetig wieder abgereist.  sie gehoert nun auch zu den leuten, die beim namen "cuba" leuchtende augen bekommen.. 

wir hatten nur in "casas particulares", also privatwohnungen, gewohnt, das ist preiswerter als in hotels, bietet nette kontakte u stets ein gutes abendessen. insider wissen, dass es schiere propaganda ist zu behaupten, die cubis haetten nicht genug zu essen: so viel obst u andere gute sachen wie in den letzten tagen haben wir noch nie verdrueckt..

eine menge neuer freundschaften unter cubis u auch anderen touris runden die reise fuer uns beide zu einem unvergesslichen u fortdauernden erlebnis.

zz allein, muss ich nun meinen eigenen rueckflug abwarten: montag geht es los u dienstag treffe ich in berlin ein, wo ich mit thabi u anderen cuba-begeisterten freunden sicher gleich mit einem leckeren cuba libre oder mojito auf die schoenen erinnerungen anstossen werde.

allen lesern dieser seiten sei fuer ihr interesse gedankt  - bei wunsch "sehen" wir uns hier wieder mit dem reisetagbuch fuer ecuador und galapagos ab ende april. 

bis dahin alles gute u ganz liebe gruesse noch aus cuba

euer mann in havanna,
thomas

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